Crutchlow: "Die Honda muss aggressiv gefahren werden"

Cal Crutchlow ist nach seinem ersten Test mit der LCR-Honda begeistert: Das Bike muss aggressiv "wie ein Tier" gefahren werden und passt zu seinem Stil

(Motorsport-Total.com) - Ex-Ducati-Werksfahrer Cal Crutchlow übernahm am Montag zum ersten Mal die Honda RC213V von Stefan Bradl und startete die Arbeit mit der LCR-Crew. Der Brite drehte im Laufe des Tages 53 Runden und kam auf eine persönliche Bestzeit von 1:31.847 Minuten. Damit hatte Crutchlow 0,872 Sekunden Rückstand auf die Spitze. "Ich habe den Tag sehr genossen, denn ich wollte schon lange Honda fahren", sagt Crutchlow am Montagabend.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow fuhr am Montag erstmals mit dem ehemaligen Bike von Stefan Bradl Zoom

Nach Yamaha und Ducati ist die RC213V schon das dritte Fabrikat in seiner MotoGP-Karriere. "Es war schwierig, die Einstellungen des Bikes und die Elektronik zu verstehen. Es ist komplett anders als das, an was ich gewöhnt bin und es war, als hätte ich alles von neuem lernen müssen. Ich habe mich den ganzen Tag über verbessern können und absolvierte meine beste Runde mit 27 Runden alten Reifen. Ich bin damit zufrieden. Seltsam ist nur, dass ich erneut keinen Vorteil durch einen neuen Hinterreifen bekam. Ich muss an meinem Stil arbeiten, aber von dem Bike war ich beeindruckt."

Und welches Detail hat Crutchlow an der Honda am meisten beeindruckt? "Das Bike bewegt sich sehr gut. Man kann spät in die Kurve hinein bremsen und es bewegt sich trotzdem noch. Das ist sehr beeindruckend, aber man hat hinten weniger Grip als bei anderen Bikes, die ich gefahren bin. Der Motor ist aber stark und die Elektronik funktioniert gut." Generell muss die Honda aggressiver als die Yamaha gefahren werden.

Der kompromisslose Fahrstil von Marc Marquez ist die Referenz. Dieser Stil kommt Crutchlow entgegen. "Man kann sich viel bewegen und auch etwas härter ran gehen. Es ist ein aggressives Bike, das auch gerne aggressiv gefahren werden will", sagt er mit einem Leuchten in den Augen. "Auch Marc fährt es ja wie ein Tier. Das ist auch gut für meinen Stil. Man kann das Bike seht gut in den Händen spüren. Man hat eine gute Verbindung und versteht das Bike allein durch die rechte Hand schon sehr gut."

Cal Crutchlow

Teamchef Lucio Cecchinello mit seinem neuen Fahrer Cal Crutchlow Zoom

Dennoch muss sich Crutchlow auf die Honda einstellen. "Man muss seinen Fahrstil anpassen. Man kann das Bike viel mehr pushen und es können auch einem mal kleine Fehler unterlaufen, man bekommt die Kurve trotzdem noch", verweist er wieder auf den Stil von Marquez. "Ich muss meinen Stil ändern, aber ich denke auch, dass der Stil, den ich mir in diesem Jahr angeeignet habe, auch von Vorteil sein kann."

In all seinen MotoGP-Jahren hat Crutchlow mit Crew-Chief Daniele Romagnoli zusammengearbeitet. Bei LCR ist Christophe Bourguignon sein neuer Crew-Cief. Der Franzose arbeitete in den vergangenen drei Jahren für Bradl. Die Umstellung ist auch für Crutchlow ungewohnt. "Es war ein komisches Gefühl, denn ich war vier Jahre lang mit Daniele zusammen. Mit Beefy ist es etwas anderes, weil wir uns erst verstehen lernen müssen."

"Daniele kann ich normalerweise anpöbeln und er versteht, was ich meine. Aber ich will keinen Ärger mit Beefy provozieren, da hätte ich keine Chance. Er arbeitet aber auf eine gute Weise und stellt die richtigen Fragen. Manche kann ich noch nicht beantworten, aber ihm die Informationen zu geben, ist sehr wichtig."