• 26.09.2014 20:06

  • von Dennis Hamann & David Emmett

Crutchlow: "Brauchen ein gutes Ergebnis für die Moral"

Cal Crutchlow liegt abgeschlagen auf Platz 13 in der WM - Doch der Brite will noch nicht aufgeben und hofft auf einen Erfolgsschub

(Motorsport-Total.com) - Cal Crutchlow hatte so lange drauf gehofft in einem Werks-Team unterzukommen. Doch mit dem Wechsel von Tech3 zu Ducati wurde alles nur schlimmer. Im vergangenen Jahr hatte der Brite um die vorderen Plätze gekämpft und war mit 188 Punkten auf Platz fünf in der WM-Wertung. Dieses Jahr liegt er mit gerade mal 47 Punkten weit abgeschlagen auf Platz 13. Doch das Problem sieht Crutchlow dabei nicht unbedingt bei sich selbst: "Ich habe keine neuen Teile und ich hatte auch die ganze Saison noch keine", beklagt er.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow sucht noch nach dem richtigen Weg mit der Ducati Zoom

"Ich fahre noch annähernd mit dem gleichen Motorrad wie in Qatar. Ich bin überzeugt, dass wir noch nicht am Limit angekommen sind", erklärt Crutchlow. "Wenn ich Andrea auf mein Motorrad setzen würde, wäre er vielleicht ein bisschen schneller. Aber er wäre nicht die Sekunde vor mir, die er jetzt schneller ist. Ich verliere schon allein auf den Geraden jeweils 0,4 Sekunden. Er hat außerdem ein neues Chassis, einen neuen Tank und eine neue Schwinge. Ich fahre also nicht das beste Material."

Auch wenn der Brite zum kommenden Jahr zu LCR Honda wechselt, will er noch nicht aufstecken: "Ich glaube, dass es eine Kombination des Gesamtpakets ist. Die Moral des Fahrers und viele weitere Sachen spielen da auch noch mit rein. Natürlich macht mich das nicht glücklich", erklärt Crutchlow. "Man kommt zum Rennen und gibt alles, hat aber nur schlechte Ergebnisse. Da steht es um die Moral nie sonderlich gut. Vor allem, wenn man dann auch nicht die aktuellsten oder zumindest die weiterentwickelten Teile bekommt, wird es schwierig."


Fotos: Cal Crutchlow, MotoGP in Misano


"Trotzdem hält mich das nicht davon ab, 100 Prozent zu geben, auch wenn meine Moral nicht die Beste ist", gibt der Brite offen zu. "Ich bin mir aber sicher, dass ein gutes Resultat das schon wieder ändern würde. Wenn du ein gutes Training oder ein gutes Rennen hast, steigt deine Motivation sofort wieder. Und das wiederum kann mir zwei oder drei Zehntel geben und den Rest macht der Motor. Das Bike ist gut, ich habe einfach nur nicht das beste Gefühle darauf. Man sieht auch an Andrea, dass das Motorrad wettbewerbsfähig ist."

Wie auch schon Valentino Rossi vor ihm, sieht sich Crutchlow mit der Ducati an seinen Grenzen gebracht: "Ich habe versucht, meinen Fahrstil anzupassen. Ich fühle mich nicht, als würde ich mit dem Motorrad kämpfen, aber ich habe den Eindruck, dass ich immer am Limit bin. Es ist nicht so schwer zu fahren wie jder denkt, aber es ist schwierig zu verstehen, wie man damit schneller wird und das ist mein Problem."