Salom feiert dritten Sieg in Folge

KTM-Dreifachsieg in Assen: Luis Salom gewinnt die spanischen Festspiele und feiert seinen dritten Triumph in Folge - Jonas Folger Sechster

(Motorsport-Total.com) - Die spanischen Festspiele gingen auch in der "Kathedrale" des Motorradsports weiter: Luis Salom führte in Assen einen weiteren KTM-Dreifachsieg an. Es war nach Mugello und Barcelona sein dritter Sieg in Folge. In der letzten Runde überrumpelte Salom Maverick Vinales und verdrängte seinen Landsmann auf Platz zwei. Durch dieses Manöver vergrößerte Salom seinen WM-Vorsprung auf Vinales auf zehn Punkte. Das Podium komplettierte Alex Rins. Knapp verpasste Miguel Oliveira mit der neuen Mahindra die Sensation. Der Portugiese mischte bis zum Schluss in der Spitzengruppe mit und musste sich schlussendlich mit Platz vier begnügen.

Titel-Bild zur News: Luis Salom

Vizeweltmeister Luis Salom hat seine Konkurrenten erneut besiegt Zoom

Jonas Folger (Kalex-KTM) kam als Sechster ins Ziel. Zu Beginn war der Deutsche vorne mit dabei, doch in der zweiten Rennhälfte musste er wie so oft abreißen lassen und fuhr ein einsames Rennen. Auch für die drei weiteren Deutschen im Feld gab es nicht viel zu holen: Philipp Öttl (Kalex-KTM) kam als 22. ins Ziel. Toni Finsterbusch wurde 24. und Florian Alt 30. Auch in Assen standen die Spanier plus Oliveira über 22 Runden im Mittelpunkt.

Als die Lichter der Startampel ausgingen, setzte sich Marquez beim Sprint zur ersten Runde durch. Dahinter sortierten sich Rins, Salom, Folger und Oliveira ein. Folger wählte in den ersten Kurven mehrmals die Außenbahn und machte Positionen gut. Am Ende der ersten Runde war der Deutsche Dritter. In der ersten Runde stürzte Juanfran Guevara von seiner TSR-Honda. Die Streckenposten transportierten den Spanier auf einer Trage ab. Er hatte Schmerzen in der Hüfte. Wildcard-Starter Thomas van Leeuwen (Honda) musste eine Durchfahrtsstrafe antreten, weil er einen Frühstart fabriziert hatte.


Fotos: Moto3 in Assen


Im ersten Rennviertel setzte sich eine sechsköpfige Spitzengruppe vom Rest des Feldes ab. Neben den vier Spaniern Rins, Alex Marquez (KTM), Salom und Vinales waren auch Oliveira und Folger dabei. Allerdings lag der Deutsche nach sechs Runden am Ende dieser Gruppe und kämpfte um den Anschluss. In der ersten Rennhälfte übernahm Rins die Führung und konnte sich um rund eine Sekunde von den Verfolgern absetzen. Salom und Marquez versuchten die Lücke zu schließen.

Maverick Vinales

Maverick Vinales wurde in der letzten Runde von Luis Salom überrumpelt Zoom

Dagegen konnte Folger den Anschluss an die Gruppe nicht halten. Bei Halbzeit musste er abreißen lassen und er fuhr alleine auf Platz sechs. Mit Fortdauer des Rennens wurde Rins wieder eingeholt. Somit lagen sieben Runden vor dem Ende die üblichen vier spanischen KTM-Fahrer an der Spitze. Der Portugiese Oliveira mischte mit der Mahindra ebenfalls mit. Es bahnte sich eine spannende Schlussphase an.

Sechs Runden vor dem Ende war Rins seine Führung los: Marquez und Vinales drückten sich in der ersten Kurve vorbei. Der Kampf um den Sieg war eröffnet und es wurde härter gefahren. Die vier Spanier zeigten viele Überholmanöver, und Oliveira mischte auch kräftig mit. Zu Beginn der letzten Runde übernahm Salom in der Zielschikane die Führung. Vinales konterte in Kurve eins, während sich Oliveira auf Platz drei gekämpft hatte.

Salom überrumpelt Vinales

Die Entscheidung fiel in der letzten Runde: In der schnellen Linkskurve 14 machte Salom einen Überraschungsangriff und schnappte Vinales die Führung weg. Zu fünft fuhren sie auf die Zielschikane zu, doch es gab kein Überholmanöver. Salom hatte alles richtig gemacht. Der KTM-Werksfahrer holte seinen dritten Sieg in Folge. Es war bereits sein vierter Triumph in dieser Saison. Vinales kam 0,122 Sekunden dahinter über die Linie und wurde Zweiter.

Miguel Oliveira

Miguel Oliveira hielt mit der Mahindra bis zum Schluss mit KTM mit Zoom

"Diese Kurven fährt man im sechsten Gang mit Vollgas"schildert Salom die spannende Schlussphase. "Ich habe es probiert und dadurch konnten wir das Rennen gewinnen. Die Motorräder sind sich sehr ähnlich. Wir waren alle etwa gleich schnell, aber meine Reifen waren am Ende ziemlich verschlissen. Ich konnte nicht mehr so hart fahren." Es reichte für seinen dritten Sieg in Folge. Damit vergrößerte Salom seinen WM-Vorsprung auf Vinales auf zehn Punkte.

"Ich bin sehr froh. Wir haben ein sehr gutes Rennen gezeigt und hatten ein gutes Tempo. Ich denke, ich habe mein Bestes gegeben und bin mit Platz zwei zufrieden", meint Vinales nach seiner knappen Niederlage. Platz drei belegte schließlich Rins. Erneut standen die gleichen drei Fahrer auf dem Podest. "Ich bin mehr oder weniger zufrieden. Zu Beginn des Rennens pushte ich sehr hart und hatte eine Sekunde Vorsprung. Am Ende wurde ich Dritter. Ich bin trotzdem zufrieden", so Rins, der nun 35 Punkte zurückliegt.

Oliveira hielt bis zum Zielstrich mit dem starken KTM-Quartett mit, schaffte als Vierter aber nicht den Sprung auf das Podest. Trotzdem hatte der Portugiese nach der ersten Pole-Position auch im Rennen das Potenzial der Mahindra, die von Eskil Suter entwickelt wurde, aufgezeigt. In der letzten Runde setzte sich Oliveira noch gegen Marquez, der Fünfter wurde, durch. Folger musste in der zweiten Rennhälfte noch deutlich das Tempo herausnehmen und kam 19 Sekunden hinter dem Sieger als Sechster ins Ziel.

Jonas Folger

Jonas Folger bekam im Laufe des Rennens Rückenschmerzen Zoom

Der Australier Jack Miller vom Racing-Team-Germany setzte sich mit seiner FTR-Honda im Duell gegen KTM-Pilot Arthur Sissis für Rang sieben durch. Alexis Masbou (FTR-Honda) führte die nächste Verfolgergruppe auf Platz neun an. In seinem Schlepptau fuhren Niklas Ajo (KTM), Isaac Vinales (FTR-Honda), Efren Vazquez (Mahindra) und Niccolo Antonelli (FTR-Honda).

Die letzten WM-Punkte nahmen Romano Fenati (FTR-Honda) und Brad Binder (Suter-Honda) mit. Pech hatte Danny Webb, der sich bei einem Sturz das rechte Handgelenk brach. Lokalmatador Jasper Iwema schied durch Sturz aus. Der nächste Grand Prix findet am 14. Juli auf dem Sachsenring in Deutschland statt.