• 14.06.2014 19:53

  • von Ruben Zimmermann & David Emmett

Die etwas andere Strategie: Marquez und die zwei Motorräder

Marc Marquez wechselte im Qualifying in Barcelona gleich zweimal das Motorrad - Doch was bringt diese Strategie und wäre sie auch für andere Piloten sinnvoll?

(Motorsport-Total.com) - Wie schon in Jerez wechselte Marc Marquez auch in Barcelona während des Qualifyings fleißig seine Motorräder. Nach einem Versuch auf seiner ersten Maschine folgte ein weiterer Anlauf auf dem zweiten Motorrad, ehe er für seinen letzten Versuch wieder auf die erste Maschine zurückkehrte. Doch was bringt dem Weltmeister dieses muntere Bäumchen-wechsel-dich-Spielchen?

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez wählte im Qualifying in Barcelona eine unkonventionelle Strategie Zoom

"Wir haben gesehen, dass der Hinterreifen in der ersten Runde das größte Potenzial hat. Darum haben wir uns für diese Strategie entschieden", erklärt Marquez. Der Hintergrund: Durch den Wechsel der Motorräder spart Marquez Zeit und hat so insgesamt drei Versuche, während seine Konkurrenten lediglich einmal die Reifen wechseln und so nur zwei Anläufe haben.

"Es ist eine Strategie, die am Ende besser sein kann, aber alles muss passen und es ist ein Risiko", sagt Yamaha-Pilot Valentino Rossi und erklärt: "In Jerez hat es für Marc perfekt funktioniert. Hier ist er gestürzt. Man muss über das Wochenende einen Reifen sparen. Wenn man sehr schnell ist, dann kann man das machen."


MotoGP in Barcelona

"Wenn man aber aufholen muss, dann muss man alle Reifen verwenden und dafür im Qualifying bezahlen. Normalerweise können Honda und Marc den harten Reifen verwenden. Ich habe ihn gestern probiert, aber er hat nicht gut funktioniert. Deshalb sind wir zu der weichen Mischung gezwungen. Im Qualifying habe ich dann keine Extra-Reifen."

Das heißt mit anderen Worten: Für alle anderen Fahrer stellt diese Strategie keine ernsthafte Option dar, da sie im Qualifying schlicht gar nicht mehr so viele Reifen zur Verfügung haben. Doch wer war bei Honda letztendlich für diese Strategie verantwortlich? "Das ganze Team. Das letzte Wort hat allerdings Santi (Hernandez; Anm. d. Red.), der Chefingenieur. Er hat das letzte Wort und hat mir diese Möglichkeit vorgestellt. Ich habe gesehen, dass es möglich war, und habe okay gesagt", berichtet Marquez.