Moto3-Weltmeister Jorge Martin: Karriere hing 2012 am seidenen Faden

Der neue Moto3-Weltmeister Jorge Martin hätte es um ein Haar nie in die WM geschafft - Bereits in jungen Jahren stand seine Karriere ganz dicht vor dem Aus

(Motorsport-Total.com) - Die Moto3-Saison 2018 stellt den vorläufigen Höhepunkt in der Karriere von Jorge Martin dar. Der Spanier krönte sich am vergangenen Sonntag in Sepang vorzeitig zum Champion in der kleinsten Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft. Doch um ein Haar hätte es der heute 20-Jährige nie in die WM geschafft. Denn bereits 2012 gingen ihm und seiner Familie die finanziellen Mittel aus, um seine Karriere weiter fortzusetzen.

Titel-Bild zur News: Jorge Martin

Jorge Martin musste seinen WM-Traum als Teenger fast schon aufgeben Zoom

"Ich hatte während meiner Karriere einige schwierige Phasen und war manchmal kurz davor, mit dem Rennsport aufzuhören", bestätigt der neue Weltmeister und verrät, dass seine Karriere unter anderem vor sechs Jahren einmal ganz dicht vor dem Aus stand. Gerettet wurde seine Laufbahn damals von KTM. Denn die Österreicher wählten den da noch 13-Jährigen Ende 2011 für die Rookies-Cup-Saison 2012 aus.

"Wenn sie mich nicht genommen hätten, dann wäre ich [danach] zuhause geblieben", verrät Martin. Hintergrund: Bereits zwölf Monate zuvor hatte er sich für den Rookies-Cup beworben. Doch da entschied man sich noch gegen ihn. "Im ersten Jahr haben sie mich nicht ausgewählt. Also machte ich noch ein Jahr [alleine] weiter, aber da waren wir schon am [finanziellen] Limit", berichtet Martin.

"Im folgenden Jahr wurde ich dann ausgewählt - und das war die allerletzte Chance", stellt er unmissverständlich klar. Denn aus eigener Tasche hätte seine Familie die Karriere des Teenagers damals nicht mehr stemmen können. "Sie haben alles dafür gegeben, dass meine Träume wahr werden", bedankt sich Martin bei seinen Eltern. Im Rookies-Cup verbrachte der Spanier insgesamt drei Jahre.

Zwar blieben die großen Erfolge im ersten Jahr noch aus, doch 2013 folgten die ersten Siege und der Vizetitel, ehe er den Nachwuchscup 2014 gewinnen konnte. Das war gleichzeitig der Türöffner für die Moto3-Weltmeisterschaft, in die er 2015 mit Mahindra einstieg. "Man rechnet nie damit, eine Weltmeisterschaft zu gewinnen. Man träumt zwar davon, aber es scheint immer sehr weit weg zu sein", verrät Martin.


Fotos: Moto3 in Sepang


Bereits 2017 - nach seinem Wechsel zu Honda - holte Martin zahlreiche Podestplätze und seinen ersten WM-Sieg. 2018 startete er daraufhin als Topfavorit in die Meisterschaft - und wurde dieser Rolle gerecht. Diese Saison steht dabei in gewisser Weise sinnbildlich für die ganze Karriere von Jorge Martin. Denn auch 2018 musste sich der Spanier durch einige schwierige Situationen beißen.

"In Brünn brach ich mir am Freitag das Handgelenk - und [eine Woche später] am Freitag in Österreich fuhr ich wieder. Daran sieht man, dass ich nie aufgebe", erklärt er stolz. 2019 wird der 20-Jährige als Weltmeister in die Moto2 aufsteigen. Dort wird er dann erstmals in der WM für KTM an den Start gehen. Für den Hersteller also, ohne den seine Karriere bereits 2012 beendet gewesen wäre.

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