Beste Saison aller Zeiten?: MotoGP-Asse suchen Erklärung
Zu Beginn der zweiten MotoGP-Saisonhälfte haben noch fünf Fahrer realistische WM-Chancen - Die Topstars suchen nach Gründen für die Ausgeglichenheit im Feld
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Grand Prix von Tschechien beginnt an diesem Wochenende die zweite MotoGP-Saisonhälfte. Im Vorjahr gab es neun verschiedene Sieger, aber derzeit geht es noch spannender und enger zu. Nur zehn WM-Punkte trennen die Top 4 in der Weltmeisterschaft. Das ist nach neun Rennen der geringste Abstand in der Geschichte der Königsklasse. "Jedes Wochenende wird eine Überraschung, weil niemand weiß, was wir erwarten können", meint Superstar Valentino Rossi. "Diese Weltmeisterschaft ist sehr interessant. Von Woche zu Woche ändern sich die Ergebnisse. Fünf Fahrer sind noch im WM-Kampf."

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In der WM sind die ersten vier Fahrer nur durch zehn Punkte getrennt Zoom
Honda-Routinier Dani Pedrosa hat als WM-Fünfter 26 Punkte Rückstand. Somit sind auch die Top 5 so eng beisammen wie noch nie zuvor in der Geschichte der Königsklasse. "Für die Fans ist es bestimmt aufregend und die beste Meisterschaft", meint Titelverteidiger Marc Marquez, der grinsend anmerkt: "Aus Fahrersicht hätte ich es lieber wie im Vorjahr, mit mehr Vorsprung und weniger Gegnern."
Mit dem Yamaha-Duo Maverick Vinales, Valentino Rossi sowie Ducati-Star Andrea Dovizioso und Marquez führten schon vier verschiedene Fahrer die WM-Wertung an. Die Statistik der ersten Saisonhälfte untermauert auch den Abwechslungsreichtum. Es gab fünf verschiedene Sieger, zehn verschiedene Fahrer standen auf dem Podium. Dazu qualifizierten sich schon elf unterschiedliche Fahrer für die erste Startreihe.

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129 Punkte sind nach 9 Rennen die wenigsten für einen WM-Leader seit 2000 Zoom
"Es ist sicher eine der besten Weltmeisterschaften, aber ich weiß nicht warum", grübelt Marquez und denkt an die Regeländerungen der vergangenen Jahre: "Die Dorna arbeitet sehr gut, wir wechselten auf die ECU von Magneti Marelli. Alle verwenden die gleiche, das balancierte die Situation aus. Alle Hersteller pushen auch voll. Jedes Jahr ist das Level der Hersteller näher beisammen. Man kann mit verschiedenen Motorrädern Rennen gewinnen."
Ähnlich sieht es auch Landsmann Vinales: "In diesem Jahr ist die Meisterschaft auf einem hohen Level. Viele Fahrer liegen eng beisammen, nicht nur die Spitze. In den ersten Runden sind die Top 6 eng beisammen und es ist schwierig, sich abzusetzen. Früher haben die Hersteller anders mit der Elektronik gearbeitet, jetzt ist alles sehr ähnlich. Es ist auf jeden Fall schön und interessant. Die zweite Saisonhälfte wird auf alle Fälle gut für die Show und gut für unseren Sport."
Für Dovizioso ist die ausgeglichene Situation eine Mischung zwischen stabilem Reglement und vielen jungen, hungrigen Fahrern. Vom Reglement her sind sich die Motorräder viel ähnlicher. Meiner Meinung nach machen das die Regeln plus viele junge Fahrer möglich", betont der Ducati-Fahrer, der als Dritter ebenfalls voll im WM-Rennen dabei ist.
Altmeister Rossi stimmt Dovizioso in beiden Punkten zu: "Die Regeln sind auch schon seit längerer Zeit mehr oder weniger stabil. Alle Motorräder haben ein ähnliches Level erreicht. Dazu kommen viele junge Fahrer aus der Moto2, die das Level anheben. Es ist eine sehr interessante Weltmeisterschaft. Hoffentlich geht es so weiter. Die Top 10, die Top 12 sind von Freitagmorgen bis Sonntagnachmittag sehr eng beisammen. Viel liegt an der Standardelektronik. Auch das Reifenkontingent von Michelin mit drei unterschiedlichen Vorder- und Hinterreifen spielt eine Rolle. Für jeden Fahrer kann man die richtige Reifenwahl treffen, was natürlich hilft."


