Cal Crutchlow: "Marc Marquez macht den Unterschied"

LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow verrät seine Favoriten auf den WM-Titel und lobt Markenkollege Marc Marquez: "Niemand kann mit dem Bike das, was er tut"

(Motorsport-Total.com) - Ein Blick in die aktuelle WM-Tabelle verrät: Nach vier MotoGP-Rennen trennen die ersten vier Fahrer gerade einmal zehn Punkte. Vor dem Großen Preis von Frankreich führt das Yamaha-Duo mit Valentino Rossi (62) und Maverick Vinales (60) vor Marc Marquez (58) und Dani Pedrosa (52). Ducati-Pilot Andrea Dovizioso fehlen 21 Punkte auf die Spitze. MotoGP-Rookie Johann Zarco (35) behauptet sich noch vor Honda-Privatier Cal Crutchlow (29).

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow sieht viele Favoriten auf den WM-Titel in der MotoGP 2017 Zoom

Der Brite tut sich schwer, einen Favoriten auf den Titel zu benennen. Im Gespräch mit 'GPOne.com' stellt er aber zunächst klar: "Ich würde nie gegen mich selbst wetten. Warum auch, dann hätte ich ja quasi schon verloren. Die Realität ist die, dass mein Start in die Saison nicht der beste war und wir wissen, dass es schwierig werden wird, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Aber ich kann mich dennoch vorarbeiten", so Crutchlow selbstbewusst.

In der vergangenen Saison hatte der 31-Jährige zwei Rennen gewinnen können und landete mit insgesamt 141 Punkten auf dem siebten Gesamtrang. Er wurde damit bester Privatier - Mindestziel auch für dieses Jahr. Und in dem ist der Kampf um die WM schon jetzt an Kopf-an-Kopf-Duell der Yahama- und der Honda-Piloten. "Was den Titel angeht, ist es wirklich schwer zu sagen", weiß Crutchlow. "Maverick fährt unglaublich, das muss man ihm lassen."

Crutchlow über Rossi: "Bester Botschafter für den Sport"

In sein erstes Jahr bei Yamaha startete der Spanier mit einem Doppelsieg, musste zuletzt jedoch zurückstecken. Teamkollege Rossi verpasste im vierten Rennen erstmals das Podium. Crutchlow meint: "Valentino sollte man nie abschreiben. Er ist noch immer der beste Botschafter für diesen Sport und konkurrenzfähig noch dazu." Ohne bisher ein Rennen gewonnen zu haben, führt der Routinier die WM noch immer mit zwei Punkten Vorsprung an.


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"Versteht mich nicht falsch, aber normalerweise wird man mit dem Alter langsamer. Aber er ist jeden Sonntag da, steht auf dem Podium und macht einen tollen Job. Und ich mag das, denn es zeigt, dass er noch immer voll motiviert ist", schwärmt Crutchlow von Rossi, der mit seinen 38 Jahren der älteste, aber auch erfahrenste Pilot im MotoGP-Feld ist. Sein letzter WM-Triumph glückte dem Italiener 2009, ebenfalls bei Yamaha.

Als Titelverteidiger mischt seit seinem Sieg in Austin auch Honda-Pilot Marquez wieder mit. "Auch ihn kann man nie von der Rechnung nehmen. Ich sehe tagtäglich, was Marc auf der Honda macht, und das ist unglaublich", sagt Crutchlow über seinen jungen Markenkollegen. "Niemand kann mit diesem Motorrad das machen, was er tut. Egal, welchen Fahrer aus dem Paddock du auf dieses Motorrad setzt, keiner wäre annähernd so gut wie er."

Marquez sieht Vor- und Nachteile des neuen Honda-Motors

Marc Marquez, Daniel Pedrosa

In Jerez jubelte Marquez zuletzt über Rang zwei hinter Teamkollege Pedrosa Zoom

"Ich respektiere das, denn er gibt alles, fährt sehr, sehr hart, egal in welcher Situation", fährt der Brite fort. "Ich mag, wie er fährt, aber es ist schwierig für uns. Manchmal lässt uns das dumm aussehen. Aber letztendlich macht er den Unterschied. Gegen ihn würde ich nicht wetten, wenn es um den WM-Titel geht." Seitdem Marquez 2013 in die MotoGP aufstieg, wurde er dreimal Weltmeister. 2016 siegte er drei Rennen vor Saisonende.

"Im vergangenen Jahr hatten wir auf einigen Strecken deutliche Vorteile, zum Beispiel in den Bremszonen oder beim schnellen Umlegen. Auf Low-Grip-Strecken funktionierte das Motorrad gut", blickt der Spanier zurück. Mit dem neuen Motor habe man diese Stärken "zu einem gewissen Grad geopfert". Dafür sei man nun im Kurvenscheitel schneller. Noch sucht Honda nach der optimalen Abstimmung. Doch Marquez betont: "Im Moment läuft es in die richtige Richtung."