Bridgestone: Weichere Mischungen für Indianapolis

Bridgestone liefert für Indianapolis weichere Reifen als im Vorjahr - In den zahlreichen Linkskurven werden die linken Flanken der Pneus stark belastet

(Motorsport-Total.com) - Indianapolis ist ein untypischer Kurs im Grand-Prix-Kalender und stellt auch die Reifen vor spezielle Herausforderungen. Zum einen wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren und da das Streckenlayout zum Teil aus dem Oval und zum Teil aus dem Infield besteht, kann man den Kurs praktisch in drei Sektoren teilen. Zunächst gibt es die lange Zielgerade vorbei am "Yard of Bricks". Anschließend folgt ein Abschnitt, der speziell für die MotoGP gebaut wurde. Der Rest des Infields wurde für die Formel 1 designt, aber die Motorräder fahren in entgegengesetzter Richtung. Für das Rennen im Vorjahr wurden Teile des Infields neu asphaltiert und es sollte keine Probleme geben.

Titel-Bild zur News: Bridgestone

Die linke Reifenschulter wird in Indianapolis stärker belastet

Trotzdem ist der Asphalt sehr rau, was zu hohem Reifenverschleiß führt. Aufgrund der vielen Linkskurven werden die linken Flanken der Pneus auch stark belastet. Darauf hat Bridgestone reagiert. Vorne stehen den Fahrern die Mischungen Soft, Medium und Extra-Hart zur Verfügung. Die Hinterreifen sind wieder asymmetrisch, wobei in der linken Flanke härtere Mischungen verbaut sind. Bei den Hinterreifen stehen Medium und Hart zur Auswahl.

"Indianapolis ist in drei Abschnitte geteilt", erklärt Shinji Aoki, der Manager von Bridgestones Entwicklungsabteilung für Rennreifen. "Die Kurven eins bis vier und sieben und acht wurden speziell für die MotoGP entworfen. Der Rest des Infields ist Teil der alten Formel-1-Strecke. Die Zielgerade gehört zum berühmten Oval. Dadurch ändert sich die Streckencharakteristik in jedem Sektor. Durch die Neuasphaltierung im Vorjahr ist das Griplevel nun konstanter."


Fotos: MotoGP in Mugello, Girls


"Das Layout sorgt für hohe Temperaturen in den schnellen Linkskurven. Deshalb werden asymmetrische Hinterreifen mit einer viel härteren linken Flanke verlangt, um genügend Haltbarkeit und Grip über die Renndistanz zu bieten. Gleichzeitig garantieren sie ein gutes Aufwärmverhalten auf der weniger belasteten rechten Seite." Im Vergleich zum Vorjahr hat Bridgestone das Reifensortiment für Indianapolis etwas angepasst.

"Wir sind bei beiden Optionen einen Schritt weicher gegangen. Außerdem bieten die Hinterreifen die gleiche spezielle hitzeresistente Konstruktion wie die Reifen für Mugello, Sachsenring und Phillip Island", gibt der Japaner Aufschluss. "Die Mischungen für die Vorderreifen sind in diesem Jahr ebenfalls anders, damit die Fahrer für alle Bedingungen eine Auswahlmöglichkeit haben."

Zum regulären Starterfeld stoßen in Indianapolis zwei weitere Fahrer hinzu. Steve Rapp nimmt mit der APR-Kawasaki nach Laguna Seca einen erneuten Anlauf und Aaron Yates debütiert die GPTech-Suzuki. "Ich erwarte deshalb an diesem Wochenende ein noch größeres Interesse der amerikanischen Fans", blickt Bridgestone-Motorsportchef Hiroshi Yamada voraus. "Damit diese beiden Wildcard-Fahrer bestmöglich vorbereitet sind, haben sie unsere Ingenieure bei einem Test in Indianapolis am vergangenen Samstag unterstützt."