• 15.05.2011 17:32

  • von Lennart Schmid

Marquez: "Ich wusste, dass ich schneller war"

Marc Marquez feiert in Frankreich seinen ersten Moto2-Sieg und beweist sich selbst, dass er in der 600er-Klasse vorne mitfahren kann

(Motorsport-Total.com) - Als Marc Marquez nach dem Gewinn des 125er-WM-Titels im vergangenen Jahr ankündigte, ab 2011 in der Moto2 starten zu wollen, dürfte es einigen Piloten in der 600er-Klasse mulmig geworden sein. Der mittlerweile 18 Jahre alte Spanier raste im Vorjahr mit zehn Grand-Prix-Siegen zur WM-Krone und es bestand kein Zweifel, dass er auch in der Moto2 auf Anhieb vorne mitfahren würde.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Ein Bild wie aus dem vergangenen Jahr: Marc Marquez feiert einen Rennsieg

Ein umfangreiches Testprogramm unter der Leitung seines Mentors Emilio Alzamora sowie die Unterstützung seitens Chassis-Hersteller Suter sowie Hauptsponsor Repsol machten schnell deutlich: Am Material würde Marquez' Moto2-Projekt in diesem Jahr sicherlich nicht scheitern. Da machte eher schon die Ungeduld des Youngsters einen Strich durch die Rechnung: drei Ausfälle standen in den ersten drei Rennen des Jahres zu Buche.

Doch im vierten Anlauf machte Marquez alles besser. Von Startplatz sechs kommend hielt der Spanier von Anfang an Kontakt zur Spitzengruppe um Stefan Bradl. Als der Kiefer-Pilot mit nachlassendem Grip am Hinterrad zu kämpfen hatte, griff Marquez an und überholte wenig später auch Tom Lüthi, der zwischenzeitlich die Führung übernommen hatte. Mit knapp zwei Sekunden Vorsprung auf Yuki Takahashi überquerte Marquez als Erster die Ziellinie von Le Mans.

"Am Anfang habe ich keinen so guten Start erwischt. Das ist etwas, das ich in der Moto2 verbessern muss", sagte Marquez. "Aber ich bin ruhig geblieben. Die Erfahrung der ersten drei Rennen haben mir eine Menge gebracht. Ich wusste, dass ich über das gesamte Rennen mein eigenes Tempo beibehalten muss."

Der Regen als Chance

"Ich wusste, dass ich zwei oder drei Zehntel schneller fahren konnte, aber das wäre zu risikoreich gewesen", fuhr der Monlau-Pilot fort. "Als ich gesehen habe, dass ich langsam aufhole, bin ich es Schritt für Schritt angegangen, denn mir war klar, dass wir gegen Ende des Rennens konkurrenzfähig sein würden. In dieser Klasse zu überholen ist schwieriger: Man muss sich sicher sein, bevor man eine Position gutmacht."

Als es vier Runden vor dem Ziel leicht zu regnen begann, sah Marquez seine große Chance gekommen. "Ich entschlossmich, Takahashi und Lüthi zu überholen, denn ich dachte, dass sie das Rennen aufgrund des Regens jederzeit abbrechen könnten. Ich habe also gepusht und es ist gut gegangen", fasste er zusammen. "Ich freue mich sehr über diesen Sieg. Wir haben das Rennen sehr gut vorbereitet und ich möchte mich bei Santi [Hernandez; Anm. d. Red.] und dem gesamten Team bedanken. Sie haben einen wirklich tollen Job gemacht."