• 26.06.2010 16:08

  • von Stefan Ziegler

Die Stimmen vom Podium: Die Überraschung ist groß

Sowohl Dani Pedrosa (Honda) als auch Casey Stoner (Ducati) hätten nicht gedacht, Jorge Lorenzo (Yamaha) in Assen gefährlich werden zu können

(Motorsport-Total.com) - Vieles hatte vor dem Rennen in Assen darauf hingedeutet, dass Jorge Lorenzo (Yamaha) am Samstag leichtes Spiel haben würde: Der spanische Rennfahrer reiste als frischgebackener Sieger von Silverstone in die Niederlande und dominierte sämtliche Trainings. Auch beim Start blieb Lorenzo vorne, doch dann schlug die große Stunde von Dani Pedrosa (Honda) und Casey Stoner (Ducati).

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa machte in Assen Jagd auf Jorge Lorenzo und wurde MotoGP-Zweiter

Das Duo setzte sich hinter dem aktuellen WM-Spitzenreiter überaus gut in Szene und wurde Lorenzo zu Beginn sogar mehr als gefährlich. "Heute war es nicht so einfach", bestätigt der spätere Sieger. "Ich hatte speziell zu Beginn des Rennens schwer zu kämpfen. Dani und Casey saßen mir anfangs im Nacken, doch letztendlich konnte ich mich doch gegen die beiden durchsetzen", sagt Lorenzo.#w1#

"Dani hat mit dem weichen Reifen sehr viel Druck gemacht, wohingegen wir auf der harten Mischung unterwegs waren. Mir war also schon klar, dass ich zum Rennende hin einen kleinen Vorteil haben würde", erläutert der 23-Jährige und fügt hinzu: "Drei Rennen in Folge zu gewinnen ist natürlich richtig klasse. In Barcelona würde ich gerne daran anknüpfen. Das ist das Ziel und darauf arbeiten wir hin."


Fotos: MotoGP in Assen


Es gilt, die Konzentration zu wahren. Hier in Assen ist uns das gelungen und wir konnten einmal mehr einen Sieg feiern und die Gesamtführung ausbauen. Das ist perfekt", gibt Lorenzo zu Protokoll. Auch Pedrosa ist nicht unzufrieden mit seinem Abschneiden: "Ganz ehrlich: Ich bin überrascht von diesem Ergebnis. In sämtlichen Trainings lagen wir weit zurück. Das war ein Alptraum", so der Spanier.

Pedrosa bedankt sich beim Honda-Team

"Das Bike hat in den Probesessions quasi überhaupt nicht funktioniert. Wir hatten keine Chance, die Rundenzeiten der Spitze mitzugehen. Heute im Rennen lief es auf einmal richtig gut, weil wir noch etwas gefunden haben, was uns eine Hilfe war. Dadurch konnten wir dann durchaus mithalten", meint der Honda-Fahrer und merkt an: "Es hat heute allerdings nicht gereicht, um Jorge zu schlagen."

"Ich versuchte, Jorge anzugreifen, verlor aber Runde für Runde etwas an Boden." Dani Pedrosa

"Mir war klar, dass ich anfangs einen kleinen Vorteil haben würde, weil ich die weichen Pneus gewählt hatte. Ich versuchte, Jorge anzugreifen, verlor aber Runde für Runde etwas an Boden. Dennoch ist es klasse, auf Rang zwei ins Ziel gekommen zu sein - auch wenn das etwas überraschend kommt. Vielen Dank an mein Team - sie geben niemals auf. Die Jungs haben wirklich hart gearbeitet."

"Wir hatten bis jetzt ein furchtbares Wochenende. Erst im Rennen hat alles gepasst. Jetzt hoffe ich darauf, in Barcelona wieder ein gutes Rennen zu haben", erklärt Pedrosa. Groß war die Freude auch bei Stoner, der erstmals 2010 an der Siegerehrung teilnehmen durfte: "Ich bin schon ein bisschen erleichtert, allerdings gab es da bereits einige Rennen, die wir hätten gewinnen müssen."

Stoner erleichtert: "Wenigstens auf dem Podium"

"Zumindest hatten wir mehrere Male sehr gute Siegchancen. Heute war das nicht anders", schildert der australische Rennfahrer seine Eindrücke aus Assen. "Ich bin natürlich etwas enttäuscht, dass wir das nicht zeigen konnten. Es ist aber klasse, jetzt wenigstens einmal auf dem Podium zu stehen. Es hatte fast den Anschein, als dass wir es nie mehr hinbekommen würden", hält Stoner fest.

"Im Rennen war ich sehr zufrieden mit dem Bike. Alles hat ganz hervorragend funktioniert." Dani Pedrosa

"Im Rennen war ich sehr zufrieden mit dem Bike. Das Setup war prima und von der Geschwindigkeit her, hätten wir durchaus gewinnen können. Alles hat wirklich ganz hervorragend funktioniert", meint der Ducati-Pilot. "Etwa zur Rennhälfte zog Jorge allmählich davon und baute eine Lücke zu Dani auf. Aus diesem Grund wollte ich an Dani vorbeigehen, doch da machten meine Arme nicht mit."

"Je mehr ich mich mühte, umso schlimmer wurde es", gesteht der Ex-Champion. "Das ist nun schon das zweite Wochenende, an dem mich im Rennen meine Kräfte verlassen. Langsam aber sicher mache ich mir da einige Sorgen. Ich brauche einfach etwas Zeit, um darüber hinweg zu kommen. Ich freue mich nun auf das nächste Rennen. Wir gehen die Sache einfach Schritt für Schritt an."