• 01.10.2012 11:19

Raffin: Zu wenig Trainingszeit

Nach einem fehlerfreien Rennen mit starker Anfangsphase fährt der 16-jährige Zürcher in Aragon zu Platz 28 - Team mit Leistung zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Nach drei verregneten Freien Trainings qualifizierte sich Jesko Raffin während der ersten trockenen Session des Wochenendes am Samstagnachmittag für den 32. Startplatz. Bei perfekten Bedingungen mit herrlichem Spätsommerwetter legte er am Sonntagmittag einen Blitzstart hin und holte in der Auftaktrunde gleich fünf Positionen auf. Dabei ging er sehr angriffslustig zu Werke, bevor der Ersatz für den verletzten Stammfahrer Randy Krummenacher über weite Teile der Distanz ein einsames Rennen erlebte.

Titel-Bild zur News: Jesko Raffin

Jesko Raffin musste sich am Ende doch noch der einzigen Dame geschlagen geben Zoom

Erst in der Schlussphase wurde der Schüler wieder in Positionskämpfe verwickelt und hatte schließlich gegenüber der einzigen Frau im Feld, Elena Rosell, das Nachsehen. Abgesehen davon überwiegt die Freude über die Tatsache, dass er in der allerletzten Rennrunde seine schnellste Rundenzeit des Wochenendes erzielt hat.

"Im Großen und Ganzen bin ich mit meinem Rennen zufrieden", bilanziert Raffin. "Ein bisschen wurmt es mich aber schon, dass Elena vor mir ins Ziel gekommen ist. In der Schlussphase konnte ich einfach nicht mehr schneller fahren, darum hat sie mich noch überholt. Dafür war ich in der ersten Rennhälfte umso stärker. Es wäre bestimmt mehr drinnen gewesen, wenn die drei Freien Trainings wegen dem schlechten Wetter nicht wertlos gewesen wären."

"Mir fehlte einfach die Zeit, um das Gefühl für das Motorrad im Trockenen zu bekommen. Trotzdem ist es uns gelungen eine gute Abstimmung zu erarbeiten. Für das erste Mal haben wir als Team super zusammengearbeitet. Dabei war sicherlich hilfreich, dass wir uns alle schon seit dem Estoril-Grand-Prix und der anschließenden Woche mit den Sponsoren des Teams in Almeria kennen", bemerkt er.

"Bei meiner WM-Premiere habe ich alles gemacht, was ich mir vorgenommen habe. In erster Linie wollte ich unbedingt das Rennen zu Ende fahren", schildert Raffin. "Das ist mir auch gelungen, darum freue ich mich über den Ausgang dieses Wochenendes. Zum Schluss möchte ich noch an Marco ein riesengroßes Dankeschön richten, dass ich überhaupt hier fahren durfte und selbstverständlich auch an das gesamte Team, das einen super Job erledigt hat."


Fotos: Moto2 in Aragon


"Jesko hat seine Aufgabe super gemeistert", lobt Teammanager Marco Rodrigo. "In der allerletzten Rennrunde fuhr er seine schnellste Rundenzeit an diesem Wochenende. Das zeigt, dass mehr Potenzial vorhanden ist, aber die verregneten Trainingstage haben uns etwas zurückgeworfen. Bei seinem Grand-Prix-Debüt hätten wir uns natürlich schöneres Wetter gewünscht, damit wäre die Abstimmung des Motorrades einfacher gewesen. Nichtsdestotrotz, Jesko hat gezeigt, dass er kräftig am Gasgriff dreht und sich durchzusetzen vermag."

"Für uns als Team war es wichtig zu erkennen, wie viel fehlt und vor allem was noch fehlt. Beides hat sich gut herauskristallisieren lassen und jetzt geht es darum, wie es mit ihm weitergehen wird. Er kann Motorradfahren und ist dabei pfeilschnell, darum arbeiten wir daran das Budget für eine weitere Saison in Spanien aufzustellen, dass ihm zunächst dort der Anschluss zur Spitze gelingt und erst dann, können wir ihn auf WM-Ebene weiter bringen. In jedem Fall freue ich mich für Jesko, weil er dieses Wochenende so wie versprochen genossen hat und vor allem viel lernen konnte. Natürlich war er nervös, dafür hat er aber seine Sache gut gemacht", so Rodrigo.