Bittere Enttäuschung bei Melandri
Während Marco Simoncelli sich über seinen achten Startplatz freut, hadert Marco Melandri mit dem Schicksal: Seine stärkste Waffe hat ihn verlassen
(Motorsport-Total.com) - Die Stimmung in der Gresini-Box war nach dem Qualifying von Indianapolis zweigeteilt: Marco Simoncelli war zufrieden, Marco Melandri nicht. Simoncelli holte sich trotz eines Sturzes Startplatz acht und steht nun neben Weltmeister Valentino Rossi in der dritten Reihe. Melandri dagegen wurde für seine harte Arbeit nicht belohnt und kam nur auf Startplatz zwölf.

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Marco Melandri hadert weiter mit seinem Schicksal und seinem Bike
"Um ehrlich zu sein, hatte ich nach dem Training heute Morgen gedacht, dass ich schneller sein könnte, aber ich bin mit dem achten Platz ganz zufrieden", sagt Simoncelli. "leider waren die Streckenbedingungen heute Nachmittag wegen der Hitze nicht mehr so gut wie am Morgen und ich hatte größere Probleme." Hier sieht der Rookie noch Handlungsbedarf. Denn das Rennen wird zwar eine Stunde später stattfinden, aber dann wird es in Indianapolis immer noch so heiß sein.#w1#
Außerdem hofft Simoncelli, "dass unsere Gegner genauso damit Probleme haben wie wir. Ich bin aber zuversichtlich und habe mir zum Ziel gesetzt, in die Top 5 zu fahren. Ich werde mein Bestes geben, um das zu schaffen. Wir haben seit Brünn definitiv einen Schritt nach vorn gemacht und ich möchte mich weiter bei jedem Grand Prix steigern."
Unterdessen ärgert sich Melandri: "Wir haben hart gearbeitet, aber es läuft immer noch nicht für uns. Ich habe solche Probleme mit dem Motor-Management-System und kann hinten immer noch nicht den Grip finden, den ich brauche, um aus den Kurven herauszubeschleunigen. Ich kann nicht so fahren, wie ich gern würde und kann keinen Kurvenspeed generieren."
"Es scheint so, als ob mich meine stärkste Waffe nun vollkommen verlassen hat", hadert Melandri. "Ich bin in der Kurvenmitte so langsam und fühle mich auf dem Bike nicht wohl. Ich bin sehr enttäuscht, denn ich habe mir diese Saison ganz anders vorgestellt."
"Ich bin gleichzeitig glücklich und unglücklich", bilanziert Teamchef Fausto Gresini. "Simoncelli ist gut gefahren und er zeigt seine Stärke. Wir müssen noch die Stabilität des Bikes verbessern, vor allem am Kurveneingang. Aber er steigert sich wirklich und deshalb bin ich sehr zufrieden. Ich bin enttäuscht, dass Melandri nicht die nötige Balance gefunden hat, um sein ganzes Potenzial zu zeigen, von dem ich überzeugt bin, dass es noch vorhanden ist. Er hat Probleme und wir finden das alle schwierig."

