Bridgestone: Trotz Wetter keine Probleme in Motegi

Trotz der Wetterkapriolen funktionierten die Bridgestone-Reifen in Motegi klaglos - Speziell im Nassen waren die Rundenzeiten schnell - Eine Analyse von Shinji Aoki

(Motorsport-Total.com) - Nach den Reifenproblemen in Australien stand Reifenhersteller Bridgestone in Motegi im Fokus. Es war das wichtige Heimrennen für die japanische Firma. Bei einer Pressekonferenz musste Bridgestone-Motorsportchef Hiroshi Yamada die Ursachen für die Schwierigkeiten auf Phillip Island erklären. Auf der Strecke lief in Motegi alles gut, obwohl das Wetter eine große Rolle spielte. Am Samstag konnte lediglich im Nassen ein Qualifying absolviert werden. Der Sonntag war trocken, weshalb die MotoGP-Teams in einem ausgedehnten Training die Abstimmung und die Reifen testen mussten. Eine Herausforderung, die schließlich im Rennen für keinerlei Probleme sorgte. Shinji Aoki, der Chef der Entwicklungsabteilung für Rennreifen, ist demnach zufrieden.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo setzte auf den weicheren Hinterreifen als Honda und gewann Zoom

Frage: "Wie hat sich das wechselhafte Wetter auf die Reifen ausgewirkt?"
Shinji Aoki: "Der große Unterschied zwischen Samstag und Sonntag bedeutete, dass wir die gesammelten Reifendaten vom Qualifying am Renntag nicht verwenden konnten. Wir konnten die Situation bei den Slicks und den Regenreifen managen. Die größte Herausforderung war die beschränkte Trainingszeit im Trockenen. Den Teams standen nur 50 Minuten zur Verfügung, um eine Rennabstimmung herauszuarbeiten und die unterschiedlichen Slicks zu testen."

"Unsere Ingenieure arbeiteten eng mit den Teams zusammen, damit sie die optimale Reifenkombination für das Rennen finden konnten. Wenn man die beschränkte Trainingszeit bedenkt, dann war die Rennpace sehr schnell. Ich bin mir sicher, dass wir ein Rekordtempo in Motegi gesehen hätten, wenn es mehr trockene Trainings gegeben hätte. Ich bin trotzdem zufrieden, wie sich alle Reifen an diesem Wochenende verhalten haben."

Frage: "Die Rundenzeiten im Qualifying langen nur acht Sekunden über dem Pole-Rekord. Kannst du diesen beeindruckenden Wert erklären?"
Aoki: "So wie unsere Slicks, sind auch unsere Regenreifen so konstruiert, dass man die optimale Performance aus den MotoGP-Maschinen herausholen kann. Die Technologie der Mischungen ist in den Regenreifen auf einem sehr hohen Niveau. Wir hören immer von Fahrern, die zum ersten Mal mit unseren Regenreifen fahren, dass sie beeindruckt sind, wie hoch der Grip ist und wie hart sie auf einer nassen Strecke bremsen, Kurven fahren und beschleunigen können."

"Das hohe Level unserer Regenreifen kombiniert mit dem hohen Griplevel des Motegi-Asphalts sorgte für sehr schnelle Rundenzeiten. Die Topfahrer erreichten in Motegi über 300 km/h. Das war nur um 8 km/h langsamer als im Trockenen. Das zeigt, wie viel Performance unsere Regenreifen bieten."


MotoGP in Motegi

Frage: "Wie war die Performance der neuen weichen Hinterreifenslicks? Werdet ihr diese Reifen auch im kommenden Jahr einsetzen?"
Aoki: "Die neue Zuteilung der Hinterreifen für Motegi, die um einen Schritt weicher war als im Vorjahr, ist Teil unserer Langzeitstrategie, dass wir beide Hinterreifenmischungen für das Rennen möglich machen können. Aus dieser Sicht war es erfolgreich. Ich bin mir sicher, dass wir im nächsten Jahr ein ähnliches Reifenkontingent verwenden werden."

"Alle drei unserer Hinterreifen wurden im Rennen eingesetzt. Beide Mischungen für die Prototypen landeten auf dem Podest. Unsere neue Spezifikation der harten Hinterreifenmischung, die von den Fahrern beim Misano-Test gelobt wurde, wird beim kommenden Rennen in Valencia erstmals eingesetzt werden. Ich bin zuversichtlich, dass das den Prototypen zwei gute Optionen für das Rennen ermöglichen wird, mit Blick auf ihre Abstimmung und ihre Rennstrategie."

Frage: "In Motegi wurde auch ein neuer Hinterreifen mit der Mischung super-soft für die CRT-Fahrer vorgestellt. Wie waren die Reaktionen auf diese neueste Entwicklung?"
Aoki: "Der neue super-soft Slick war bei den CRT-Fahrern sehr beliebt. Bis auf eine Ausnahme entschieden sich alle für das Rennen für diesen Reifen. Wir entwickelten eine neue super-softe Reifenmischung, die in der linke Schulter des asymmetrischen Hinterreifens verbaut war. Laut dem Feedback der Fahrer bot das sehr hohen Grip in Schräglage. Trotzdem war die Performance über die Renndistanz konstant. Wir werden die gesammelten Daten nun analysieren und evaluieren, ob diese Spezifikation in Zukunft auch auf anderen Strecken Teil unseres Reifenkontingents werden wird."