Familie Öttl schreibt Geschichte: Auch der Sohn ein GP-Sieger

Die Familie Öttl hat nun in zwei Generationen einen Grand-Prix-Sieger - Philipp Öttl spricht über die letzten Runden in Jerez, und dass sich trotz Sieg nicht viel ändert

(Motorsport-Total.com) - Philipp Öttl hat mit seinem ersten Grand-Prix-Triumph in Jerez de la Frontera Geschichte geschrieben und sich wie sein Vater Peter in die Siegerliste eingetragen. Peter Öttl gewann 1989 in der 80er-Klasse drei Rennen. Von 1989 bis 1997 fuhr er in der Klasse bis 125 Kubikzentimeter Hubraum. 1991 konnte Öttl in Misano gewinnen. Sein fünfter und letzter Sieg gelang ihm sensationell in Mugello 1996. Ein gewisser Valentino Rossi wurde in diesem Rennen übrigens Vierter.

Titel-Bild zur News: Philipp Öttl

Geschafft: In seinem 91. Moto3-Rennen holte Philipp Öttl den ersten Sieg Zoom

Als Peter Öttl in Mugello seinen vielleicht größten Triumph feierte, war Philipp erst 23 Tage alt. Nun trat er in die Fußstapfen seines Vaters und sorgte dafür, dass die Familie Öttl in einen kleinen, aber besonderen Kreis der Motorradgeschichte aufgestiegen ist. Seit 1949 gibt es nur folgende Väter und Söhne, die Rennen gewonnen haben: Nello und Alberto Pagani, Les und Stuart Graham, Graziano und Valentino Rossi, Kenny und Kenny Roberts jun., Angel und Pablo Nieto, Helmut und Stefan Bradl, Peter und Philipp Öttl.

Cool wehrte Philipp Öttl in Jerez die Angriffe von Marco Bezzecchi ab und blockte auch in der Zielkurve innen perfekt. "Das Fertigfahren war am schwierigsten, weil ich wusste, dass ich jetzt meinen ersten Grand Prix gewinne", sagt der Deutsche nach dem Rennen. Die Viererkollision, die mehrere Favoriten aus dem Rennen gerissen hat, hatte er mitbekommen: "Ich habe auf dem Monitor Martin auf dem Boden liegen sehen, aber dann musste ich wieder nach vorne schauen. Ich habe aber schon gesehen, dass nur einer hinter mir ist."


Fotos: Moto3 in Jerez


Insgesamt war Jerez das stärkste Wochenende von Öttl, seit er Ende 2012 in der WM debütiert hat. Schon im Qualifying untermauerte er mit dem zweiten Startplatz seine Pace. Diese persönlich schnellste Runde war der 22-Jährige alleine gefahren. Das war ein gutes Anzeichen für das Rennen, wo Öttl den Speed auch bestätigen konnte. Ab Runde zehn lag er auf den ersten beiden Plätzen und führte zehn der restlichen zwölf Runden an.

"Ich habe mich auf meine Linie und meinen Strich konzentriert, damit ich meine Linie einfach durchfahre", erklärt Öttl seine starke Performance, die er in der Vergangenheit oft vermissen ließ. "Ich fahre in der Gruppe immer gerne vorne, weil man dann nicht den Stress mit den anderen Fahrern hat. Wenn dich einer überholt, kann man gleich wieder zurücküberholen. Wenn man nicht sofort überholt, dann fällt man leicht zurück. Und das wollte ich nicht."

Philipp Öttl; Marco Bezzecchi

In der letzten Runde hielt Philipp Öttl gekonnt Marco Bezzecchi in Schach Zoom

Nach Siegen steht es zwischen Honda und KTM in der noch jungen Saison 2:2. Die Techniker in Österreich haben das Bike wieder etwas verbessern können. "Ich bin gut aus der Kurve rausgekommen, das ist eine Stärke der KTM", lobt Öttl. "Dazu hatte ich auf der Geraden Bremsstabilität. Beim reinfahren in die Kurve haben wir noch Mühe, aber auch beim Motocross beweist KTM, dass sie die stärksten Motoren haben. Wenn man ein Team hat, dass das gut im Griff hat, kann man auch das schnellste Motorrad haben. Wir haben auch die Übersetzung gewechselt."

Das Motto für die nächsten Rennen heißt, konzentriert weiterarbeiten. In der ausgeglichenen Moto3-Klasse kann sich die Situation jederzeit drehen. Öttl verbesserte sich mit dem Sieg auf den fünften WM-Platz. An den Titel will er aber nicht denken: "Es ändert sich eigentlich nur an der Statistik etwas, dass man nun einen Grand Prix gewonnen hat. Das fühlt sich gut an. Der zweite Sieg wird glaube ich schwieriger, aber daran werden wir in der weiteren Saison arbeiten."

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