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Abraham: Zwischen Uni und MotoGP
Der Ducati-Pilot hat in den vergangenen drei Jahren neben der MotoGP auch noch die Uni besucht und den Bachelor-Abschluss als Richter in der Tasche
(Motorsport-Total.com) - Als wenn die MotoGP allein nicht schon stressig genug wäre: Karel Abraham hat sich entschieden, nach dem Abitur auch die Uni zu besuchen. Damit hatte der Tscheche in den vergangenen drei Jahren beide Hände voll zu tun. "Als ich das Abitur machte, bin ich bereits in der 125er-Weltmeisterschaft gefahren", erinnert er sich gegenüber 'MotoGP.com'.

© Cardion AB
Karel Abraham hatte in den vergangenen Jahren einen straffen Zeitplan Zoom
"Ich bin zum Beispiel gegen Sandro Cortese gefahren und habe mit ihm über das Thema geredet. Er meinte, dass er die Schule am Ende der Saison abbrechen möchte. Ich war der Meinung, dass das keine gute Idee sei", schildert Abraham. "Ich wollte weiter zur Schule gehen und dann auf die Universität. So war es dann auch."
Abraham und sein Doppelleben
"Als ich meine Prüfung ablegte, war ich etwas nervös. Mir war bewusst, dass es eine großer Schritt in meiner Karriere ist. Ich wollte die Prüfung schaffen und habe sie auch geschafft. Das war beeindruckend. Danach wollte ich auf die Uni oder es zumindest versuchen", erklärt der Cardion-Pilot, der 2011 in die MotoGP aufstieg.

© Cardion AB
Sportlich lief es in der laufenden Saison durch die Verletzungen nicht nach Plan Zoom
"Als ich in die MotoGP kam, war es deutlich schwieriger. Es gab mehr Tests und man musste mehr reisen. Die Tests fanden zum Beispiel nicht mehr in Spanien sondern in Malaysia statt", bemerkt er. "Nach drei Jahren habe ich alle Examen bestanden. Sie waren nicht einfach, doch ich habe sie bestanden."
Die Wahl der richtigen Universität war für Abrham extrem wichtig. "An vielen Universitäten muss man jeden Tag anwesend sein. Das war unmöglich und stellte keine Option dar. Ich kann nicht jeden Tag zur Uni gehen und so viel lernen. Es musste etwas sein, das ich Zuhause selbstständig lernen kann. Da stand nur Wirtschaft oder Recht zur Wahl", schildert er.
"Ich habe mich für Recht entschieden. Man muss damit nicht Richter werden. Es gibt auch Manager, die Rech studiert haben. Es macht sich gut, wenn man da einige Dinge weiß", stellt der MotoGP-Pilot fest. "Wirtschaft fiel raus, weil ich nie gut in Mathe war. Das wäre sicher ein Problem gewesen", scherzt er.
Prüfungs-Vorbereitung im Flugzeug
"Meine Uni ist nicht in Brünn, sondern in Bratislava. Ich muss aber nicht jedes Mal dorthin, sondern kann abgesehen von den Hauptprüfungen alle Prüfungen in Brünn ablegen", berichtet der in Brünn geborene Motorrad-Pilot. Die Prüfungszeit im Sommer forderte von Abraham einiges ab: "Im Sommer - Juni und Juli - war eine schwierige Zeit für mich. In diesen Monaten ist beinahe jedes Wochenende ein Rennen gewesen."
"Ich bereitete mich auch an der Strecke oder im Flugzeug auf meine Prüfungen vor. Es war nicht einfach", blickt er zurück und gesteht lachend: "Bei einigen Prüfungen musste ich mehrere Versuche starten. Es kam vor, dass ich in den Computer sah und erst einen Tag vor der Prüfung anfing mit der Vorbereitung. Dann hatte ich oft kein Material dabei. Meine Mitstudenten haben mir meist ausgeholfen und mir die benötigten Sachen sofort per Mail geschickt."
In der Saison 2013 wird Abraham weiterhin in der MotoGP an den Start gehen. Allerdings wird der Tscheche nicht mehr mit einer Ducati Desmosedici um Punkte kämpfen. Cardion hat sich zu einem Wechsel zu ART entschieden. Doch auch an der Uni möchte Abraham weitermachen: "Ich plane, weiterzustudieren. Ich möchte meinen Master machen. Im Moment möchte ich kein Richter sein. Vielleicht ändert sich das in der Zukunft."

