• 14.10.2012 14:33

Raffin leistet sich zwei große Fehler

Kalex-Pilot Jesko Raffin verbremst sich in Motegi zwei Mal und muss durch den Kies - Lernprozess durch den verlorenen Anschluss gering

(Motorsport-Total.com) - Der Zürcher Jesko Raffin hatte sich für sein zweites Rennen in der Moto2-Weltmeisterschaft viel vorgenommen. Jedoch führten zwei Fahrfehler in den Auftaktrunden dazu, dass der offizielle Nachwuchspilot des Grand Prix Team Switzerland ein einsames Rennen erlebte. Nach 23 Runden sah der pfeilschnelle Schüler als 29. die Zielflagge.

Titel-Bild zur News: Jesko Raffin

Jesko Raffin verlor durch Fahrfehler den Anschluss zum Moto2-Feld Zoom

Raffin, der auch beim Grand Prix of Japan den verletzten Randy Krummenacher ersetzte, zeigte am Vortag eine gesteigerte Qualifying-Performance und wollte diese auch im Rennen umsetzen. Mit einem guten Start und einer überaus beherzten Fahrweise durch Kurve eins gelang es ihm gleich mehrere Konkurrenten zu überholen. Mit der gleichen Angriffslust stürmte er auf Kurve zwei zu, wo er jedoch leider zu spät auf der Bremse war.

Ein Ausritt ins Kiesbett war unvermeidlich. Der Nachwuchspilot konnte das Rennen fortsetzen und ging verärgert über dieses Missgeschick noch eifriger ans Werk, was er mit einem zweiten Fahrfehler bezahlen musste. Dieser kostete noch dazu mehr Zeit als der erste. Für den Rest der Renndistanz fuhr er einsam und alleine auf Rang 29 liegend. Raffin bekommt schon am nächsten Wochenende die Gelegenheit dazu, den Rennverlauf vergessen zu machen.

"Schade, denn ich habe mein Rennen schon in der ersten Runde ruiniert, obwohl mein Start richtig gut war", bedauert Raffin. "Ich bin auch gut durch die erste Kurve gekommen, wo ich gleich einige Fahrer überholen konnte und beim Anbremsen zu Kurve zwei war ich drauf und dran, Marquez zu überholen. Eigentlich war ich schon an ihm vorbei, aber leider war ich eben viel zu schnell an dieser Stelle. Als dann vor mir noch ein anderer Fahrer im Weg stand, bin ich geradeaus ins Kiesbett gerattert."

"Zum Glück konnte ich schnell wieder das Rennen aufnehmen und ich hatte sogar das Ende des Feldes noch im Blickfeld, dem ich mit einer Riesenportion Wut im Bauch nachfuhr. Am Ende der Start-/Zielgeraden passierte mir ein weiterer Verbremser und ich musste ein zweites Mal in den Kies", berichtet er. "Der Rest war dann ein einsames Rennen und hat im Prinzip nichts gebracht. Ich hatte mir viel vorgenommen, weil ich in einer Gruppe fahrend viel dazulernen wollte."

"Daraus ist leider nichts geworden. Es gibt trotzdem viele positive Aspekte, die ich von diesem Wochenende mitnehme. Der Freitag und ganz besonders das Qualifying waren sehr lehrreich für mich. Ich freue mich, dass ich schon am kommenden Wochenende in Malaysia wieder fahren darf, wo ich unbedingt Versäumtes nachholen will", so Raffin.


Fotos: Moto2 in Motegi


"Bis zum und mit dem Start ins Rennen hat Jesko ein sehr starkes Wochenende gezeigt", bilanziert Teamchef Marco Rodrigo. "Mit etwas Glück hat er die erste Kurve überlebt, weil er unglaublich aggressiv reingehalten hat. Wenn man aber in etwa auf Rang 20 liegend aus Kurve eins kommt und zuvor als 30. in der Startaufstellung stand, dann hat es sich bezahlt gemacht. Leider war er dann beim Anbremsen der zweiten Kurve etwas zu spät, nämlich um ein paar Meter später als der ganz harte Kern dort bremst."

"Die Folge war ein Ausritt in den Kies. Nachdem er wieder auf die Fahrbahn zurückgekehrt war hatte es den Anschein, dass Jesko diesen Fehler in der gleichen Runde wieder gutmachen wollte, so wie er dem Feld entschlossen nachgehetzt ist", erklärt Rodrigo. "Eingangs der zweiten Runde passierte ihm gleiches noch einmal. Leider hatte dieses Missgeschick zur Folge, dass er das restliche Rennen ganz alleine zu Ende fahren musste."

"Der gewünschte Lerneffekt ist somit ausgeblieben und das Rennen hat so gesehen nichts gebracht. Trotzdem ist er bis zum Ende gute Rundenzeiten gefahren und hat auf die Gruppe vor ihm nicht weiter an Boden verloren. Neben Frust für Jesko, das eben auch zu diesem Geschäft gehört, bleiben die wertvollen Erfahrungen, die er an den Trainingstagen gesammelt hat. Zu seinem Vorteil darf er schon in einer Woche wieder bei einem Grand Prix starten, sodass er es in Malaysia besser machen kann als dieses Mal. Jedenfalls wünschen wir ihm das", schildert der Teamchef.