Aleix Espargaro: Falsche Reifenwahl macht Podestchance zunichte

Aprilia-Pilot Aleix Espargaro wählt für das MotoGP-Rennen in Indonesien den weichen Hinterreifen und bezahlt diese Wahl am Ende teuer

(Motorsport-Total.com) - Während Maverick Vinales beim Grand Prix von Indonesien starker Zweiter wurde und den Sieg nur um drei Zehntel verpasste, kam sein Aprilia-Teamkollege Aleix Espargaro nicht über Platz zehn hinaus. Dabei kämpfte der Spanier zu Beginn noch vorne mit, wurde aufgrund seiner Reifenwahl dann aber durchgereicht.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Aleix Espargaro konnte im Kampf um die Podestplätze schon früh nicht mehr mitreden Zoom

Denn Espargaro hatte sich als einer der wenigen Piloten im Feld am Hinterrad für die weiche statt die Medium-Reifenmischung entschieden - und das bei weit über 50 Grad Asphalttemperatur. "Ein großer Fehler von mir und dem Team", gesteht er.

"Es ist ein Fehler des Teams, aber ich bin der Letzte, der entscheidet, also ist es ein schlimmer Fehler. Ich hatte ein sehr schlechtes Gefühl im Warm-up (mit dem Medium; Anm. d. R.). Vielleicht war es einfach nicht der beste Reifen im Warm-up."

"Aber anstatt darauf zu bestehen und für das Rennen wie alle anderen den Medium-Reifen aufzuziehen, nahm ich den weichen. Ich rechnete damit, dass er irgendwann einbricht. Aber es passierte früher als erwartet", erklärt Espargaro.

"Ich hoffte, dass ich zumindest die ersten 18 bis 20 Runden ein anständiges Tempo fahren würde, aber in Runde 10 konnte ich schon einen Leistungsabfall spüren."

Tatsächlich rutschte Espargaro ab Runde 12 in die 1:32er-Zeiten ab, während seine direkten Gegner noch 1:31er fuhren. In den letzten zehn Runden kam der Aprilia-Pilot dann sogar nur noch auf 1:33er. Zum Vergleich: Teamkollege Vinales brachte es zu dem Zeitpunkt immer noch auf mittlere 1:31er-Werte.


MotoGP: Grand Prix von Indonesien (Mandalika) 2023

Klar, dass Espargaro zur leichten Beute für die Konkurrenz wurde. Aus seiner Sicht verpasste er so "eine gute Gelegenheit". "Seit Freitag war ich einer der schnellsten Fahrer in der Startaufstellung, sodass ein Kampf um das Podium sehr wahrscheinlich war. Aber ich habe einen Fehler gemacht", hält der 34-Jährige fest.

"In der MotoGP ist es schwierig, um Podestplätze und Siege zu kämpfen, also ist es nicht gut, eine solche Chance wegzuwerfen. Es ist vielleicht dumm zu sagen, dass ich hätte gewinnen können, aber ich fühlte mich das ganze Wochenende über stark und schnell."

"Mit dem Medium-Reifen hätte ich vielleicht nicht gewonnen, aber um das Podium kämpfen können. Das ist das zweite Mal, dass ich diesen Fehler mache. Ich habe ihn in Deutschland und hier gemacht. Und es tut mir sehr leid", bekräftigt Espargaro.

Beim Grand Prix auf dem Sachsenring hatte sich der Spanier anders als der Rest des Feldes ebenfalls für den weichen Hinterreifen entschieden und landete nur auf Platz 16.