Lüthi: "Konnte nicht mithalten"

Der Schweizer Tom Lüthi hat in Misano keine Chance auf das Podest, setzt sich aber bei den Verfolgern durch - Restlos glücklich ist er nicht

(Motorsport-Total.com) - Tom Lüthi kam nach einem kampfstarken Rennen in Misano als Vierter ins Ziel. Die drei Kalex-Piloten an der Spitze waren rasch außer Reichweite. Somit ging es in einer großen Verfolgergruppe um die Positionen hinter dem Podest. Lüthi kämpfte gegen Fahrer wie Johann Zarco (Suter), Dominique Aegerter (Suter) und WM-Spitzenreiter Scott Redding (Kalex). In einer spannenden Schlussphase setzte sich Lüthi gegen seine unmittelbaren Gegner durch und wurde Vierter. Zufrieden war der Suter-Pilot aber nicht. "Ich hatte keine Chance, ich konnte nicht mitfahren."

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Tom Lüthi setzte sich bei den Verfolgern durch und wurde Vierter Zoom

"Ich war etwas überrascht, denn nach dem Training habe ich mir gedacht, dass ich dran bin und die Zeit passt. Im Rennen hatte ich null Chance", meint Lüthi etwas frustriert. "Im Warmup hatte ich richtig Glück. Die Mechaniker hatten bei der hinteren Aufhängung einen Bruch eines Bolzens gefunden. Er hing nur noch an einem Faden und wäre fast durchgebrochen. Deshalb haben wir gedacht, dass das schon das Problem im Warmup war, denn der Reifen war total zerstört."

"Sie haben dann alles gewechselt, aber das Motorrad hat sich im Rennen ganz anders angefühlt. Wahrscheinlich war es die Temperatur, anders kann ich es mir noch nicht erklären. Wir analysieren noch. Ich hatte jedenfalls keine Chance und konnte nicht mitfahren. Ich konnte 1:38,6 Minuten fahren. Es ging nicht schneller, das war das Limit." Lange lag Lüthi am Ende der Gruppe auf Platz sieben.

Die Anfangsphase war problematisch. "Ganz zu Beginn hatte ich ein Problem mit dem Vorderrad, als der Tank noch voll war. Ich konnte nicht so spät bremsen. Durch das harte Anbremsen bekam ich Chattering beim Vorderrad. Dann hat sich sehr früh der Grip vom Hinterreifen verabschiedet, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe." Doch auch andere Fahrer hatten Reifenprobleme. "Speziell bei Aegerter habe ich gesehen, dass er auch Probleme mit dem Reifen bekam. Er konnte aber später bremsen als ich. Am Hinterrad hatte er auch Probleme, das habe ich gesehen."


Fotos: Moto2 in Misano


Schonen konnte sich Lüthi im Laufe der 26 Runden nie: "Ich war voll am Kämpfen und habe versucht aufzuholen und nach vorne zu kommen. Natürlich ist es schöner, wenn man ganz vorne um den Sieg kämpft. Das waren keine Nasenbohrer, es war ein harter Kampf. Redding ist WM-Führender. Die Kämpfe waren schon cool, aber man sieht die Spitze vorne wegfahren. Das ist natürlich nicht lustig."

"Ich bin natürlich froh, dass ich mich durchgesetzt habe und auch der beste Suter-Fahrer war, aber ich bin nicht zufrieden mit über elf Sekunden Rückstand auf den dritten Platz. Der vierte Platz ist okay und schön, aber nach dem Qualifying habe ich mir natürlich schon ein bisschen mehr erwartet. Wenn es jetzt der vierte Platz mit einem Rückstand von drei Sekunden auf den Ersten geworden wäre, dann wäre es weniger schlimm. Sie sind mir aber weggefahren und das gefällt mir nicht."