West: Qualifying-Schwäche sorgt für Frust

Der Routinier vergleicht die Herangehensweise im Rennen mit der im Qualifying und ärgert sich über sich selbst: "Ich setze mich mental zu sehr unter Druck"

(Motorsport-Total.com) - QMMF-Pilot Anthony West ist seit der Saison 1999 Stammpilot in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Im Vergleich zu seinen Konkurrenten verfügt der 32-jährige Australier über sehr viel mehr Erfahrung und spielte diese beim Regenrennen in Assen auch aus. Der Lohn war der zweite Grand-Prix-Sieg. Doch vor dem Erfolg bei der Dutch TT erlebte West eine Saison mit Höhen und Tiefen. Vor allem seine Leistungen in den Qualifyings irritieren ihn.

Titel-Bild zur News: Anthony West

Befreiungsschlag in Assen: Anthony West gewann von Startplatz 23 die Dutch TT Zoom

"Meine Rennen waren ziemlich gut, aber meine Qualifyings waren schlecht. Das frustriert mich, weil ich denke, es hätte viel besser laufen können", analysiert West im Gespräch mit 'Crash.net'. "Die Top 10 waren mehr oder weniger das Ziel für diese Saison. Wenn man von Startplatz 20 ins Rennen geht, ist ein Top-10-Ergebnis ziemlich harte Arbeit. Mir ist bewusst, dass es besser läuft, wenn wir unsere Probleme im Qualifying abstellen. Das frustriert mich."

"Ich setze mich mental so sehr unter Druck, damit ich gute Qualifyings abliefere, doch dadurch fahre ich zu hart. Ich fahre zu aggressiv", gesteht der Speed-Up-Pilot. "Wir haben versucht, das zu analysieren. Sobald das Rennen läuft, überhole ich die Fahrer, die in der Startaufstellung neben mir stehen. Im Qualifying bremse ich vermutlich 20 Meter später. Ich müsste mich vielleicht einfach nur etwas beruhigen."

"Im Rennen mache ich mir keine Gedanken über die Probleme und die Technik. Ich denke nur daran, wie ich an dem Fahrer vor mir vorbeikomme. Es ist wie in Trance. Wenn das Rennen beginnt, wird alles außer der Typ vor dir unwichtig. Im Qualifying denkt man über so viele Dinge nach", ärgert sich West. "Der Rennsport ist eigenartig. Wenn die Ampel umschaltet befindet man sich in einem anderen Geisteszustand und fühlt sich frei. Man macht manchmal Dinge mit dem Motorrad, die man eigentlich nicht machen würde, weil man sonst erst nachdenkt."