• 16.04.2009 11:07

  • von Britta Weddige

Desmosedici GP9: Das Geheimnis des Karbonrahmens

Weg von klassischen Konzepten: Der Entwicklunsgweg der Ducati Desmosedici von der GP3 über die GP7 bis hin zur neuen GP9 mit Karbonrahmen

(Motorsport-Total.com) - Casey Stoner hat mit seiner neuen Ducati GP9 den Saisonauftakt in Katar dominiert - und dabei wohl auch von der wichtigsten Innovation an der neuen Desmosedici profitiert: dem Rahmen aus Karbon. Laut Ducati ist die Entscheidung, Karbon als Werkstoff für den Rahmen einzusetzen, der nächste Schritt in der Weiterentwicklung der Maschine, die schon in ihren GP3- und GP7-Versionen umfassend modifiziert worden war.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Die neueste Entwicklungsstufe der Desmosedici: Casey Stoner auf der GP9

Im Mittelpunkt des Desmosedici-Projekts stand laut Ducati das Konzept des Motorgehäuses. Das Ziel war, ein Chassis zu bauen, bei dem jedes Element eine spezielle Funktion hat, das die gewünschte Steifheit bei gleichzeitig möglichst wenig Gewicht hat und das so maximale Effizienz erreicht. Hauptkomponenten an der Maschine sind der Motor, der Hauptrahmen, der Heckrahmen, das hintere Aufhängungssystem (mit Schwinge und Befestigungen) sowie das vordere Aufhängungssystem.#w1#

Die Grundidee war, vom klassischen Konzept, in dem das Chassis das Element ist, das alle anderen Elemente miteinander verbindet, abzukommen. Stattdessen ist nun der Motor das zentrale Element, mit dem der Hauptrahmen, der Heckrahmen sowie das hintere Aufhängungssystem einzeln verbunden sind.

Das Besondere an der GP3 war, dass sie eine Hinterradschwinge hatte, die nur an den Motor gekoppelt war. Schwingenlagerung und Aufhängung waren direkt am Motor angebracht und hatten keinerlei Verbindung zum Hauptrahmen. Bei der GP7 war der Hauptrahmen völlig vom Heckrahmen abgelöst. Zentrales Element der Maschine war der Motor. Der Hauptrahmen fungierte als Verbindung zwischen Motor und Lenkkopf. Der Heckrahmen verband den Motor mit dem Sitz, den Fußrasten, Schaltpedal und Bremse. Haupt- und Heckrahmen, die bei der GP3 noch miteinander verbunden waren, waren bei der GP7 einzeln am Motor angebracht, wodurch sie kleiner und leichter waren.

Casey Stoner, Doha, Losail Circuit

Die GP9: Laut Ducati ist die Maschine stabiler und präziser als die Vorgänger Zoom

Bei der neuen GP9 wurde der Hauptrahmen so konstruiert, dass er Motor und Lenkkopf miteinander verbindet. In den Hauptrahmen ist nun auch die Airbox integriert. So kann die Airbox innerhalb des Hauptrahmens effizient arbeiten.

Dass für den Rahmen Karbon als Werkstoff gewählt wurde, bringt mehrere Vorteile. Die Teile können kostengünstig in die gewünschte Form gebracht werden. Gleichzeitig kann man bei der Steifheit und Torsion variieren, indem einfach Typ, Anzahl und Ausrichtung der Karbonfasern verändert werden - wobei dieselben Geräte verwendet werden können.

"Bisher hat sich gezeigt, dass die GP9 beim Bremsen und bei der Kurveneinfahrt präziser und stabiler ist", erklärte man bei Ducati. "Wir wissen aber, dass wir das Potenzial dieser technischen Lösung erst dann richtig beurteilen können, wenn wir Rennen auf verschiedenen Strecken dieser Welt gefahren sind. Nur, in dem wir diese technische Lösung auch auch höchstem Wettbewerbsniveau einsetzen, können wir alle Aspekte umfangreich erforschen."