Moto2-Test in Katar: Lüthi und Folger vorne dabei

Sam Lowes markiert beim abschließenden Wintertest die absolute Bestzeit - Tom Lüthi und Jonas Folger zählen zum Feld der Favoriten - Auch Cortese in den Top 10

(Motorsport-Total.com) - Die Klassen Moto2 und Moto3 absolvierten am vergangenen Wochenende den letzten Vorbereitungstest für die neue Saison. Schauplatz war der Losail-Kurs in Katar, wo in wenigen Tagen das erste Rennen stattfinden wird. Für jede Klasse standen pro Tag drei Sessions zur Verfügung. Vor allem am Abend wurde unter Flutlicht fleißig trainiert. Im Spitzenfeld kristallisierten sich die gleichen Namen wie beim Test in Jerez heraus.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger beendete den letzten Wintertest auf dem dritten Platz Zoom

Die absolute Bestzeit stellte Sam Lowes mit 1:59.405 Minuten auf (die kombinierte Zeitenliste der drei Tage!). Der Brite fährt in diesem Jahr im Gresini-Team eine Kalex und arbeitete hauptsächlich an der Rennpace mit gebrauchten Reifen. Erst in den letzten zehn Minuten am Sonntag nahm Lowes eine schnelle Runde in Angriff und setzte sich damit an die Spitze. Aber auch die deutschsprachigen Fahrer waren in Katar gut unterwegs.

Der Schweizer Tom Lüthi markierte am Samstag die Bestzeit und belegte in der kombinierten Zeitenliste aller Sessions den zweiten Platz hinter Lowes. Rang drei ging an Jonas Folger, der vor einem Jahr in Katar seinen ersten Moto2-Sieg feierte. "Wir sind heute einen Long-Run gefahren, um zu sehen wie wir von der Konstanz her dastehen", sagt Folger nach dem abschließenden Sonntag. "Bei den kleinen Turns mit vier, fünf Runden lagen meine Zeiten immer ziemlich eng beieinander, daher haben wir entschieden, zu schauen, wie es bei rund 15 Runden ist."

Folger, der in diesem Jahr für das IntactGP-Team fährt, sieht sich für den Saisonauftakt gut gerüstet: "Unsere Pace ist gut, was sehr wichtig ist für nächste Woche. Wir wissen immer, in welche Richtung wir arbeiten müssen. Das wird auch für das Rennwochenende sehr nützlich sein." Sein Teamkollege Sandro Cortese steigerte sich kontinuierlich und landete am Ende auf dem siebten Platz. In seiner schnellsten Runde fehlte ihm eine halbe Sekunde auf die Zeit von Lowes.

"Wir haben einen guten Fortschritt nach vorn gemacht", nickt auch Cortese zufrieden. "Die letzten drei Tage waren für uns sehr zäh und mühsam, um überhaupt auf einen grünen Zweig zu kommen. Heute haben wir eine Lösung gefunden. So können wir mit einem beruhigenderen Gefühl in die Saison starten. Nächste Woche zählt es. Wir haben endlich bewiesen, dass es geht. Wir haben wirklich hart gearbeitet, um dort zu sein."


Moto2/Moto3 Test in Doha

Insgesamt befanden sich 13 Fahrer innerhalb einer Sekunde. Dazu zählte auch Marcel Schrötter als 13. Am Freitag überstand der Deutsche einen Highsider glimpflich. Auch er konzentrierte sich hauptsächlich auf Longruns. Eine Qualifying-Runde war von Schrötter nicht zu sehen, was ein Mitgrund für den 13. Platz ist. Schwierig verlief der Test für Dominique Aegerter, der nicht an die Leistungen seines Teamkollegen Lüthi anknüpfen konnte. Aegerter reihte sich hinter Schrötter als 14. ein. Sein Rückstand betrug eine Sekunde.

Die Ergebnisse zeigten, dass es in den Top 10 mehrere Kandidaten für den Sieg gibt. Neben Lowes, Lüthi und Folger zählt Alex Rins zu den Geheimfavoriten. Der Spanier meldete sich am Freitag mit der Bestzeit und belegte schließlich Rang vier. Auch der Italiener Lorenzo Baldassarri war konstant vorne dabei. Takaaki Nakagami deutete ebenfalls an, dass er zu seiner alten Form zurückgefunden hat. Weltmeister Johann Zarco hatte in Jerez deutlichen Rückstand, in Katar kam er näher heran und war in den ersten Zehn zu finden. Auch Moto3-Weltmeister Danny Kent kratzte an den Top 10.

Abgesehen von der Abstimmung testeten die Kalex-Teams auch zahlreiche Neuerungen. So gab es einen neuen Tank, neue Kühler und einen überarbeiteten Rahmen. Optisch auffällig war ein neues Aerodynamikpaket. Interessant waren zwei Luftleitelemente hinter der Sitzbank, die nach unten gerichtet sind. Diese beiden Streben waren zum Beispiel bei Aegerters Kalex zu sehen. Auf Winglets verzichtet Kalex. Doch die Aerodynamik scheint auch in der Moto2 wichtiger zu werden.