Doohan: Marquez sorgt für viel Interesse

MotoGP-Legende Mick Doohan ist von Aufsteiger Marc Marquez beeindruckt - Der Spanier ist bisher eine perfekte Saison gefahren

(Motorsport-Total.com) - Marc Marquez fährt seit 2008 in der Motorrad-WM und hat sich in den vergangenen Jahren in den Geschichtsbüchern verewigt. 53 Podestplätze, davon 32 Siege, 36 Pole-Positions und 27 schnellste Rennrunden lauten die beeindruckenden Zahlen. Dazu kommt je ein WM-Titel in der 125er-Klasse und in der Moto2. Nun ist der 20-Jährige in seiner MotoGP-Debütsaison auf dem Weg zum Weltmeistertitel. Bereits in Japan könnte Marquez dieses Kunststück schaffen. Fans und Experten sind beeindruckt von seinem Können.

Titel-Bild zur News: Mick Doohan

Mit fünf WM-Titeln in Folge dominierte Mick Doohan in den 1990ern die 500er-Klasse Zoom

Marquez hat das Potenzial die Königsklasse in den kommenden Jahren zu dominieren und zu den größten Motorradrennfahrern aller Zeiten aufzusteigen. "Wir wussten alle, dass er sehr schnell sein würde", sagt Mick Doohan bei 'Sport1'. Doohan wurde zwischen 1994 und 1998 fünfmal hintereinander 500er-Weltmeister und ist eine der ganz großen MotoGP-Legenden. "Er hat die Moto2-WM gewonnen und war auch schon im Jahr davor sehr schnell. Er war klar der schnellste Fahrer in den vergangenen Jahren", lobt der Australier den neuen Shootingstar.

Ohne gutes Material haben es aber auch Ausnahmetalente schwierig. Deshalb relativiert Doohan: "Man darf nicht vergessen, dass er in das Team von Casey Stoner gekommen ist. Das war für ihn eine gute Plattform. Gleichzeitig muss man sagen, dass er nichts falsch macht. Er hat früh ein Rennen gewonnen, was sein Selbstvertrauen auf ein anderes Level gebracht hat. Außerdem hat er einen Vorteil aus den Fehlern von Lorenzo und Pedrosa gezogen. Man kann nicht mehr sagen, als dass er bisher eine perfekte Saison gefahren ist."

Die Elektronik spielt bei aktuellen MotoGP-Maschinen eine große Rolle. Die Viertakter sind durch Helfer wie Traktionskontrolle oder Anti-Wheelie-Kontrolle nicht so giftig wie die alten 500er-Zweitakter zu fahren. Selbst Valentino Rossi musste in seiner ersten 500er-Saison im Jahr 2000 einige schmerzvolle Erfahrungen machen. Hätte Marquez auch auf einer 500er in seiner ersten Saison diese Erfolge feiern können? "Schwierig zu sagen", meint Doohan.


Fotos: MotoGP auf Phillip Island, Sonntag


"Es wäre sicher schwieriger gewesen, aber zwischen einer 250er und einer 500er bestand damals ein großer Unterschied, obwohl er gegen Ende der 500er-Ära etwas kleiner wurde. Die Moto2 und die MotoGP sind mit all der Elektronik und der erforderlichen Fahrweise nicht so unterschiedlich. Das hat ihm wahrscheinlich geholfen. Man darf seine Leistung aber nicht schmälern."

"Sicher hat er in den Trainings und den Qualifyings Fehler gemacht, aber in den Rennen hat er das getan, was er tun muss. Er ist sehr schnell und unterhaltsam. Es macht Spaß ihm zuzuschauen. Stoner hörte auf und niemand wusste, wie die WM in diesem Jahr aussehen würde. Dann kam plötzlich Marquez und hat für viel Interesse gesorgt."