• 08.07.2012 21:12

Mahindra entlässt Schrötter

Mahindra hat Marcel Schrötter entlassen - Trotzdem kämpfte der Deutsche auf dem Sachsenring um WM-Punkte, schied aber aus

(Motorsport-Total.com) - Marcel Schrötter erlebte einen ereignisreichen Heim-Grand-Prix auf dem Sachsenring. Vor dem Trainingsauftakt hat der Mahindra-Pilot die schriftlich die Entlassung von seinem indischen Rennstall mitgeteilt bekommen. Trotz des herben Rückschlags erledigte der zielstrebige Athlet seine Aufgaben professionell und zeigte im Rennen bei zunächst widrigen Verhältnissen sogar eine begeisternde Leistung.

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

Für Marcel Schrötter ist das Kapitel Mahindra damit abgeschlossen

Wegen Unstimmigkeiten im Team wurde Schrötter von Mahindra-Racing entlassen. Dies wurde dem bedauernswerten Vollblut-Racer aus dem oberbayrischen Pflugdorf vor der ersten Trainingssession mitgeteilt. Nichtsdestotrotz ging er voll konzentriert in sein Heimrennen auf dem kurvenreichen Sachsenring. Bereits in der Anfangsphase gelang es ihm vom 30. Startplatz bis auf Rang 20 nach vorne zu stürmen. Mit Fortdauer des Rennens folgte er dem bislang WM-Führenden Maverick Vinales.

Dieses Zweiergespann machte dann weitere Positionen gut, bevor Schrötter drei Runden vor der Zielflagge einen wilden Highsider produzierte. Auf abtrocknender Fahrbahn war sein Hinterreifen zu sehr aufgebraucht. In den nächsten Tagen wird sich Schrötter intensiv um die Fortsetzung seiner Grand-Prix-Karriere kümmern. Nach der Sommerpause Mitte August will er wieder am Start sein.


Fotos: Moto3 auf dem Sachsenring


"In meinem letzten Rennen für Mahindra wollte ich unbedingt ins Ziel kommen. Noch dazu war das mein Heim-Grand-Prix, bei dem man selbstverständlich versucht noch mehr zu geben. Obwohl ich am Freitag vom Team die schriftliche Entlassung bekommen habe, bin ich wie immer voll konzentriert in das Rennwochenende gegangen", so der Deutsche.

"Es ist uns dann auch am ersten Trainingstag ein guter Auftakt gelungen. Mit den Positionen 15 und 16 in den ersten beiden Trainings waren wir gut dabei und der Rückstand betrug nur 0,9 Sekunden auf die Bestzeit. Resultate in dieser Form haben wir uns eigentlich für das Heimrennen erwartet. Der Sachsenring ist eben eine Fahrerstrecke. Leider hat dann der Regen am Samstagnachmittag unser Qualifying ruiniert. Normalerweise bin ich bei nassen Bedingungen sehr stark, aber in diesem Jahr haben wir Schwierigkeiten bei derartigen Verhältnissen ein Gefühl dafür und für das Motorrad zu bekommen."

"Mir fehlt einfach das Vertrauen. Als es am Sonntag kurz vor dem Start zum Rennen zu regnen begonnen hatte, war ich nicht wirklich glücklich darüber. Wegen meiner Stärken im Nassen hatte ich mir trotzdem einiges ausgerechnet. Vom Start weg ist es dann auch nicht schlecht gelaufen. Ich konnte mich gleich hinter Vinales einreihen und ihm sogar locker folgen. Nur in der Beschleunigung auf die Start-/Zielgerade habe ich Zeit verloren."

"In der Anfangsphase musste ich mich auch mit einem beschlagenen Visier abmühen, das ich mehrmals leicht geöffnet habe. Aber dabei ist mir Regenwasser in die Augen gespritzt. Mit Fortdauer des Rennens ist es aber besser geworden und ich bin auch immer besser in Fahrt gekommen. In den Bremszonen und in den kurvenreichen Streckenabschnitten konnte ich locker an meinen Vorderleuten dranbleiben. Zum Überholen reichte es jedoch meistens nicht. Als gegen Rennende die Ideallinie immer mehr abtrocknete, war mein Hinterreifen schon ziemlich aufgebraucht."

"Deswegen bin ich ein paar Runden vor Rennende per Highsider abgeflogen. Schade, denn ein paar Punkte wären bestimmt drinnen gewesen, denn in der Gruppe mit Vinales und Ajo und den anderen, kämpften wir um den 14. Platz." Nun muss sich Schrötter ein neues Motorrad suchen. "Im Prinzip ist das alles jetzt nach dem Rauswurf bei Mahindra nebensächlich."

"In Mugello am kommenden Wochenende werde ich nicht dabei sein. Ich werde aber mit Sicherheit weiterhin Motorradrennfahrer bleiben. Es gibt einige Optionen für mich, dass ich nach der Sommerpause wieder dabei bin. Dafür werde ich in den nächsten Tagen und Wochen alles geben."