• 25.01.2011 12:32

  • von Lennart Schmid

Barbera: Ducati wird von Rossi profitieren

Hector Barbera hat sich für seine zweite MotoGP-Saison viel vorgenommen und erhofft sich einen Vorteil durch Valentino Rossis Wechsel zu Ducati

(Motorsport-Total.com) - Mit Ben Spies und Marco Simoncelli waren nur zwei Rookies in der vergangenen MotoGP-Saison besser als Hector Barbera, aber kein anderer Neuling punktete 2010 so konstant wie der 24-Jährige Spanier. Lediglich beim Grand Prix in Laguna Seca kam der Aspar-Pilot wegen einer defekten Kette nicht ins Ziel, alle anderen Rennen beendete er jeweils in den Punkterängen.

Titel-Bild zur News: Hector Barbera, Casey Stoner

Hector Barbera: Bislang wurde bei Ducati nur in Casey Stoners Richtung entwickelt

Für sein zweites Jahr in der "Königsklasse" hat sich Barbera eine Leistungssteigerung vorgenommen. In einem Interview mit der spanischen Zeitung 'AS' bekannte er, dass er 2011 häufiger in die Top 10 vorstoßen möchte. "Mein Team hat nun ein Jahr Erfahrung, ich ebenfalls. Jetzt kenne ich das Motorrad und die Arbeitsweisen. Wir werden besser abschneiden", ist sich der Ducati-Kundenpilot sicher.

Die im Vorjahr gesammelte Erfahrung und zusätzliches Training werde sich vor allem freitags an den Rennwochenenden positiv bemerkbar machen. "Wir haben hohe Ziele, denn wir haben Potenzial." Eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr sei deshalb möglich. Dabei könnte ihm Valentino Rossi behilflich sein, denn Barbera erhofft sich durch den Wechsel des neunmaligen Weltmeisters zu Ducati eine Weiterentwicklung des Desmosedici GP11.

"Seine Ankunft ist positiv", sagte Barbera über den italienischen Superstar. Bislang sei Casey Stoner die einzige Messlatte im Ducati-Lager gewesen, da der Australier als Einziger regelmäßig um Rennsiege mit der Desmosedici gekämpft habe. "Das hatte zur Folge, dass die Marke nur in diese Richtung gearbeitet hat."

Macht Rossi die Ducati fahrbarer für alle?

Stoner gilt in Branchenkreisen allerdings als ein Pilot, der einen sehr speziellen Fahrstil pflegt. Bis heute stellt sich im Fahrerlager die Frage, ob der Weltmeister von 2007 schlicht der einzige Fahrer gewesen ist, der die giftige Ducati zu bändigen wusste - oder ob in den vergangenen vier Jahren kein anderer Pilot mit der Desmosedici zurechtkam, da die Maschine ausschließlich auf die Bedürfnisse des Australiers zugeschnitten wurde.

Rossi pflege hingegen einen Fahrstil, der seinem eigenen durchaus ähnelt, findet Barbera. Deshalb gelte in Bezug auf den Ducati-Neuzugang: "Wenn er es schafft, das Motorrad zu verbessern, werden das alle Ducati-Piloten bemerken." Allerdings gab Barbera zu bedenken, dass Rossi nach wie vor an den Folgen seiner Schulter-Operation laboriert. "Es ist bereits in seinen Dreißigern. Er wird fünf Monate brauchen, bis er wieder fit ist."