Bradl "angefressen wie die Sau": Bremsprobleme bei Aprilia

Stefan Bradls starkes Wochenende findet kein glückliches Ende: Heftige Bremsprobleme verhindern Punkteresultat - Aprilia-Pilot nach Platz 18 unzufrieden

(Motorsport-Total.com) - Nach den guten Leistungen am Freitag und Samstag samt zugehörigen Optimismus ging der Sonntag für Stefan Bradl mächtig in die Hose: Nach Platz 15 im Warm Up musste er sich im Rennen mit dem 18. Rang begnügen und ließ seinem Frust freien Lauf: "Ich bin angefressen wie die Sau, weil wir das ganze Rennen über Bremsprobleme hatten." Im Schatten des WM-Kampfes an der Spitze kämpfte der Aprilia-Pilot einen aussichtslosen Kampf, während Teamkollege Alvaro Bautista zwei WM-Punkte holte.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl, Mike di Meglio

Kein schöner Abschluss: Stefan Bradl kämpfte mit den Open-Piloten Zoom

"Ich hatte zu Beginn noch gedacht, dass es am vollen Tank liegt, aber es wurde einfach immer schlimmer", entschuldigt sich Bradl für sein Rennen, das er drei Zehntel hinter Nicky Hayden bei dessen letztem MotoGP-Auftritt beendete. "Ich habe wie ein Wahnsinniger an der Bremse gezogen, aber die Leistung kam nicht an. Die fehlende Bremsperformance hat mir das Rennen kaputt gemacht", fügt er hinzu. Nicht nur musste Bradl an den harten Bremspunkten wesentlich früher in die Eisen gehen, sondern hatte auch mit Folgeproblemen zu kämpfen.

Weil vorne keine Leistung ankam, musste Stefan Bradl verstärkt die Hinterradbremse nutzen. "Dadurch habe ich natürlich den Hinterreifen abgenützt", erklärt der 25-Jährige, der die turbulente Saison 2015 mit zwei verschiedenen Teams ebenfalls auf dem 18. Platz in der Weltmeisterschaft beendete (Zum Endstand). "Am Ende war überhaupt nichts mehr übrig. Ich hatte sehr viel Wheelspin und bin nur noch herumgerutscht. Dadurch bin ich in den letzten drei bis vier Runden durchgereicht worden. Das ist natürlich sehr bitter."


Fotos: MotoGP-Finale in Valencia


Bradl war nach dem Rennen sichtlich erschöpft, was sich mit seinen Aussagen deckt: "Ich habe attackiert wie ein Verrückter und versucht, mit meinem Teamkollegen mitzuhalten." Doch er kämpfte mit stumpfen Waffen. Die Bremsprobleme hat es seinen Angaben zufolge bereits in Malaysia im Training gegeben. Ob die Schwierigkeiten in Valencia mit denen in Sepang in Verbindung stehen, kann er aber noch nicht sagen.

Auch die Vorfreude auf die Testfahrten am Dienstag halten sich in Grenzen, da die Aprilia-Fahrer noch keine neuen Teile erhalten werden, sondern nur die neue Elektronik und die Michelin-Reifen am aktuellen Motorrad Einzug halten. Bezüglich der Weltmeisterschaftsentscheidung sagt Bradl: "Wer am Ende die meisten Punkte hat, ist verdient Weltmeister, da muss man nicht drum herum reden." Allerdings ergänzt er, dass es schade sei, dass die Entscheidung auch eine politische Dimension hatte.