Bridgestone: Asymmetrische Reifen für Estoril

Reifenausrüster Bridgestone stellt zum ersten Mal in dieser Saison asymmetrische Hinterreifen für den Grand Prix von Portugal zur Verfügung

(Motorsport-Total.com) - Im Vergleich zum Vorjahr wurde der Grand Prix in Estoril vorgezogen. Statt im Oktober findet das Rennen bereits am kommenden Wochenende statt. Von der Verlegung des Termins erhoffte man sich bessere Wetterverhältnisse, da es 2010 regnerisch und stürmisch war. Das Qualifying fiel sogar aus. Doch auch diesmal könnte das Wochenende verregnet sein. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 60 Prozent an allen drei Tagen.

Titel-Bild zur News: Bridgestone Reifen

Für Estoril stellt Bridgestone asymmetrische Hinterreifen bereit

Auf der Reifenfront hat sich Bridgestone speziell für die portugiesische Strecke vorbereitet. Zum ersten Mal kommen in dieser Saison asymmetrische Hinterreifen zum Einsatz. Das liegt an der Charakteristik des Kurses. Es gibt neun Rechts-, bei nur vier Linkskurven. Zudem sind die Rechtskurven schneller, weshalb speziell die rechten Flanken der Hinterreifen eine höhere Temperatur aufweisen und stärker belastet werden.

Deshalb sind asymmetrische Reifen unumgänglich, wenn man Grip über die komplette Runde haben will. Weil die linke Flanke der Hinterreifen weniger belastet wird und kühler ist, muss der Gummi viel weicher sein, damit sie sich besser auf Betriebstemperatur bringen lassen. Die rechte Flanke muss gegensätzlichen Belastungen standhalten. Speziell beim Herausbeschleunigen aus der lang gezogenen Zielkurve hinaus auf die lange Gerade wird die rechte Seite stark strapaziert.

Bridgestone hat die Mischungen weich und mittel für die Front bereitgestellt. Im Heck stehen die Mischungen mittel und hart zur Verfügung. Die mittlere Mischung des Hinterreifens besteht auf der linken Flanke aus Gummi, der normalerweise für die extraweichen Pneus verwendet wird. Bei den härteren Reifen kommt links die weiche Mischung zum Einsatz. Genau die gleichen Pneus sind auch im vergangenen Oktober eingesetzt worden.

"In Estoril wird ein hoher Topspeed gefahren, obwohl die Durchschnittsgeschwindigkeit sehr langsam ist", sagt Hirohide Hamashima, der Entwicklungsdirektor bei Bridgestone. "Die Herausforderung besteht in den unterschiedlichen Kurven und der Unausgeglichenheit zwischen Rechts- und Linkskurven. Die Charakteristik der Strecke ändert sich mit jeder Biegung. Die Reifen müssen auch mit den Belagwechseln klarkommen, denn teilweise wurde die Piste im Jahr 2006 neu asphaltiert."

"Die Kombination der schnellen und langsamen Kurven, inklusive der langen letzten Kurve und der extrem langsamen Schikane, verlangt nach asymmetrischen Hinterreifen, um die Temperatur auszubalancieren und genug Grip über die gesamte Runde bereitzustellen. Die Strecke ist sehr rutschig, weshalb weiche Mischungen nötig sind, damit Grip aufgebaut wird und die Piloten die linke Flanke zügig aufwärmen können. Die harten Bremspunkte, speziell für Kurve eins, verlangen einen starken Vorderreifen."

Die Naturkatastrophe in Japan hat Bridgestone keine Probleme bei der Versorgung der MotoGP bereitet, wie Manager Hiroshi Yamada bestätigt. "Die schlimmen Ereignisse in Japan haben unsere Aufgabe als Ausrüster der MotoGP nicht betroffen. Es gibt also keine Probleme in Portugal."