• 20.10.2013 10:40

Defekt verhindert Start von Öttl

Ein Defekt in der Startaufstellung verhindert auf Phillip Island die Rennteilnahme von Philipp Öttl - Seit Australien hat das Nachwuchstalent einen neuen Hauptsponsor

(Motorsport-Total.com) - Das bayerische Talent Philipp Öttl erlebte beim Grand Prix von Australien Höhen und Tiefen. Einerseits musste der 17-Jährige wegen eines technischen Defekts den ersten Ausfall des Jahres hinnehmen. Andererseits wurden Öttl und sein Team für die in jüngster Zeit großartigen Leistungen belohnt: Interwetten, bereits seit sieben Jahren als Sponsor von Tom Lüthis Team in der Moto2- und 250er-Kategorie vertreten, tritt nun auch als Hauptsponsor des "Interwetten Paddock Moto3 Team" ins Rampenlicht - eine von allen Teammitgliedern mit Begeisterung aufgenommene Weichenstellung für die Zukunft.

Titel-Bild zur News: Philipp Öttl

Gelb statt rot: Die Kalex-KTM von Philipp Öttl strahlt in den Farben des neuen Sponsors Zoom

An den Trainingstagen hatte Öttl mit konstant guten Leistungen an die Top-Resultate der vergangenen Rennen angeknüpft. Am ersten Tag erreichte er bei windigem Wetter den 19. Platz und schloss schnell Freundschaft mit der anspruchsvollen Phillip-Island-Piste, die im Gegenuhrzeigersinn gefahren wird und mit zwei Vollgas-Linkskurven besonders viel Mut und fahrerisches Können erfordert. "Phillip Island ist eine sehr spezielle und sehr schwierige Strecke. Aber sie ist auch sehr schön, wenn man sie mal drauf hat", stellte er fest.

Im Zeittraining am Samstag konnte der Deutsche seine Position zwar nicht verbessern und qualifizierte sich am Ende als 20. Doch bei der Rundenzeit hatte er einen deutlichen Sprung vorwärts gemacht und im Vergleich zum Freitag über eine Sekunde weggeraspelt. "Ein paar Zehntelsekunden wären noch dringewesen, dann wären wir gut dabei gewesen. Im ersten Sektor habe ich mich um einiges gesteigert, aber es hapert ein wenig im vierten Sektor, vor allem in der vorletzten Kurve."

"Da gibt es noch Kleinigkeiten, bei denen ich mich verbessern kann. Doch das machen wir dann morgen", kündigte Öttl am Samstag an. "Im ersten Jahr geht es nun einmal ständig ein bisschen bergauf, bergab. Ich bin total zufrieden, wie diese erste WM-Saison für uns läuft. Und auch wenn es hier nicht klappen sollte, werden wir es schon noch ein paarmal zusammenbringen, in die Punkte zu fahren."


Fotos: Moto3 auf Phillip Island


Diese positive Grundeinstellung sollte er am Rennsonntag brauchen, denn in der Startaufstellung starb plötzlich und aus heiterem Himmel der Motor seiner Kalex-KTM ab. Öttl hatte die Besichtigungsrunde noch problemlos abgespult und sich anschließend auf seinen Startplatz eingefädelt. Es gelang auch, den Motor für die Aufwärmrunde wieder anzuwerfen. Doch bevor Öttl mit seinen Moto3-Klassenkameraden losfahren konnte, ging sein Motor wieder aus, vermutlich wegen eines versteckten Elektronikdefekts.

Hilflos musste der 17-Jährige mitansehen, wie das Feld ohne ihn auf Punktejagd ging. "Über das Rennen kann ich nicht viel sagen, denn ich bin nicht weit gekommen - schade. Das nächste Mal werden wir wieder voll angreifen und unser Bestes versuchen. Heute hätten wir ein gutes Rennen fahren können, auf jeden Fall. Es wäre sicher nicht leicht gewesen, Punkte zu holen, aber ich denke, mit ein bisschen mehr Glück hätten wir es geschafft", so Öttl. "Jetzt müssen wir schauen, was dem Motorrad fehlt."

Ursache für defekt noch unklar

"Ich bin rausgefahren zur Besichtigungsrunde, dann kam das übliche Procedere in der Startaufstellung. Dann haben meine Jungs den Motor wieder angestartet und anschließend den Startplatz verlassen. Ich habe ein bisschen Gas gegeben, drehte das Gas wieder zurück, dann ging der Motor aus. Wir haben noch versucht, es wieder anzuschieben, doch es klappte nicht. Trotz aller Enttäuschung hier in Phillip Island sind wir aber trotzdem alle glücklich, dass sich Interwetten entschieden hat, uns zu unterstützen."

"Es war ein kurzfristiges Problem, das unglücklicherweise im entscheidenden Augenblick vor dem Start auftrat." Vater Peter Öttl

"Das ist sehr, sehr positiv. Ich denke, dass wir eine sehr gute Zusammenarbeit haben werden. Interwetten ist bei Tom schon relativ lange dabei und es ist auch für uns sehr schön, mit einem so bekannten und treuen Sponsor die Zukunft planen zu können!" Werner Becher, der Geschäftsführer der Interwetten-Group, glaubt an Öttls Talent. "Die sehr positive Entwicklung von Philipp in den vergangenen Rennen hat uns nicht überrascht."

"Dass er sich im ersten Jahr in der Moto3-WM so schnell in den Top 10 festsetzen konnte, musste man von ihm aber nicht erwarten. Da wir schon sehr lange und sehr gut mit dem Paddock-Team von Daniel M. Epp zusammenarbeiten, freuen wir uns, in Zukunft Hauptsponsor von Philipp und seinem Team zu sein. Die gesamte Interwetten-Familie hofft auf einen tollen Saisonabschluss, eine gute Vorbereitung und eine unfallfreie Moto3-Saison 2014."

Zunächst muss die Ursache für den Defekt gefunden werden. "Wir haben uns bereits mit KTM unterhalten und die Situation zu analysieren versucht, sind aber noch zu keinem Ergebnis gekommen", erklärt der fünffache Grand-Prix-Sieger Peter Öttl, Philipps Vater, Manager und Data Recording-Spezialist. "Die Messdaten sind alle okay, doch das Motorrad ist trotzdem ausgegangen. Es war ein kurzfristiges Problem, das unglücklicherweise im entscheidenden Augenblick vor dem Start auftrat."

"Sowie wir beim nächsten Grand Prix in Japan ankommen, müssen wir das Motorrad zerlegen, sorgfältig untersuchen und das Problem einkreisen. Ansonsten hätte ich Philipp zugetraut, in der zweiten Gruppe Punkte zu holen. Doch leider sind wir nicht so weit gekommen."