• 28.06.2015 19:51

  • von Ruben Zimmermann & David Emmett

Crutchlow und Co.: Wenn fünf sich streiten, freut sich keiner

In Assen kämpfen gleich fünf Fahrer um den fünften Platz, doch nach dem Rennen ist keiner von ihnen wirklich zufrieden - Alle Piloten verlieren im Kampf viel zu viel Zeit

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur im Kampf um den Sieg ging es in Assen heiß her. Auch im Verfolgerfeld gab es einen spannenden Kampf, in dem die Piloten immer wieder ihre Positionen tauschten. Dani Pedrosa (Honda), Cal Crutchlow (LCR-Honda), Pol Espargaro, Bradley Smith (beide Tech-3-Yamaha) und Andrea Dovizioso (Ducati) lieferten sich einen heißen Kampf um die Positionen fünf bis neun. Einen wirklichen Gewinner gab es dabei am Ende allerdings nicht.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow, Andrea Dovizioso, Bradley Smith

In der großen Gruppe um Cal Crutchlow konnte keiner wirklich schnell fahren Zoom

"Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Wir sollten nicht 24 Sekunden hinter dem Sieger sein", ärgert sich Crutchlow, der das Rennen auf Rang sechs beendete und damit auf Position zwei innerhalb der großen Gruppe. "Ehrlich gesagt war mein Motorrad zu langsam. Ich hatte keine Beschleunigung und auf der Geraden wurde ich immer wieder von 'Dovi' überholt", berichtet der Honda-Pilot.

Genau dort lag das Problem: Weil sich die fünf Piloten ständig gegenseitig überholten, verloren sie zu viel Zeit. Am Ende fehlten mehr als fünf Sekunden auf Andrea Iannone, der dadurch einen komfortablen vierten Platz ins Ziel bringen konnte. "Wenn ich nach der ersten Runde Vierter gewesen wäre, dann wären wir auch auf diesem Platz ins Ziel gekommen. Ich denke nicht, dass ich mit Lorenzo mitgehalten hätte. Ich wäre zwischen ihm und Iannone gewesen", ist sich Crutchlow sicher.

"Als ich alleine fuhr, da hatte ich eine bessere Pace", weiß der Brite, der aber trotzdem von einem "guten Kampf" spricht. Nach drei Ausfällen war es für ihn ohnehin das oberste Gebot, das Rennen erst einmal zu beenden. Den "Sieg" in der Gruppe - beziehungsweise Platz fünf - sicherte sich währenddessen Pol Espargaro. "Wenn du alleine fährst, dann kannst du viel besser fahren. Aber wenn du kämpfst, dann hängst du natürlich fest", weiß auch der Spanier.

"Man muss seinen Stil ändern, um die Fahrer während des Rennens zu überholen. Das ist nicht einfach", so Espargaro, der die Zielflagge lediglich 0,105 Sekunden vor Crutchlow sah. Dahinter sortierten sich Smith und Pedrosa ein. Alle vier sahen die Zielflagge innerhalb von weniger als einer halben Sekunde. Lediglich Dovizioso wurde am Ende abgehängt. Wegen eines Defekts an seiner Ducati wurde er nur Zwölfter.


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"Es ist enttäuschend", ärgert sich Smith derweil und erklärt: "Das Bike wäre heute gut genug für den vierten Platz gewesen. Ich hatte ein Motorrad unter mir, mit dem ich Iannone hätte folgen können." Doch auch der Brite verlor in der großen Gruppe zu viel Zeit. "Das Überholen war schwierig. Ich schaffte es an die Spitze der Gruppe, kam dann aber von der Strecke ab und musste mich hinten wieder einsortieren", berichtet der enttäuschte Brite.