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Cuzari nimmt zu Edwards-Gerüchten Stellung
Forward-Chef Giovanni Cuzari wirft Colin Edwards nicht hinaus, legt dem 40-Jährigen angesichts der Ergebnisse aber einen vorzeitigen Rücktritt nahe
(Motorsport-Total.com) - Forward-Teamchef Giovanni Cuzari entkräftet die Gerüchte, dass er Colin Edwards nach dem Jerez-Rennen vor die Türe setzt. Allerdings ist klar, dass der "Texas Tornado" weit hinter seinem Teamkollegen Aleix Espargaro zurückliegt. Edwards müsste seinen Fahrstil für die M1 komplett umstellen, was ihm bisher nicht gelungen ist. Mit Saisonende hört der 40-Jährige auf. Angesichts der Leistungen würde ihm Cuzari einen vorgezogenen Rücktritt raten.

© Forward Racing
Giovanni Cuzari (li) und Colin Edwards (re.): Wie geht das Gespräch am Montag aus? Zoom
Den Anfang der Gerüchte nahm am Freitag ein Interview Cuzaris im italienischen Pay-TV 'Sky'. Die italienischen Journalisten sprachen im Anschluss gleich davon, dass Edwards nach Jerez gefeuert wird. Was hat Cuzari genau gesagt? "Ich habe gesagt, dass ich am Montag mit meinem Fahrer Colin Edwards, mit dem ich einen Deal bis Saisonende habe, sprechen werde", klärt der Italiener auf.
"Ich werde zu 100 Prozent meinen Deal respektieren, aber wenn er sich mit der aktuellen Situation unwohl fühlt, dann kann er tun was er will. Das ist meine Sicht der Dinge. Ich liebe Colin Edwards und wir haben viel gemeinsam aufgebaut. Aus meiner Sicht kann er bis Saisonende bleiben, aber wenn er frustriert ist, dass sein Teamkollege an der Spitze ist und er auf den letzten fünf Positionen zu finden ist, dann respektiere ich seine Entscheidung."
Am Montag findet in Jerez ein offizieller Testtag statt. Dann soll das Gespräch zwischen Cuzari und Edwards stattfinden: "Nach dem Rennen werde ich mit meinem Fahrer sprechen. Warten wir auf das neue Chassis, oder wollen wir etwas anderes machen? Ich bin offen für Gespräche, weil auch Colin für Gespräche offen ist. Wir sind ein ernsthaftes Team und Colin ist seit drei Jahren mein Fahrer."
Cuzari legt Edwards den Rücktritt nahe, überlässt aber dem zweifachen Superbike-Weltmeister die Entscheidung. "Ich weiß es nicht, weil ich nicht mit diesem Motorrad fahre. Als ich Rallyes gefahren bin und gesehen habe, dass meine Rundenzeiten schlecht sind, habe ich zu meinem Team gesagt, dass ich als Besitzer bleibe, aber nicht mehr fahre. Das machte keinen Sinn, weil ich nicht mehr konkurrenzfähig war."
"Colin ist zweifacher Weltmeister und ein Held. Ich bin nicht glücklich, wenn ich meinen Held so sehe. Das ist die Wahrheit", spricht Cuzari Klartext. Befragt nach den weiteren Optionen, sollte Edwards tatsächlich nach diesem Wochenende seinen Helm an den Nagel hängen, weicht Cuzari sofort aus: "Das ist unmöglich. Er muss das neue Chassis testen. Wir werden alles respektieren."
Wo bleibt das FTR-Chassis?
Trotzdem wird am Montag Simone Corsi die M1 von Edwards testen. Bei Forward gibt es aber viele offene Fragen, darunter auch das Chassis. Angekündigt wurde das MotoGP-Projekt in Zusammenarbeit mit FTR. Davon war aber bisher nichts zu sehen. Im Winter wurde auch in der Moto2 die Zusammenarbeit mit der britischen Schmiede beendet und in einer Nacht und Nebel-Aktion altes Kalex-Material von Avintia gekauft.
Spätestens im nächsten Jahr muss Forward ein Chassis für die MotoGP auftreiben, denn Yamaha wird es 2014 nicht mehr zur Verfügung stellen. "Alles wird von Forward gemacht", sagt Cuzari. Und wer baut dieses Chassis? "Ich habe den Namen vergessen. Es sollte in den nächsten zwei bis drei Rennen fertig sein." Das wäre ungefähr Mitte Juni für den Test in Barcelona.
Wird dort das Chassis getestet werden? "Ich weiß es nicht", weicht Cuzari aus. Es gab in den vergangenen Wochen Berichte, dass FTR die Chassis fertig hat, aber auf Geld von Forward wartet. Stimmt das? "Nein", meint Cuzari vehement. "Wir haben immer noch eine Beziehung mit FTR. Wenn sie bereit sind uns zu unterstützen, werden wir das machen. Es ist genau umgekehrt. Ich will aber nicht in Details gehen, weil ich ein Gentleman bin", schiebt er FTR den Schwarzen Peter zu.

