Crutchlow: "Es war mein Fehler"

Aus der Traum von einem weiteren Podestplatz: Cal Crutchlow stürzte in Misano und schied schon in der Anfangsphase aus - Es wäre mehr möglich gewesen

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix in Misano dauerte für Cal Crutchlow lediglich sechseinhalb Minuten. Dann stürzte der Brite und war ausgeschieden. Schon die ersten Runden waren nicht nach Plan gelaufen. Beim Start verlor Crutchlow einige Positionen und fand sich mitten im großen Verfolgerfeld wieder. Den Sturz nimmt er auf seine eigene Kappe. "Ich bin gestürzt. Es war mein Fehler. Das Problem war, dass ich an Dovi dranbleiben wollte", berichtet Crutchlow von seinem Missgeschick.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow kommt in der WM unter Druck von mehreren Fahrern Zoom

"Seine Beschleunigung war nicht gut, aber er war so spät auf der Bremse. Mein Start war nicht gut. Generell sind meine Starts schlecht, aber diesmal dachte ich nicht, dass es meine Schuld war. Meine Jungs haben in den Daten gesehen, dass nichts passierte als ich die Kupplung kommen ließ. In einer Runde habe ich drei Plätze verloren. Schon im Laufe der ersten Runde musste ich das Motormapping ändern, weil ich bei der Beschleunigung nicht mitkam. Das war es dann."

Es war ein kurzes Rennen und der Traum vom zweiten Podestplatz in Folge war vorbei. "Ich steckte einige Runden lang hinter Dovi fest. Ich wollte ihn gerade überholen als ich stürzte. Es war meine Schuld. Ich dachte, ich habe die Pace, um mit Lorenzo mitfahren zu können. Ich weiß nicht, ob ich das gesamte Rennen bei ihm bleiben hätte können, aber ich spürte, dass ich sein Tempo gehen kann. Ich hatte zwei starke Sektoren. Dort war er nicht so gut. Vielleicht hätte ich ihn eine Zeit jagen können. Ein Podium wäre heute möglich gewesen und ich habe es leichtfertig hergegeben. Für Valentino war das Podium toll."


Fotos: Tech 3, MotoGP in Misano


Nun gilt es den Ausfall wegzustecken. Mit der Vorbereitung seines Tech-3-Teams ist Crutchlow aber nicht ganz zufrieden. "Ich glaube, wir hätten in Aragon testen sollen. Dort hätten wir an Problemzonen wie der Bremse und dem Rennstart arbeiten können", findet der Brite und sieht sich im Vergleich zur Konkurrenz schlechter aufgestellt. "Jetzt sind Dovi und ich für das Rennen in Aragon im Nachteil, weil alle anderen dort zwei Tage getestet haben."

"Valentino hat hier zwei Tage getestet und ist sofort auf das Podium gefahren. Es ist natürlich schön, dass er auf das Podium gefahren ist, aber mir gefällt es weniger, dass er jetzt zwei WM-Punkte hinter mir ist." Ein Gesprächsthema war auch das chaotische Startprozedere. Crutchlow verrät, dass die Yamaha-Fahrer am Limit waren. "Es war verrückt. Der Benzinverbrauch war bei mir, Dovi und Ben am Limit. Bei Jorge war es etwas weniger das Problem, aber er fuhr nicht im Windschatten."

"Ich sparte Benzin in beiden Besichtigungsrunden, aber dennoch reduzierten sie die Renndistanz nur um eine Runde. Unter dem Strich mussten wir also eine Runde mehr als normal fahren. Ich finde, dieses Rennen hätte ohnehin nur 25 Runden dauern sollen. Alle saßen im selben Boot. Ich drücke nicht die Knöpfe." Generell fordert Crutchlow Veränderungen beim Startprozedere, damit Dinge wie in Misano künftig besser geregelt sind.

"Wenn jemand die Hand hebt, kann man nicht davon ausgehen, dass ihn jemand sofort über den Haufen fährt. Man hätte ihn aus der Startaufstellung schieben sollen. Das hätte fünf Sekunden gedauert und wir hätten normal starten können. Es war eine Farce, denn niemand kannte das Startprozedere. Das wird sicher in der Sicherheitskommission angesprochen werden."