Circuit of Wales nimmt wichtige bürokratische Hürde

Die neue MotoGP-Strecke in Wales bekommt nach langer Hängepartie grünes Licht von der Regierung - Ehemaliger Chef der Bahrain-Strecke als Chef angeheuert

(Motorsport-Total.com) - In die lange Hängepartie um das Projekt einer walisischen Rennstrecke als Austragungsort für MotoGP-Rennen ab dem Jahr 2017 kommt wieder Bewegung: Die walisische Regierung, hat grünes Licht gegeben, Gemeindeland zu überschreiben, womit den Bauarbeiten von öffentlicher Seite nichts mehr im Weg steht. Eine lange Untersuchung, eine Lobby-Affäre, die eine Politikerkarriere zerrüttete, und Umweltfragen standen der Umsetzung über viele Jahre im Weg.

Titel-Bild zur News: Circuit of Wales

In der Saison 2017 könnte die MotoGP erstmals auf dem Circuit of Wales fahren Zoom

Das Unternehmen hinter dem Projekt, die Heads of the Valleys Development Company (HOTVDC), konnte der Regierung glaubhaft versichern, dass die Finanzierung auf sicheren Beinen stehe. Dabei ist noch kein Geld geflossen; die Investoren werden der Öffentlichkeit verkündet, sobald diese endgültig unterzeichnet haben. Die angesetzten Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf aktuell 315 Millionen Pfund (rund 450 Millionen Euro).

Was bereits feststeht, ist ein Rennstrecken-Chef: HOTVDC scheut keine Kosten und Mühen und hat mit Martin Whitaker den ehemaligen Kopf des Bahrain International Circuits ins Boot geholt. Der bisherige Kopf der Unternehmung, Martin Carrick, wird weiterhin CEO der HOTVDC bleiben. "Martin hat eine moderne Formel-1-Rennstrecke in Bahrain verwaltet und für die internationale Motorsportbehörde FIA sowie deren kommerzielle Rechtinhaber und die nationale Motorsportbehörde RAC Motor Sports Association gearbeitet. Sein Lebenslauf spricht für sich", sagt Carrick über Whitacker.

Bereits seit diesem Jahr hält der noch nicht existente Circuit of Wales die Rechte, den britischen Lauf der MotoGP zu veranstalten. Da die Strecke noch nicht fertig ist, musste ausgewichen werden. Ursprünglich sollte das Rennen wieder in Donington stattfinden, da man dort aber nicht bereit war, bleibt die Königsklasse des Motorradsports fürs Erste in Silverstone. Die Rechte laufen noch bis 2019 mit einer Option bis 2024, das erste Rennen auf der neuen Strecke soll 2017 steigen.

Rund um den Circuit of Wales hatte es mehrere Kontroversen gegeben. Diverse Umweltgruppierungen opponierten gegen die Rennstrecke, trotzdem wurde das Projekt auf den Weg gebracht. Das liegt insbesondere an Alun Davies, dem Minister für Bodenschätze und Nahrungsmittel, der von seiner Behörde angewiesen wurde, gegen den Bau der Strecke zu opponieren. Er betrieb stattdessen Lobby-Politik für den Bau der Strecke und musste seinen Posten Mitte 2014 deswegen räumen. Diese und viele weitere Untersuchungen bezüglich der Umweltverträglichkeit hatten das Projekt immer weiter verzögert.

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