Binder erklärt, warum er in Spielberg nicht mit Bagnaia mithalten konnte

KTM-Pilot Brad Binder über den Grund, weshalb er im Österreich-Grand-Prix letztlich keine Chance gegen Ducati-Pilot "Pecco" Bagnaia hatte

(Motorsport-Total.com) - In der ersten Rennhälfte des Grand Prix von Österreich der MotoGP-WM 2023 konnte KTM-Pilot Brad Binder den Anschluss an Ducati-Pilot Francesco Bagnaia noch halten. Ab Rennmitte aber musste er abreißen lassen.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia, Brad Binder

Brad Binder in Spielberg auf der Verfolgung von Francesco Bagnaia Zoom

Ins Ziel kam Binder am Sonntag auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg wie schon im Sprint am Samstag wieder als Zweiter hinter Bagnaia. Eine echte Chance auf den Sieg hatte er insbesondere im langen Rennen nicht. Nach 28 Runden waren die Ducati und die KTM durch mehr als fünf Sekunden getrennt.

"Als ich hier angereist bin, hatte ich mir natürlich vorgenommen, zu gewinnen", gibt Binder offen zu. "Es wäre toll gewesen, den Heim-Grand-Prix für uns alle [bei KTM und Red Bull] zu gewinnen. Aber mit zweimal Platz zwei aus der ersten Startreihe kann ich auch gut leben". Als Bonus gab es für Binder am Samstag noch die Verlängerung seines KTM-Vertrags um zwei weitere Jahre bis Ende 2026.

Was aber gab den Ausschlag, dass Binder in beiden Rennen, vor allem über die 28 Runden am Sonntag, keine Chance gegen Bagnaia auf der Ducati hatte? "Wenn der Reifen ganz frisch ist, haben sie meiner Ansicht nach keinen Vorteil gegenüber uns. Sobald aber der Grip nachlässt, beginnt das Hinterrad beim Hochschalten durchzudrehen. Somit verliere ich in jeder Beschleunigungsphase eine oder zwei Zehntelsekunden", erklärt der KTM-Pilot.

Michelins "Hitzereifen" ein Problem für KTM

Sowohl im Sprint am Samstag als auch im Grand Prix am Sonntag lag die Lufttemperatur in Spielberg im Bereich von 30 Grad Celsius, die Asphalttemperatur im Bereich von 34 Grad Celsius. MotoGP-Reifenlieferant Michelin hat sich basierend auf der Wettervorhersage für die Reifen mit der speziellen hitzeresistenten Karkasse entschieden.

Diese Reifen kamen im vergangenen Jahr beim Grand Prix von Indonesien in Mandalika zum Einsatz. Für Brad Binder sind sie ein Teil der Erklärung für die von ihm beschriebenen Gripprobleme "Diese Karkasse funktioniert für uns überhaupt nicht. Auf der Flanke ist der Grip wirklich gut, aber beim Aufrichten des Motorrads zum Beschleunigen auf den Geraden fehlt es uns massiv an Haftung", sagt er nach dem Österreich-Grand-Prix.

Brad Binder

Auf der Bremse wollte Binder den Nachteil wettmachen, aber das ging nur eine Zeit lang Zoom

"Beim Hochschalten fängt der Reifen an durchzudrehen. Und weil dieses Problem mit dieser Karkasse deutlich ausgeprägter ist, mussten wir dieses Wochenende ganz besonders gut managen", erklärt Binder und weiter: "Zehn Runden lang konnte ich den Abstand [zu Bagnaia] in etwa halten, weil ich einfach immer auf dem letzten Meter gebremst habe. Aber sobald der Grip nachließ, war es wirklich schwierig. Von da an musste ich wirklich clever sein, um das Motorrad ins Ziel zu bringen."

"In einer einzigen Runde wäre mir zwei oder dreimal beinahe das Vorderrad weggerutscht. Ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass es kein gutes Ende nehmen würde, wenn ich weiterhin versuche, alles auf der Bremse wieder aufzuholen", so der KTM-Pilot.

Gedanken beim gestürzten Bruder Darryn Binder

Trotz der beiden zweiten Plätze und der Vertragsverlängerung gab es für Brad Binder am Spielberg-Wochenende auch eine schlechte Nachricht. Sein Bruder Darryn Binder hat sich bei einem Sturz im Moto2-Rennen eine Wirbelfraktur zugezogen.

Derzeit hat Darryn Binder, der für Intact-Husqvarna fährt, keine ärztliche Freigabe für seinen nächsten Einsatz. "Weil sich mein Bruder verletzt hat, war es für mich vor dem Rennen ein bisschen schwierig", gibt KTM-Pilot Brad Binder zu und versichert: "Meine Gedanken sind bei ihm."

Darryn Binder

Darryn Binder ist nach Sturz im Moto2-Rennen derzeit nicht fit Zoom

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