• 28.10.2012 15:46

Sturz statt Podium: Lüthis Pech mit dem Hinterreifen

Nachdem sich der Hinterreifen auflöste, kam Tom Lüthi im Moto2-Rennen zu Sturz - Der Schweizer und sein Team rätseln über die Ursache

(Motorsport-Total.com) - Tom Lüthi (Suter) hatte beim Grand Prix von Australien einen Podestplatz angepeilt, wurde stattdessen aber vom Pech ereilt. Nachdem der 26-jährige Schweizer schon im Warmup am Vormittag übers Vorderrad ausgerutscht war, stürzte er in der 15. von 25 Rennrunden wegen seines nahezu unfahrbar gewordenen Motorrads erneut. "Nach dem Sturz im Warmup, als mir beim Anbremsen das Vorderrad wegrutschte, haben wir reagiert und die Abstimmung der Vordergabel fürs Rennen noch etwas angepasst", sagt Lüthi.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Tom Lüthi kam heute auf Phillip Island gleich zwei Mal zu Sturz Zoom

"Für meinen Cheftechniker Alfred Willeke und mich war der Sturz ebenso wie die Modifikation am Setup nur ein Schönheitsfehler. Wir waren überzeugt, alles unter Kontrolle zu haben", meint der Schweizer. Nach gutem Start und einer starken ersten Runde, die er als Dritter beendet hatte, war Lüthi zu diesem Zeitpunkt bereits an die zwölfte Stelle zurückgefallen. "Im Rennen hatte ich einen guten Start und war sofort vorn dabei. Doch bereits nach zwei Runden spürte ich, dass ich keine Chance mehr hatte, mitzuhalten. Der Hinterreifen war verbrannt", erklärt Lüthi.

Zwei Stürze an einem Tag

Sein Motorrad, das in der Qualifikation am Vortag noch so gut funktioniert hatte, war wegen des schon nach zwei Runden aufreißenden Hinterreifens zunehmend schwer zu kontrollieren. "Ich konnte nichts mehr tun, nicht mehr in die Kurven reinfahren, nicht mehr beschleunigen", so der verzweifelte Schweizer. "Bei meinem Sturz im Rennen ist mir dann abermals das Vorderrad weggeklappt, obwohl ich nicht so krass am Pushen war. Heute Morgen war ich überzeugt, im Rennen tiefe 1,34er Zeiten fahren können, doch dann stand ich bei 1.35.0 Minuten an."

Unmittelbar nach Lüthis Ausfall begann in der Box das Rätselraten, was zu dem seltsamen Reifendefekt geführt haben könnte. Neben einer kleinen Änderung am Gabel-Setup vor dem Rennen und neben dem Reifen selbst geriet am Ende vor allem der Aluminiumrahmen der Suter in Verdacht, der sich bei Lüthis Sturz am Vormittag verbogen haben könnte. Er wurde deshalb umgehend ausgebaut und zur genauen Überprüfung und Vermessung zu Suter in die Schweiz geschickt.

Was verursachte die Reifenprobleme?

"Jetzt sind schauen wir, was das Problem war, ob das Motorrad auf die kleine Änderung am Setup so extrem reagiert hat, die wir nach dem Sturz gemacht haben, oder ob es schlicht und einfach ein Problem mit dem Reifen war, denn ich habe gehört, dass mehrere Fahrer Probleme mit den Reifen hatten. Meiner war wirklich in Längsrichtung aufgerissen und regelrecht verbrannt", erklärt Lüthi. "Natürlich ist die Situation ärgerlich und unakzeptabel - wir müssen im nächsten und letzten Rennen der Saison unbedingt wieder besser dastehen!"


Fotos: Moto2 auf Phillip Island


"Der Grand Prix von Australien hätte mit einem tollen Ergebnis für Tom enden können, doch stattdessen wurden wir vom Pech ereilt", klagt Teambesitzer Daniel Epp. "Der Start war hervorragend, Tom war sofort an dritter Position und fuhr in der ersten Runde sehr aggressiv, hat dann aber früh gespürt, dass am Hinterreifen etwas nicht funktionierte."

"Obwohl das Motorrad praktisch unfahrbar war, hat er weitergekämpft, bis er schließlich stürzte. Damit ist der Punkterückstand zu Andrea Iannone, der ja ebenfalls ausgeschieden ist, gleich geblieben. Vielleicht bekommen wir beim Saisonfinale in Valencia doch noch die Chance, ihn vom dritten WM-Rang zu verdrängen", hofft Epp.