Knoten platzt in Mugello: Erster Grand-Prix-Sieg für Oliveira

Miguel Oliveira setzt sich in einem packenden Finale in Mugello gegen fünf andere Piloten durch und feiert seinen ersten Sieg - Danny Kent baut WM-Führung weiter aus

(Motorsport-Total.com) - Er hat es endlich geschafft: Miguel Oliveira (KTM) hat im 68. Anlauf sein erstes Rennen in der Motorrad-Weltmeisterschaft gewonnen. Der Portugiese, der 2011 erstmals an einem Lauf der damaligen 125er-Klasse teilnahm, gewann das hart umkämpfte Moto3-Rennen in Mugello. Bis zur letzten Runde kämpften noch sechs Piloten um den Sieg, im Ziel trennten sie am Ende nicht einmal vier Zehntel. Pole-Setter Danny Kent (Honda) verpasste seinen vierten Saisonsieg als Zweiter lediglich um 0,071 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Miguel Oliveira

Miguel Oliveira hat sich in Mugello den ersten Sieg seiner Karriere erkämpft Zoom

"Von den Trainings wusste ich, dass ich in der letzten Kurve sehr stark bin", freut sich Oliveira, der in der letzten Runde zwischenzeitlich nur auf Rang vier lag, allerdings dann als Führender in die letzte Kurve ging. "In der Startaufstellung habe ich gesagt, dass ich in der letzten Kurve nicht vorne sein will, aber ich hatte keine andere Wahl. Für mich ist es ein großartiger Tag, ich bin glücklich", so der Portugiese.

Auch Kent verfolgte eine ähnliche Strategie. "Ich wollte in der letzten Kurve nicht in Führung liegen. Mit diesem Podestplatz bin ich zufrieden, weil 15 Leute um die Top 3 gekämpft haben", so der Pole-Setter, der bereits am Samstag vorausgesagt hatte, dass er lediglich in den ersten Runden eine Chance haben werde, dem restlichen Feld davonzufahren. Auf diese Art hatte er bereits die Rennen in Austin und Argentinien gewonnen.

Doch bereits kurz nach dem Start wurde klar, dass es keinen weiteren Alleingang von Kent geben würde. "Es war ein sehr enges Rennen, es wurde hart gekämpft und es war sehr schwierig", berichtet Romano Fenati (KTM), der sich den letzten Platz auf dem Podium schnappte. "Mein Reifen hat sehr früh nachgelassen. Ich bin zufrieden, weil mir das Motorrad im Warmup nicht gefallen hat. Jetzt war es besser. Ein Podestplatz ist für die WM immer wichtig. Wir müssen den Rückstand reduzieren."

Die drei Italiener Francesco Bagnaia (Mahindra), Enea Bastianini und Niccolo Antonelli (beide Honda) verpassten das Podium bei ihrem Heimrennen auf den Rängen vier bis sechs nur minimal. Am meisten dürfte sich Bagnaia ärgern: Ihm fehlten lediglich 0,003 Sekunden auf Landsmann Fenati und damit den letzten Platz auf dem Podest. Pech auch für Rookie Fabio Quartararo (Honda): Nachdem der 16-Jährige bereits im Qualifying gestürzt war, beendete ein weiterer Crash am Sonntag auch seine letzten Hoffnungen auf Punkte.

Enttäuscht dürfte auch Philipp Öttl (KTM) sein. Der einzige Deutsche in der Moto3 konnte die Zeiten der Spitzengruppe zwar fast durchgehend mitgehen, doch die Bürde des 21. Startplatzes stellte sich als zu groß heraus, weshalb er lediglich um die letzten Punkteränge kämpfen konnte. Zu allem Überfluss verhinderte ein Zwischenfall in der letzten Runde dann auch noch, dass der Deutsche einige Zähler mitnehmen konnte. Im letzten Umlauf verlor er mehr als 20 Sekunden und beendete das Rennen nur auf Rang 22.

"In der letzten Runde habe ich in Kurve 14 einen Schlag gespürt. Ich dachte, dass es die Verkleidung ist, aber dann bin ich vom dritten in den fünften Gang gekommen. In der letzten Kurve ist statt dem dritten, vierten Gang der Leerlauf reingegangen. Ich konnte dann nur noch mit dem zweiten Gang fahren. Das war sehr unglücklich", berichtet der enttäuschte Deutsche bei 'Eurosport', der allerdings sowieso nicht glaubt, dass heute viele Punkte drin gewesen wären. "Das Motorrad war heute nicht schnell genug", so Öttl.

Rang sieben ging derweil an Jorge Navarro (Honda), der damit das beste Ergebnis seiner Karriere einfahren konnte. Isaac Vinales (Husqvarna), Alexis Masbou (Honda) und Brad Binder (KTM) komplettierten die Top 10. Die weiteren Punkte gingen an Hiroki Ono (Honda), Niklas Ajo (KTM), Andrea Locatelli, Livio Lio (beiden Honda) und Andrea Migno. Jakub Kornfeil (beide KTM) war zeitweise ebenfalls in der Spitzengruppe zu finden, ging als 16. allerdings leer aus.

In der Weltmeisterschaft fährt Kent der Konkurrenz auf und davon. "Ich bin sehr zufrieden, weil ich meine WM-Führung wieder ausgebaut habe", freut sich der WM-Leader (124 Punkte), der nun bereits 46 Punkte Vorsprung vor Bastianini (78) hat, der auf Rang zwei liegt. Fenati (67) ist neuer Dritter, hat allerdings bereits 57 Zähler Rückstand. Rennsieger Oliveira liegt einen weiteren Punkt dahinter.

Pech für Efren Vazquez (Honda): Der Spanier stürzte in der letzten Runde und legte damit bereits die zweite Nullrunde in Folge hin. Er fiel auf WM-Platz sechs zurück. In zwei Wochen wird er bei seinem Heimspiel allerdings bereits eine neue Chance bekommen. Der nächste Lauf der Moto3-Weltmeisterschaft findet am 14. Juni in Barcelona statt. Start ist wie gewohnt um 11:00 Uhr MESZ.