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Auch 2016 Vorteile für erfolglose Hersteller

Ab 2016 gibt es in der MotoGP wieder ein einheitliches Reglement - Trotzdem werden erfolglosen Herstellern und Neueinsteigern Freiheiten für die Entwicklung eingeräumt

(Motorsport-Total.com) - Im Hintergrund werden bereits die letzten Weichen für die MotoGP-Saison 2016 gestellt, obwohl 2015 noch kein Rennen gefahren wurde. Der letzte Tag der ersten Sepang-Testfahrten gab bereits einen Vorgeschmack auf die Zukunft, denn Michelin rückte mit den Testfahrern der fünf Hersteller aus. Ende Februar werden beim zweiten Test die Rennfahrer erstmals die französischen Reifen ausprobieren, die ab 2016 in der MotoGP zum Einsatz kommen. Die übernächste Saison wird für die Königsklasse ein Neuanfang darstellen.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Als Neueinsteiger profitiert Suzuki schon jetzt von technischen Vorteilen Zoom

Alleine durch den neuen Reifenhersteller müssen die Motorräder angepasst werden. Die derzeitige Hackordnung im Feld könnte durcheinandergewirbelt werden. Vor allem wird es 2016 wieder ein einheitliches technisches Reglement für alle Motorräder geben. Die Übergangsjahre mit CRT und Open gehören dann der Vergangenheit an. Dank dieser Reglements ist das MotoGP-Feld wieder gewachsen. Die Hersteller Suzuki, Aprilia und KTM (ab 2017) bereichern die MotoGP.

Die letzten Details des technischen Reglements für 2016 sind noch offen. Obwohl es für alle Motorräder gleiche Regeln gibt, wird es wieder Ausnahmen geben. "Es muss noch über die Vorteile für Hersteller ohne Erfolg entschieden werden", wird MotoGP Technologie-Direktor Corrado Cecchinelli von 'Crash.Net' zitiert. Wenn ein Hersteller in den vergangenen zwölf Monaten kein Trockenrennen gewonnen oder eine bestimmte Anzahl an Podestplätzen erzielt hat, soll es Ausnahmeregeln für die Entwicklung geben.

Aufgrund der Erfolglosigkeit gelten seit 2014 für Ducati einige Ausnahmeregeln. Am signifikantesten ist die freie Motorentwicklung. Außerdem sind zwölf statt fünf Triebwerke pro Fahrer erlaubt. 2014 hat gezeigt, dass Ducati der Spitze näher gekommen ist. Stellen sich Erfolge ein, werden die Ausnahmen gestrichen. Die MotoGP will mit dieser Maßnahme ein konkurrenzfähiges Teilnehmerfeld mit verschiedenen Herstellern schaffen.


Fotos: MotoGP-Test in Sepang


Außerdem bieten diese Ausnahmen auch Anreize für neue Hersteller. Suzuki, Aprilia und später KTM dürfen in den ersten Jahren ihr Motorrad entwickeln, um schlussendlich zu einem konkurrenzfähigen Produkt zu gelangen. Deswegen wird es auch ab 2016 diese Ausnahmen geben. Offen ist noch, wie die Vorteile im Detail aussehen werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Motorenentwicklung freigegeben.

Alvaro Bautista

Aprilia wird für 2016 einen komplett neuen MotoGP-Prototypen entwickeln Zoom

"Weiche Reifen sollten meiner Meinung nach nicht mehr Teil der Hilfe sein", findet Ceccinelli. "Es wäre falsch, diese Variable bei einem neuen Reifenhersteller einzuführen. Diese Option steht aber noch zur Diskussion." Das Benzinlimit für die Renndistanz wurde bereits mit 22 Litern festgelegt. Die Anzahl der Motoren pro Saison (derzeit fünf) wird noch verhandelt. Zur Diskussion stehen sechs oder neun Triebwerke.

Bei einem Treffen der Herstellervereinigung MSMA beim Sepang-Test wurde keine einstimmige Entscheidung gefunden. Nun muss die Grand-Prix-Kommission entscheiden. 2016 wird es auch nicht mehr die Bezeichnungen Factory und Open geben, da alle mit der gleichen Elektronik arbeiten müssen. "Es wird keine Klassen-Wahl wie bisher geben", so Cecchinelli bei 'Crash.Net'. "Alle Motorräder eines Herstellers werden gleich eingestuft. Es wird zum Beispiel nicht mehr der Fall sein, dass es Honda-Motorräder in der Factory- und der Open-Klasse gibt."