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CRT-Feld: Fortschritte, aber noch viel Aufholbedarf

Die Claiming-Rule-Fahrer arbeiten unermüdlich und machen in Katar auch langsam Fortschritte - Michele Pirro überrascht mit der FTR-Honda von Gresini

(Motorsport-Total.com) - Die ersten drei Freien Trainings auf dem Losail-Circuit haben gezeigt, dass die Claiming-Rule-Teams zwar noch einen deutlichen Rückstand auf die reinrassigen Prototypen haben, aber alle neun Fahrer lagen innerhalb der 107-Prozent-Regel. Die Qualifikation sollte kein Problem darstellen. Speziell auf den Geraden verlieren die CRT-Motorräder zwischen 20 und 25 km/h auf die schnellsten Ducati-Prototypen. Lediglich Danilo Petrucci konnte mit der Ioda-ART nicht die 300 km/h-Marke knacken. An der Spitze des CR-Feldes positionierten sich Randy de Puniet (Aspar-ART) und Colin Edwards (Suter-BMW). Schlusslicht war immer MotoGP-Rückkehrer James Ellison mit der ART von Paul Bird.

Titel-Bild zur News: Michele Pirro

Michele Pirro fuhr mit der fast ungetesteten FTR-Honda starke Runden

Dazwischen sortierten sich die übrigen Fahrer ein. Zwischen Platz 15 und 20 betrug der Abstand 1,4 Sekunden. Die restlichen Claiming-Rule-Fahrer hinter den beiden Routiniers lagen im dritten Freien Training dicht beisammen. Die große Überraschung in Katar war bislang Michele Pirro. Die FTR-Honda des Gresini-Teams, das mit Hilfe von Edeltuner Ten Kate aufgebaut wurde, konnte erst zum letzten Wintertest fertiggestellt werden und hat deshalb noch kaum Kilometer auf dem Buckel.

Trotzdem lief das Motorrad bislang problemlos und schnell. Pirro war konstant der drittschnellste CRT-Fahrer und verlor auf de Puniet rund eine halbe Sekunde. "Wir haben einen weiteren großen Fortschritt gemacht und uns im Vergleich zu Donnerstag um eineinhalb Sekunden gesteigert. Die Lücke zur CRT-Spitze konnten wir auch verringern. Das ist Anlass zur Freude", so Pirro. "Es gibt noch viel zu tun, aber wir sind positiver Stimmung."

"Unsere Priorität liegt nun auf der Elektronik, weil sie eine große Rolle spielt. Wir versuchen ohne Fehler zu arbeiten. Ich habe ein tolles Team um mich herum. Wenn wir in dieser Richtung weiterarbeiten, dann werden wir unsere Belohnung bekommen." Hinter Pirro reihte sich Yonny Hernandez vom Avintia-Team ein. Der Kolumbianer sitzt auf einer BQR-FTR mit Kawasaki-Motor. MotoGP-Rückkehrer Aleix Espargaro konnte bislang nicht das Tempo seines Aspar-Teamkollegen de Puniet gehen. Im dritten Training war der Spanier um knapp neun Zehntel langsamer.


Fotos: MotoGP-Saisonauftakt in Doha, Freitag


"Wir haben das Gefühl verbessern können, aber wir sind noch weit von dem entfernt, wo wir sein wollen. In den beiden Nachttrainings haben wir hart gearbeitet, um die Probleme zu lösen. Wir haben die richtige Richtung gefunden, die wir jetzt weiterverfolgen müssen", sagt Espargaro. "In den schnellen Abschnitten brauchen wir mehr Grip. Ich habe erwartet, dass ich etwas weiter vorne bin, aber es kommt noch ein langes Rennen. Wenn uns am Samstag die gleichen Fortschritte gelingen, dann sind wir für den Grand Prix bereit."

Obwohl Petrucci mit dem Ioda-Chassis auf der Geraden mit Abstand der langsamste Fahrer ist, passen die Rundenzeiten. Seine Bestzeit am Freitag lautete 1:59,517 Minuten. Der Rückstand auf de Puniet betrug 1,2 Sekunden. "Ich fühle mich auf der TR003 jetzt wohler. Außerdem kenne ich die Strecke jetzt besser", sagt der Rookie, der sich als 18. einreihte. "Wir haben eine gute Basis gefunden und nahmen nur kleine Veränderungen an der Dämpfung vor."

Gegen die Prototypen haben die CRT-Fahrer wie Mattia Pasini (54) keine Chance Zoom

"Leider haben wir weniger Motorkraft als unsere Gegner. Das bestraft uns auf der langen Geraden. Dort verlieren wir die Zeit. Wir versuchen für dieses Problem eine Lösung zu finden." Auf Platz 19 sortierte sich Ivan Silva mit der zweiten FTR-Kawasaki des Avintia-Teams ein. Vorletzter war im dritten Training Mattia Pasini, der eine ART im Speed-Master-Team fährt. "Ich bin nicht komplett zufrieden mit dem Ergebnis. Ich dachte, wir könnten besser sein, aber trotzdem bleibe ich optimistisch."

"Wir müssen das Training analysieren und verstehen, was funktioniert hat und was nicht. Wir werden unser Bestes geben. Uns sind einige Fortschritte gelungen, aber wir haben das Potenzial für mehr. Es ist eine harte Klasse, aber wir arbeiten weiter Schritt für Schritt." Pasini wurde mit einer Rundenzeit von 2:00,226 Minuten vorletzter. Schlusslicht Ellison fuhr eine persönliche Bestzeit von 2:00,563 Minuten. Zum Vergleich: Tom Lüthi stellte in der Moto2-Klasse in 2:00,479 Minuten die Bestzeit auf.