• 19.05.2013 20:19

  • von Gerald Dirnbeck & Maximilian Kroiss

Crutchlow erstmals in seiner Karriere Zweiter

Cal Crutchlow freut sich in Le Mans über sein bestes MotoGP-Ergebnis - Körperlich hatte der Brite keine Einschränkungen

(Motorsport-Total.com) - Cal Crutchlow schaffte in Le Mans zum ersten Mal in diesem Jahr den Sprung auf das Podest. Im verregneten Le Mans zeigte der Brite ein fehlerfreies und gewohnt kampfstarkes Rennen und wurde mit dem zweiten Platz belohnt. Nach den beiden dritten Plätzen im Vorjahr (Tschechien und Australien) feierte der 27-Jährige das beste Resultat seiner Grand-Prix-Karriere. Der Schauplatz war perfekt, denn Le Mans ist das wichtige Heimrennen für sein Tech-3-Yamaha-Team. Einfach war es für Crutchlow aber nicht, denn am Samstag hatte er sich bei einem schweren Sturz im vierten Freien Training eine Fraktur im rechten Bein zugezogen.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Zum ersten Mal in seiner Grand-Prix-Karriere wurde Cal Crutchlow Zweiter Zoom

Regenrennen sind physisch nicht so anstrengend. Crutchlow hatte auch keinerlei Probleme auf dem Motorrad. "Jerez war ein hartes Wochenende, weil ich verletzt fahren musste. Heute war es auch ein hartes Rennen, aber wir wissen, dass die Bedingungen es einfacher für meinen Körper machten. Aber auch im Trockenen wusste ich, dass ich die Pace für das Podest habe. Im Trockenen wäre ich sicher in die Top 5 gekommen", ist Crutchlow von seiner Leistung überzeugt. "Mir war aber klar, dass ich im Regen das Vorjahr ausmerzen kann."

"Im Vorjahr kämpften Vale, Dovi und ich gegeneinander und jetzt war es bei gleichen Bedingungen wieder so." Das war eine Parallele zu 2012, aber der Ausgang war anders, denn vor zwölf Monaten stürzte Crutchlow und verpasste so eine Topplatzierung. "Im Vorjahr bin ich im Kampf mit Dovi und Valentino gestürzt. Diesmal waren wir in der gleichen Position und ich dachte nur daran, dass ich sitzenbleiben muss."


Fotos: Cal Crutchlow, MotoGP in Le Mans


"Es ist schön, diese Jungs zu schlagen, denn sie sind die Besten der Welt. Bei diesen Bedingungen haben wir gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind. Das wollen wir nun bei allen Rennen schaffen." In den letzten Runden wurde es noch knapp, denn Marc Marquez (Honda) holte von hinten mit großen Schritten auf. Im Ziel lag der Spanier nur noch zwei Sekunden hinter Crutchlow zurück. "Ich wusste, dass Marc von hinten aufholte. Die Yamaha funktioniert aber anders als die Honda."

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow fuhr trotz seiner Verletzung ien fehlerfreies Rennen Zoom

"Wir haben den Vorderreifen stark genutzt. So ist es auch Dovi ergangen. Deshalb habe ich sehr gut darauf aufgepasst. Es ist toll, dass ich mein Team bei ihrem Heimrennen belohnen konnte. Wir haben sehr gut gearbeitet." Die Reifen waren bei den kühlen und nassen Streckenverhältnissen für alle Fahrer ein Thema. "Zu Beginn hatte ich große Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Deshalb verlor ich einige Positionen. Als die Reifen auf Temperatur waren, konnte ich dann gut fahren", so Crutchlow.

"Wenn das Hinterrad durchdreht, dann ist es schwierig die Gänge zu schalten. Das Motorrad fühlte sich so an wie im Vorjahr, aber ich habe ein anderes Chassis. Das Motorrad ist gut. Ich bin damit im Nassen und im Trockenen zufrieden." Auch körperlich gab es im Rennen keine Einschränkungen. "Nein. Mein Bein ist okay. Gestern hatte ich einen heftigen Sturz und habe mir eine kleine Fraktur beim Schienbein zugezogen. Es schmerzt ein wenig beim Gehen, aber auf dem Motorrad ist es okay."

"Wenn das Adrenalin fließt, dann ist es kein Problem. Ich machte mir mehr Sorgen über meine Brust und meinen Magen, denn ich habe gestern viel Blut gespuckt. Zudem hatte ich starkes Nasenbluten. Deshalb war ich froh, dass das Training mit der roten Flagge unterbrochen wurde. In meinem Helm war viel Blut und ich wusste nicht, was los war. Deshalb bin ich liegengeblieben. Ich muss mich jetzt erholen, damit ich in Mugello fit bin." Deshalb entfällt auch ein bestimmtes Fitnessprogramm in der kommenden Woche: "Ich bin enttäuscht, denn ich wollte hier in Frankreich mit dem Fahrrad 1.000 Kilometer fahren, aber ich glaube nicht, dass das jetzt geht."