• 09.07.2009 17:18

  • von Britta Weddige

Coulon: Neuerungen haben sich bewährt

Neuer Zeitplan und Einheitsreifen: Nach der Hälfte der Saison stellt Tech-3-Renningenieur Guy Coulon den Neuerungen ein gutes Zeugnis aus

(Motorsport-Total.com) - Die erste Hälfte der MotoGP-Saison 2009 neigt sich ihrem Ende entgegen. Es ist eine Saison, die ganz im Zeichen des Kostensparens steht. Zwei wichtige Änderungen gab es: Die Rennwochenenden haben einen neuen Zeitplan und das gesamte Feld ist auf Einheitsreifen von Bridgestone unterwegs. Guy Coulon, der Renningenieur von Tech-3-Pilot Colin Edwards, kommt zur Saisonmitte zu dem Schluss, dass sich die Neuerungen bewährt haben.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Renningenieur Guy Coulon und sein Schützling bei Tech 3, Colin Edwards

Der jetzige Zeitplan mit drei einstündigen Trainingssessions sei optimal, erklärte Coulon gegenüber 'motogpmatters.com'. Vor allem für Tech 3, das als Satellitenteam von Yamaha im Vorteil sei: "Die Yamaha ist nicht schwer abzustimmen, deshalb ist es für uns ein Vorteil, wenn es weniger Trainingssessions gibt."#w1#

Doch natürlich müsse man sich die geringere Zeit nun besser einteilen. Statt bisher vier stehen den Teams jetzt nur noch drei Stunden zur Verfügung, um die Maschine rennbereit zu machen. "Wir müssen Änderungen sehr konzentriert angehen. Nach jeder Änderung müssen wir entscheiden, ob wir es so lassen oder nicht. Früher konnte man die Settings vergleichen und wenn sich der Fahrer unsicher war, was besser ist, konnte man alles noch einmal ausprobieren. Aber jetzt müssen wir uns sofort entscheiden", so Coulon. Dafür falle die zeitaufwändige Arbeit weg, den richtigen Reifen auszusuchen.

"Tatsache ist, dass die Rennperformance gleich geblieben ist." Guy Coulon

Zwar sei durchaus möglich, dass das gesamte Feld aufgrund der geringeren Vorbereitungszeit eine Zehntelsekunde langsamer ist - das ändere an der Show und an der Rennaction auf der Strecke aber nichts. Besonders positiv sei am neuen Zeitplan aber, dass er den Teams richtig viel Geld spare, erklärte der Tech-3-Mann weiter. Die geringere Motorenlaufzeit führe bei den Motorenlieferanten zu signifikanten Einsparungen. Und: "Bei den Europarennen können die meisten einen Tag später anreisen, das ist eine Nacht weniger in den Hotels. Auch das hilft finanziell. Gespart wird auch durch das Testverbot - und Tatsache ist, dass die Rennperformance gleich geblieben ist."

Bewährt hat sich nach Ansicht Coulons auch der Einheitsreifen von Bridgestone. "Zunächst haben wir uns schon gefragt, wie es auf den Strecken sein wird, auf denen im Winter nicht getestet wurde. Aber wir hatten keinerlei Probleme und ich glaube, dass sich keiner beschwert", so Coulon. Und er ergänzte: "Früher konnte ein Pilot es auf die Reifen schieben, wenn er hinterhefuhr. Das ist nun nicht mehr so. Wenn es jetzt an Performance fehlt, liegt es entweder an der Abstimmung oder am Fahrer. Also kann man sich auf diese punkte konzentrieren."

In der kommenden Saison kommen weitere Neuerungen. Eine von ihnen ist, dass Rookies nur noch in Satellitenteams fahren dürfen. Auch das begrüßt Coulon: "Damit haben die Piloten, die aus der 250er kommen, im ersten Jahr weniger Druck. Ein Dani Pedrosa oder ein Jorge Lorenzo waren vielleicht dafür gerüstet, gleich in einem Werksteam zu fahren, doch bei vielen anderen ist das nicht der Fall. Natürlich wollen ihre Manager sie gleich in einem Werksteam sehen, aber dabei geht es nur ums Geschäft. Ich glaube, dass Lorenzo im vergangenen Jahr viel Druck hatte und deshalb auch so viele Unfälle gebaut hat. Vielleicht wäre es besser für ihn gewesen, wenn er mit der gleichen Maschine in einem Satellitenteam gefahren wäre."