Simoncelli zum Sturz: "Habe gar nicht attackiert"

Gresini-Pilot Marco Simoncelli vergab in Jerez eine große Chance auf seinen ersten Sieg - Teamkollege Hiroshi Aoyama knapp am Podium vorbei

(Motorsport-Total.com) - Der Italiener Marco Simoncelli hat sich beim Grand Prix von Spanien in Jerez sehr stark präsentiert. Vom Start weg war der Gresini-Pilot in der Spitzengruppe zu finden. Frech überholte der Italiener die beiden Weltmeister Jorge Lorenzo und Casey Stoner und übernahm die Führung. Für viele Runden lag Simoncelli vorne und schien seinem ersten Sieg entgegenzufahren.

Titel-Bild zur News: Marco Simoncelli; Casey Stoner

Honda-Duell: Marco Simoncelli (58) jagte Casey Stoner (27) die Führung ab

Kurz vor Halbzeit ging dann alles schief. Aufgrund der rutschigen Bedingungen verlor er in Kurve eins die Kontrolle und stürzte. Anschließend versuchte der 24-Jährige seine Honda wieder flott zu bekommen, aber schlussendlich musste er aufgeben. "Ich bin sehr enttäuscht. Nach den ersten fünf Runden wusste ich, dass die Reifen Probleme machten, aber ich konnte meinen Vorsprung halten", so Simoncelli.

"Leider bin ich über das Vorderrad gestürzt. Ich versuchte die Situation unter Kontrolle zu halten, aber es gelang mir nicht. Ich bin zu diesem Zeitpunkt gar nicht schnell gefahren, sondern habe das Rennen kontrolliert", wird der Italiener von 'MotoGP.com' zitiert. "Ich habe nicht stark attackiert, weil ich den Vorsprung auf Lorenzo kontrolliert habe. Die Reifen waren nach fünf Runden kaputt. Mit jedem weiteren Umlauf wurde es schwieriger."

Simoncelli ärgerte sich auch über das Verhalten der Streckenposten. So wie bei Casey Stoner wollte ihm niemand so recht helfen. "Am meisten frustriert mich, dass mir die Marshals nicht geholfen haben - im Gegensatz zu anderen Fahrern. Niemand wollte mich anschieben, damit ich den Motor wieder starten hätte können."

Trotz der Enttäuschung über die verpasste Chance, nimmt der 250er-Weltmeister von 2008 auch positive Dinge zum nächsten Rennen nach Portugal mit. "Obwohl ich enttäuscht bin, habe ich gezeigt, dass ich in diesem Jahr ein starker Mitbewerber bin. Ein tolles Resultat steht uns dicht bevor."


Fotos: MotoGP in Jerez, Sonntag


Sein Teamkollege Hiroshi Aoyama sah in dem turbulenten Rennen die Zielflagge als Vierter und verpasste einen Platz auf dem Podium nur knapp. "Die Bedingungen waren sehr knifflig, aber wir haben ein solides Resultat in einem harten Rennen erkämpft. Viele Fahrer sind gestürzt, aber ich konnte die kritischen Momente gut managen."

"Ich bin glücklich, aber nicht ganz zufrieden, denn mit etwas mehr Überzeugung hätte ich zu Beginn langsamere Gegner überholen können. Das hätte mich sicher auf das Podium gebracht. Wir müssen nun auf das nächste Rennen warten, aber das Resultat gibt dem Team und mir einen Schub Motivation."