Rabat baut mit Sieg in Argentinien WM-Führung aus
"Tito" Rabat holt sich in Argentinien souverän seinen zweiten Saisonsieg - Aufholjagd von Dominique Aegerter - Sandro Cortese und Marcel Schrötter erobern WM-Punkte
(Motorsport-Total.com) - Esteve "Tito" Rabat wird seiner Favoritenrolle für den WM-Titel in dieser Saison mehr als gerecht. Der Spanier holte sich in Argentinien seinen zweiten Saisonsieg. Nach dem Triumph in Katar und Platz zwei in Austin ist der Kalex-Pilot auf WM-Kurs. Texas-Sieger Maverick Vinales (Kalex) schied in Termas de Rio Hondo schon früh durch einen Sturz aus. Hinter Rabat kletterten Xavier Simeon (Suter) und Luis Salom (Kalex) auf das Podest. Sandro Cortese (Kalex) und Marcel Schrötter (Tech 3) fuhren in die Punkteränge.

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Esteve "Tito" Rabat zeigte auch in Argentinien eine souveräne Leistung Zoom
Rabat zeigte eine souveräne Vorstellung, übernahm am Start die Führung und kontrollierte das Rennen. "Es war ein schwieriges Rennen, denn viele Fahrer haben andere Reifen benutzt und an diesem Wochenende waren die Reifen sehr wichtig", streicht Rabat hervor. "Letztendlich haben wir die richtige Wahl getroffen. Wir hatten einen guten Start und einen gutes Rhythmus. Es ist sehr schwierig das ganze Rennen lang konzentriert zu bleiben, aber wir haben es geschafft. Wir haben keine Fehler gemacht und jetzt werde ich sehr glücklich nach Jerez reisen."
Simeon klemmte sich direkt nach den ersten Kurven an das Hinterrad von Rabat und folgte dem Spanier bis ins Ziel. Erst im letzten Renndrittel konnte sich Rabat den entscheidenden Vorsprung von rund zwei Sekunden herausfahren. Zum ersten Mal seit Le Mans im Vorjahr kletterte Simeon auf das Podest. Platz zwei war auch das beste Ergebnis seiner bisherigen Karriere. "Ich habe in den vergangenen zwei Rennen keine Punkte geholt", blickt Simeon auf seinen Saisonstart zurück.
"In Austin habe ich um das Podium gekämpft und in der letzten Runde einen großen Fehler gemacht. Es war sehr wichtig heute Punkte mitzunehmen. Ich wusste, dass meine Pace das gesamte Wochenende über gut war. Allerdings waren auch alle anderen schnell, also wusste ich nicht, ob ich um das Podium oder sogar den Sieg kämpfen könnte. Aber meine Pace war sehr konstant. Ich wusste nicht, ob mein Vorderreifen halten würde, aber es war perfekt."
Gegen Rabat hatte Simeon aber keine Chance: "Ich versuchte wieder an Tito heranzukommen, aber als ich sah, dass hinter mir eine Lücke war, habe ich mir gesagt: 'Heute ist der zweite Platz perfekt.' Es ist mein bestes Ergebnis in der Moto2. Ich möchte meinem Team danken, denn sie haben mir ein perfektes Motorrad gegeben."

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Xavier Simeon eroberte mit Platz zwei sein bestes Kariereergebnis Zoom
Spannend ging es bis zum Schluss im Dreikampf um den dritten Platz zu. Salom und Simone Corsi (Forward KLX) lieferten sich einen engen Schlagabtausch, bis sich in den letzten Rennrunden Salom durchsetzte. Der Moto2-Rookie kletterte zum ersten Mal in der mittleren Klasse auf das Podest. "Es fühlt sich so gut an", sagt der Moto3-Aufsteiger erleichtert. "Ich war wirklich ruhig hinter Simeon, aber als Corsi mich überholt war es schwierig."
"Ich versuchte ihn zu überholen, aber er fuhr sehr hart. Ich habe mich entschieden zunächst hinter ihm zu bleiben und keinen dummen Fehler zu machen. Ein Fünfter Platz wäre bereits sehr gut gewesen. Aber drei Runden vor dem Ende habe ich gemerkt, dass ich die Lücke zu Simeon schließen kann. Ich fuhr zwei 44.0-Runden und habe es wirklich genossen. Ich bin sehr glücklich, das war das beste Wochenende meines Lebens", schwärmt Salom nach seinem schwierigen Saisonstart.
Aegerter pflügt durch das Feld
Eine starke Aufholjagd zeigte Dominique Aegerter (Suter). Der Schweizer startete als 16. und pflügte durch das Feld. Bei Rennhalbzeit hatte er das Duo Salom/Corsi bereits eingeholt. Aegerter beobachtete den Zweikampf und schnappte sich noch in der letzten Runde den vierten Platz von Corsi. Salom war aber nicht mehr in Reichweite. Nach den Podestplatz in Texas fuhr Aegerter nun auf Rang vier. Obwohl Corsi am Ende zwei Positionen verlor und Fünfter wurde, wird er in acht Tagen in Jerez das MotoGP-Bike von Forward testen.

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Dominique Aegerter startete eine Aufholjagd und wurde mit Platz vier belohnt Zoom
Alex de Angelis (Suter) und Mika Kallio (Kalex) kamen alleine fahrend als Sechster und Siebter ins Ziel. Kallio verbesserte sich in der WM auf Rang zwei, hat aber schon 28 Punkte Rückstand auf seinen Teamkollegen Rabat. Kallio fuhr in Argentinien seinen 200. Grand Prix. Hinter dem Routinierten Finnen folgte ab Rang acht eine größere Verfolgergruppe. Rookie Sam Lowes (Speed Up) setzte sich gegen Sandro Cortese (Kalex), Jordi Torres (Suter), Marcel Schrötter (Tech 3) und Anthony West (Speed Up) durch.
Cortese und Schrötter holten somit als Neunter und Elfter WM-Punkte. Die letzten Zähler nahmen Franco Morbidelli (Kalex), Nico Terol (Suter) und Takaaki Nakagami (Kalex) mit. Jonas Folger (Kalex) konnte von seinem fünften Startplatz kein Spitzenergebnis nach Hause fahren. Der Moto2-Rookie fiel immer weiter zurück und ging als 16. schließlich leer aus. Folger hatte auf den weicheren Hinterreifen gesetzt.
Auch Johann Zarco (Caterham-Suter) war mit diesem Reifen chancenlos und wurde nur 18. Interessanterweise funktionierte dieser Hinterreifen bei Salom. Rabat, Simeon und Aegerter hatten wie die meisten Fahrer auf die härtesten Hinterreifen vertraut. Die übrigen Schweizer konnten keine Aufholjagd starten. Tom Lüthi (Suter) hatte das ganze Wochenende Schwierigkeiten und wurde enttäuschender 19. Randy Krummenacher (Suter) kam als 27. ins Ziel. Robin Mulhauser (Suter) wurde 29. Der nächste Grand Prix findet am kommenden Wochenende in Jerez (Spanien) statt.

