Hiobsbotschaft in der Moto3-Klasse! Das deutsche PrüstelGP-Team sperrt zu

Das deutsche PrüstelGP-Team beendet das Engagement in der Moto3-Weltmeisterschaft - Wie es mit dem Team und den Startplätzen weitergeht, ist offen

(Motorsport-Total.com) - Hiobsbotschaft beim MotoGP-Saisonfinale 2023 in Valencia! Das PrüstelGP-Team zieht sich aus der Moto3-Weltmeisterschaft zurück und ist 2024 nicht mehr am Start. Freitagabend wurden die Teammitglieder von Teamchef Florian Prüstel über diese Entscheidung informiert.

Titel-Bild zur News: Xavier Artigas

Das deutsche PrüstelGP-Team zieht sich aus der Weltmeisterschaft zurück Zoom

"Die Entscheidung, die Weltmeisterschaft zu verlassen, ist uns alles andere als leichtgefallen", sagt Florian Prüstel. "Wir haben die vergangenen Jahre viel Zeit, Herzblut und Engagement in das Team investiert, haben die Strukturen auf solide und konkurrenzfähige Beine gestellt."

"Wir hatten unsere Erfolge, vor allem im WM-Kampf mit Marco Bezzecchi, hatten aber auch Momente schwerster Trauer. Unsere Nummer 50, Jason Dupasquier wird uns als stets positiver Stern immer in Erinnerung bleiben und wir sind dankbar für die gemeinsame Zeit."

"Vor genau zwei Jahren starteten wir den Weg als Werksteam für CFMoto. Gemeinsam erreichten wir unter anderem eine historische Poleposition und drei Podiumsplätze mit Carlos Tatay, Xavier Artigas und Joel Kelso."

"Eine Zeit, die wir keinesfalls missen möchten, gleichzeitig aber auch als Anlass nehmen, die Bühne freizumachen. Natürlich schließen wir nicht aus, dass man uns in Zukunft in Verbindung mit der Marke wieder begegnen wird."

"Wir sind dankbar für das aufrichtige Miteinander und bedanken uns bei all unseren Sponsoren, Partnern und Fans für die langjährige Treue. Besonderer Dank an meinen Vater und meine Familie für den Rückhalt, den eine solche Aufgabe benötigt. Liebe Moto3-Welt, wir werden euch vermissen."

Die Ursprünge des Rennstalls gehen auf das Racing-Team-Germany zurück, das Ex-Rennfahrer Dirk Heidolf im Jahr 2008 gegründet hat. Prüstel erweiterte 2016 das Engagement, das Team wurde aber von Terrell Thien geleitet und es kamen Motorräder von Peugeot (Mahindra) zum Einsatz.

PrüstelGP Team

Mit PrüstelGP verliert die Weltmeisterschaft ein weiteres deutsches Team Zoom

2018 übernahm schließlich die Logistikfirma Prüstel, die beim Sachsenring angesiedelt ist, die komplette Kontrolle inklusive des Managements. Das Team wurde in PrüstelGP umbenannt. Man ging eine Kooperation mit KTM ein.

Die erste Saison wurde auch zur erfolgreichsten. Marco Bezzecchi gewann drei Rennen und kämpfte lange um den WM-Titel. Schließlich wurde der Italiener WM-Dritter. In den folgenden Jahren sollte PrüstelGP keinen Grand Prix mehr gewinnen.

Im Jahr 2021 erlebte der Rennstall die schwersten Stunden. Der Schweizer Jason Dupasquier verunglückte im Qualifying zum Grand Prix von Italien in Mugello tödlich. Trotz dieses Schicksalsschlags machte PrüstelGP weiter.

Seit 2022 gibt es eine Kooperation mit der chinesischen Marke CFMoto. Zum Einsatz kamen weiter Motorräder von KTM. Trotz des Markenauftritts konnte nicht an alte Erfolge angeknüpft werden. In der bisherigen Saison gelang Joel Kelso ein Podestplatz.

Marco Bezzecchi

Marco Bezzecchi kämpfte 2018 mit PrüstelGP um den WM-Titel Zoom

Für die Moto3-Saison 2023 wurden Ende September Xavier Artigas und Riccardo Rossi als Fahrer vorgestellt. Mit der Entscheidung das Team zu schließen, stehen die beiden Fahrer nun auf der Straße. Es ist momentan unklar, ob jemand die Startplätze übernehmen wird.

Nachdem das Kiefer-Team Ende 2019 die Weltmeisterschaft verlassen hat, geht nun das nächste deutsche Team. Damit verbleibt nur noch IntactGP mit je einem Team in der Moto3- und Moto2-Klasse.

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