Crutchlow über den schwierigen Aufstieg

Cal Crutchlow hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren stark gesteigert und den Sprung in die Spitzengruppe geschafft - Das erste Jahr war besonders hart

(Motorsport-Total.com) - Cal Crutchlow ist einer der Aufsteiger der vergangenen beiden Jahre. Als der Brite 2011 in die MotoGP kam, musste er den steinigen Weg nehmen. Der Brite kämpfte mit der damals noch 800er-Yamaha rund um Platz zehn. Dazu kamen einige Stürze und Verletzungen. In Großbritannien brach er sich ein Schlüsselbein und konnte vor heimischer Kulisse nicht starten. Dazu gab er einmal an der Box auf, weil das Motorrad seiner Meinung nach unfahrbar war. Im Tech-3-Team hatte sich der Brite mit all den Zwischenfällen nicht die besten Freunde gemacht. Trotzdem setzte sich Crutchlow im Saisonfinale knapp gegen Karel Abraham durch und wurde bester Rookie des Jahres.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow mit seinem speziellen Helmdesign für Laguna Seca Zoom

Mit 70 Punkten beendete er die Saison als WM-Zwölfter. 2012 präsentierte sich der Brite von Beginn an wie ausgewechselt. Er mischte mit der 1.000er-Yamaha im Verfolgerfeld mit und belegte regelmäßig die Positionen vier bis sechs. In Tschechien klappte es schließlich mit dem ersten Podestplatz, allerdings kamen in der zweiten Saisonhälfte einige Ausfälle hinzu. Unter dem Strich verdoppelte Crutchlow mit 151 Punkten seine Ausbeute und wurde WM-Siebter. In diesem Jahr machte er den nächsten Schritt und zählt derzeit an jedem Wochenende zu den Podestanwärtern.

"Nach dem ersten Jahr musste ich weggehen und über viele Dinge nachdenken. Meine Beziehung zum Team war schwierig", blickt Crutchlow bei 'Motomatters.com' zurück. "Jetzt ist es lustig, denn Herve (Poncharal, Tech-3-Teamchef; Anm. d. Red.) und ich kommen sehr gut miteinander aus. Herve hat mir immer gesagt, und sagt es mir noch heute, dass ich das Beste für mich, meine Familie und meine Karriere machen soll. Er ist nicht nur mein Teammanager, sondern auch mein Freund."


Fotos: MotoGP in Laguna Seca, Girls


"Ich möchte es jetzt nicht auf den Motorradsport beziehen, aber wenn es in der Formel 1 einen Job gäbe, dann würde er mir sagen, dass ich ihn nehmen soll, weil er mir so einen guten Job nicht bieten kann. Er würde mir das sagen." Die Stimmung im Tech-3-Team ist derzeit prächtig. Speziell die Erfolge und die spannenden teaminternen Duelle im Vorjahr mit Andrea Dovizioso haben das Team nach vorne gebracht. In der kommenden Saison trifft Crutchlow im Ducati-Werksteam erneut auf Dovizioso als Teamkollegen.

"Meine Fortschritte habe ich gemacht, weil ich gelernt habe, was ich tun muss", meint Crutchlow. "Es war nicht einfach, weil ich in der Superbike-WM gewonnen habe. Ich war in der Superbike-WM stark und habe erwartet, dass es hier ähnlich laufen würde. Das hat aber nie funktioniert. Ich musste einen Schritt zurück machen. Das habe ich in meinem ersten Jahr gelernt. Dann bin ich zurückgekommen und habe im Vorjahr in der ersten Saisonhälfte einige gute Resultate geholt. Ich konnte den Schwung mitnehmen, was nicht einfach ist."