• 14.07.2013 19:16

Lüthi kämpft sich auf Platz sechs

Tom Lüthi kämpft am Sachsenring mehr mit dem Motorrad als mit seinen Gegnern, freut sich im Ziel aber dennoch über einen guten sechsten Platz

(Motorsport-Total.com) - Mit einer kämpferischen Glanzleistung sicherte sich Tom Lüthi beim Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring den sechsten Platz in der Moto2-Klasse. Der 26-Jährige hatte einen guten Start und lag nach einer Runde hinter Pol Espargaro, Jordi Torrres, Simone Corsi, Julian Simon und Xavier Simeon an sechster Stelle, musste aber schnell feststellen, dass seine Suter an diesem Tag nicht in Bestform war. Unerwartete Probleme mit dem Hinterreifen, der wenig Grip aufbaute und früh zu verschleissen begann, sowie heftiges Chattering, das an den Trainingstagen ebenfalls nicht aufgetreten war, machten es unmöglich, in den Kampf um die Spitze einzugreifen.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Thomas Lüthi fuhr trotz Problemen mit seiner Suter auf Platz sechs Zoom

Lüthi fiel stattdessen zurück, war einige Runden lang Achter, kämpfte sich zu Halbzeit des Rennens dann aber wieder auf den fünften Platz - und hielt diesen Rang bis zur letzten Runde, in der von dem Italiener Alex de Angelis überrumpelt wurde. "Mein Hinterreifen war nach Rennende völlig zerschlissen, und genauso, wie der Reifen aussieht, war ich am Kämpfen", berichtet der Schweizer. "Irgendetwas ist schief gegangen. Wir wissen noch nicht was, aber irgendetwas war nicht in Ordnung. Ich war ausgeliefert und ständig am Kämpfen, aber nicht mit den Gegnern, sondern mit meinem Motorrad."

"Über das ganze Rennen hinweg habe ich versucht, zu pushen, habe gedacht, vielleicht gibt es eine Chance, vielleicht bricht der Simon ein da vorne und ich kann aufholen. Aber ich habe früh gemerkt, dass es hart wird, weil ich Riesenprobleme hatte mit dem Motorrad. Der Reifen hatte nicht die gleiche Temperatur wie in den Trainings, ich hatte Chattering und Rutschers, es war unglaublich", wundert sich Lüthi. "Deshalb bin ich froh, das ich den sechsten Platz holen konnte, obwohl mich de Angelis am Ende noch überholt hat, als ich mich einfach nicht mehr wehren konnte."


Fotos: Moto2 auf dem Sachsenring


"Mit meiner Armverletzung war es über die lange Renndistanz etwas schwieriger als im Training, aber trotzdem bin ich sehr zufrieden, wie ich ohne Schmerzmittel über die Runden gekommen bin", sagt Lüthi. Teaminhaber Daniel Epp meint: "Wir müssen mit Top 6 zufrieden sein. Es wäre sich er etwas mehr möglich gewesen, doch Toms Hinterreifen war in den letzten Runden auf der linken Flanke völlig zerstört und fast nicht mehr fahrbar. De Angelis konnte Tom lange studieren und hat genau gewusst, wo er angreifen kann. Es war auch leicht zu sehen, dass de Angelis ganz andere, engere Linien fahren konnte, bevor er schließlich überholte."

"Wenn das Rennen noch etwas länger gegangen wäre, hätte Tom hätte noch mehr Zeit verloren. Mein Kompliment an ihn, dass er trotzdem so gekämpft und ein gutes Resultat gerettet hat. Angesichts der Tatsache, dass Tom noch nicht ganz wieder fit ist, nehmen wir den sechsten Platz gern so mit in die Sommerpause. Ich bin überzeigt, dass die zweite Saisonhälfte ganz anders weitergehen wird wie die erste, weil Tom bis zum nächsten Renne in Indianapolis weitere große Schritte bei seiner Rekonvaleszenz absolviert haben wird. Ich bin überzeugt: Wenn er wieder ganz fit ist, wird er auch wieder ganz vorne sein", so Epp.