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Salom: "Man kann keinen Favoriten wählen"

Luis Salom zählt mit der Werks-KTM zu den Titelfavoriten - Bei den Tests hat der Spanier mit dem Ajo-Team an der Abstimmung des neuen Motorrades gearbeitet

(Motorsport-Total.com) - Vizeweltmeister Luis Salom sitzt in diesem Jahr auf einer Werks-KTM des Ajo-Teams. Der Spanier hat praktisch den Platz von Weltmeister Sandro Cortese übernommen. Dadurch zählt der 21-Jährige zu den WM-Mitfavoriten. KTM hat nach der erfolgreichen Debüt-Saison das Motorrad komplett überarbeitet. Bei den Tests in Valencia und Jerez hat sich Salom mit seinem neuen Arbeitsgerät angefreundet. "Nach dem Test im vergangenen November in Albacete, wo ich mich auf dem Motorrad gut gefühlt habe, war ich gespannt auf die 2013er KTM. Ich hatte keine Probleme, wieder auf Tempo zu kommen", berichtet Salom. Er war dabei auch konstant im Spitzenfeld dabei, auch wenn Zeiten bei den ersten Tests nicht so aussagekräftig sind.

Titel-Bild zur News: Luis Salom

Vizeweltmeister Luis Salom fährt in diesem Jahr eine Werks-KTM in der Moto3 Zoom

"Ich war nach den Tests im vergangenen Jahr sehr glücklich. In diesem Jahr haben wir damit begonnen die richtige Abstimmung zu finden. Das Team hat mir gezeigt, wie es funktioniert und wie man die Dinge macht. Ich lerne viel, aber es gibt noch viel zu tun. Trotzdem bin ich sehr zufrieden." Cortese debütierte das neue Motorrad beim Saisonfinale in Valencia und hätte damit beinahe gewonnen. Seither ist viel Entwicklung in das Bike geflossen. "Das neue Motorrad ist anders", bestätigt Salom. "Wir sind damit immer in die richtige Richtung gegangen."

"Das Motorrad hat immer gut funktioniert und wir waren schnell. Nun müssen wir daran weiterarbeiten, damit wir den besten Weg damit finden. So wie das Team arbeitet und mir zeigt, was sie können, ist sehr wichtig für 2013." Im Vorjahr saß Salom auf einer Kalex-KTM, die über einen Aluminiumrahmen verfügt. KTM setzt dagegen auf einen Stahlrohrgitterrahmen. Dass beide Konzepte konkurrenzfähig sind, hat die vergangene Saison gezeigt. Salom feierte Siege in Indianapolis und Aragon.

Nun ist er im Weltmeisterteam rund um Teamchef Aki Ajo. Die Truppe zählt zu den besten im Moto3-Fahrerlager. "Die Arbeitsweise und wie wir jeden Test angehen, hat sich verändert. Das Motorrad stimmt sich nicht selbst ab. Man muss das mit dem Team und als Fahrer machen", sagt Salom. Das dauert seine Zeit: "Man muss ruhig bleiben. In der Vergangenheit habe ich nie geglänzt, wenn ich alleine gefahren bin. Im Pulk bin ich gute Zeiten gefahren, aber alleine war ich nur im Mittelfeld."

Lob für die neue KTM

"Bei meinen Siegen im Vorjahr zählte ich nie zu den Favoriten. Die Tests in diesem Jahr haben viele Früchte getragen. Ich fahre gegen mich selbst. Beim Test in Valencia und dann in Jerez fehlten nur zwei Zehntelsekunden auf die beste Zeit. Das ist nichts. Ich lerne derzeit sehr viel und bin sehr zufrieden mit den Tests." Salom stellt sich also darauf ein, dass er das Feld auch anführen kann und gegebenenfalls alleine vorne wegziehen kann. Die KTM ist ein Motorrad, mit dem das möglich ist. "Sie hat nur starke Punkte."

"Das Motorrad hat ein gutes Chassis, einen guten Motor und funktioniert in allen Aspekten gut. Die Kalex-KTM war anders, aber sie hat auch sehr gut funktioniert." Die Moto3 geht in ihre zweite Saison und viel hat sich geändert. KTM und Kalex-KTM sind neben der FTR-Honda die besten Motorräder. Auch Maverick Vinales, der zu den Mitfavoriten auf den WM-Titel zählt, sitzt in diesem Jahr auf einer KTM. "Bisher war die Ajo-KTM die einzige KTM im Feld. Jetzt ist es nicht mehr so. Es gibt viele Teams, die die gleiche KTM wie wir haben", merkt Salom an.

Luis Salom

Luis Salom (li.) mit dem erfahrenen Teamchef Aki Ajo (re.) Zoom

Trotzdem sieht er diesen Umstand positiv: "Das ist gut, weil das den Wettbewerb erhöht. Das ist auch für die Fans und das Fernsehen besser. Darum geht es, und es ist gut, dass zehn Fahrer um den Sieg kämpfen können. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass auch andere Motorräder vorne sein werden." Die Moto3 zählte im Vorjahr zu den spannendsten Klassen und bot mehr Spektakel als die MotoGP. Das wird man auch in diesem Jahr erwarten dürfen.

Salom sieht harten Wettbewerb

Deshalb sieht Salom auch keinen WM-Favoriten, obwohl am Papier neben ihm Vinales auch Jonas Folger (Kalex-KTM) zum heißen Favoritenkreis zählt. "Man kann keinen Favoriten wählen", meint Salom. "Es werden nämlich viele Fahrer vorne sein - entweder vom ersten Rennen oder ab Saisonmitte. Wir müssen ruhig bleiben und hart arbeiten." Deshalb will Salom einige Dinge verbessern, um in diesem Jahr ganz vorne zu sein. "Jedes Jahr ist anders. Fahrer wechseln ihre Teams, es gibt neue Gegner und junge Fahrer haben nun ein Jahr Erfahrung."

"Ich glaube, dass ich irgendwo in den Top 10 landen kann. Es hängt davon ab, wie ich mich schlage, aber wenn wir die Entwicklung mit dem Team weiterführen, dann können wir gut sein. Um den Titel zu gewinnen, muss alles gut für dich laufen. Man braucht auch etwas Glück, denn Verletzungen oder Probleme mit dem Motorrad sind immer möglich. Es kann viel schiefgehen. Man muss es deshalb Rennen für Rennen angehen, hart arbeiten und versuchen das Beste aus seinen Möglichkeiten machen. Zum ersten Mal habe ich ein Siegermotorrad", ist sich Salom seiner Situation bewusst.

Trotzdem geht der Spanier die Aufgabe Gewissenhaft an. "Ich fühle keinen Druck. Im Moment bin ich relaxt und so wird es auch in der restlichen Saison sein. Ich gehe es Rennen für Rennen an. Das ist wichtig, und ich versuche das beste Arbeitsverhältnis mit meinem Team zu haben."