Crutchlow: "Meilenweit vom Sieg entfernt"

Der Brite Cal Crutchlow erlebte ein enttäuschendes Heimrennen in Silverstone - Seine Trainingsstürze trugen zu der Misere bei

(Motorsport-Total.com) - Im Vorfeld hatte sich Cal Crutchlow auf sein Heimspiel in Silverstone gefreut und sich auch ein gutes Ergebnis ausgerechnet, doch dann konnte sich der Brite im Rennen nicht in Szene setzen und kam als Siebter ins Ziel. Nach dem Rennen saß Crutchlow geknickt im Motorhome des Tech-3-Teams. Es war ein verkorkstes Wochenende. "Falsch war, dass ich am Samstagvormittag gestürzt bin. Wir haben uns zu viel mit den Benzintanks beschäftigt. Viel ist falsch gelaufen. Ich habe meine Leistung nicht gebracht, ich will keine Ausreden suchen, es war einfach ein schlechtes Wochenende", zählt Crutchlow die Liste auf.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Symbolbild für Silverstone: Cal Crutchlow erlebte ein schwarzes Wochenende Zoom

"Morgen wird entschieden, ob ich mich operieren lassen muss, weil im Arm viel zu viel Flüssigkeit ist." Am Samstag stürzte der 27-Jährige gleich zweimal, zudem lag er auch im Warmup am Boden. Sein Körper wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen. "Ich habe eine Hautabschürfung am Arm. Das ist nicht schlimmer als bei einem Fahrradsturz, aber es ist viel geschwollener als gestern. Dadurch rieb die Lederkombi und die Schwellung wurde im Rennen noch größer. Als ich gestern das Gras getroffen habe, ist irgendetwas explodiert, ich weiß aber nicht was. Wir müssen meine Lederkombi tauschen."

"Wenn ich nicht gestürzt wäre, hätte ich vielleicht dem Podium nahe sein können. Ich wäre wahrscheinlich vor Valentino und Bautista ins Ziel gekommen, aber ich wurde Siebter. Wenn und aber zählt nicht. Unter dem Strich waren die anderen Fahrer an diesem Wochenende besser als ich", sieht Crutchlow der Realität ins Auge. Seine Form vom Frühsommer ist verpufft. In den vergangenen vier Rennen lief es nicht nach Wunsch. Deshalb kommt der künftige Ducati-Werksfahrer zu dem Schluss: "Ich bin derzeit meilenweit von einem Sieg entfernt."

"Wir haben mit diesen Tanks den Weg verloren. Ich habe kein Gefühl für das Motorrad. Ich glaube, dass Honda etwas gefunden hat, Yamaha aber auch. Wir sind davon entfernt. Wir müssen in Misano dorthin zurückkehren, wo wir waren. Ich war eine Sekunde hinter dem Rennsieg und jetzt fehlen mir 26 Sekunden. Heute habe ich den alten Tank verwendet." Zu den Abstimmungsschwierigkeiten kam auch die Verletzung. "Ich konnte nicht so Bremsen wie ich wollte und bin nur herumgerollt."

"Ich konnte nichts machen. Das Motorrad war auch nicht abgestimmt. Ich hatte im Rennen überhaupt kein Selbstvertrauen und war glücklich, als ich im Ziel war. Das bin überhaupt nicht ich. Wir müssen uns in Misano neu aufstellen. Es war einfach ein schlechtes Wochenende. Im ersten Freien Training war ich in den Top 3 und auch gestern war ich im Qualifying in den Top 3. Ich weiß, dass ich hier schnell fahren kann."

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow fehlte im Rennen das gefühl für seine Tech-3-Yamaha Zoom

"Ich bin auch heute Früh im Warmup gestürzt, weil das Motorrad vorne zu hoch abgestimmt war. Dadurch hat sich der Vorderreifen nicht erwärmt. Im Rennen wollte ich nicht stürzen und musste unbedingt ins Ziel kommen. Ich will nie aufgeben und habe nicht aufgeben, und bin auch ein vernünftiges Tempo gefahren, aber ich konnte das Motorrad nicht verzögern, weil mein Arm in schrecklichem Zustand ist."

"Ich muss mich beim Team bedanken, denn sie mussten viel Mist an diesem Wochenende durchmachen. Zum Glück ist Bradley sehr gut gefahren und ist nicht gestürzt. Wenn er auch gestürzt wäre, dann hätte es ein Desaster sein können. Wir haben kaum Teile. Ich kann dem Team nicht genug danken, dass sie die Motorräder so schnell aufbauen. Ich habe mein Bestes gegeben. Meine Rennzeit ist viel besser als im Vorjahr, als ich Sechster geworden bin. Die Pace ist in diesem Jahr aber viel schneller geworden."

"Ich bin mir sicher, dass Valentino das gleiche über Jorge denkt. Wir verstehen nicht, wie er so schnell fahren kann. Es gibt aber keinen Grund, noch viel über dieses Rennen nachzudenken. Ich muss jetzt mit frischem Kopf nach Misano gehen und sehen, was mit meinem Arm los ist. Es hätte an diesem Wochenende besser laufen müssen."