• 30.10.2012 15:29

Krummenacher: Starkes Comeback

Reifenprobleme und ein Problem mit dem Getriebe verhindern ein Spitzenergebnis - Randy Krummenacher mit Platz neun in Australien dennoch sehr zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Randy Krummenacher hat sich beim Australian Grand Prix, bei seinem ersten Renneinsatz nach dem Mittelfußknochenbruch, eindrucksvoll in der Weltspitze in der hartumkämpften Moto2-Klasse zurückgemeldet. Der Kalex-Pilot des Grand Prix Team Switzerland hat mit konstanten Platzierungen in den Top 10 beim vorletzten Grand Prix in diesem Jahr alle Erwartungen übertroffen. Einzig ein schadhafter Hinterreifen verhinderte ein besseres Rennergebnis als einen neunten Rang.

Titel-Bild zur News: Randy Krummenacher

Randy Krummenacher zeigte in Phillip Island starke Leistungen Zoom

Krummenacher startete mit der viertschnellsten Rundenzeit im Warmup in den Renntag. Nach dieser guten Leistung ging er mit berechtigten Hoffnungen auf ein Top-Resultat in das 16. Saisonrennen auf dem ultraschnellen Phillip Island Circuit. Im Gegensatz zu den Trainingstagen zeigte sich das Wetter am Sonntagnachmittag von seiner schönsten Seite. Bei frühlingshaften Bedingungen im Süden Australiens erwischte der 22-jährige Zürcher Oberländer einen guten Start, doch nur wenige Meter später erfolgte der Schaltvorgang anstatt in den zweiten Gang in den Leerlauf.

Dieses Missgeschick kostete zwar ein paar Positionen, jedoch ließ sich der Schweizer deshalb nicht aus der Ruhe bringen und konnte noch in der Auftaktrunde den Anschluss an die große Gruppe um Rang vier kämpfend herstellen. In den darauffolgenden Umläufen kam er immer besser in Fahrt, bevor schon ab Runde vier der Hinterreifen extrem stark abbaute.

Nach 25 mühsamen Runden, in denen er verbissen um Positionen gekämpft hat, kam er mit einem vollkommen verschlissenen Slick als guter Neunter ins Ziel. Nach Krummenachers tollen Vorstellungen bei seinem Comeback blickt man im Grand Prix Team Switzerland nun dem Saisonfinale in zwei Wochen im spanischen Valencia erwartungsvoll entgegen.

"Phillip Island war ein richtig gutes Wochenende", fasst Krummenacher zusammen. "Nach dem Warmup am Vormittag habe ich gedacht, dass heute meine Stunde schlagen wird, um ganz vorne mitzufahren. Ich habe den Start gut erwischt, aber als ich in den zweiten Gang schalten wollte, ist der Leerlauf reingesprungen. Das hat mich natürlich ein paar Positionen gekostet. Schon bald danach habe ich aber meinen Rhythmus gefunden und ich habe auch gemerkt, dass ich schneller fahren kann als die Jungs unmittelbar vor mir. Doch nach nur vier Runden hat der Hinterreifen bereits stark nachgelassen."

"Anstatt Positionen aufzuholen musste ich mich mächtig anstrengen, dass ich irgendwie meine Platzierung halten kann. Dass dabei noch der neunte Rang herauskam, damit muss ich wirklich zufrieden sein und ich freue mich auch sehr darüber. Beim ersten Anblick des Hinterreifens, von dem sich richtig große Fetzen gelöst haben, war ich froh, dass ich das Rennen überhaupt zu Ende fahren konnte. Insgesamt betrachtet bin ich mit meinem ersten Rennwochenende nach der Verletzungspause sehr, sehr zufrieden, obwohl ich mir nach den starken Trainings schon ein besseres Rennergebnis erhofft hätte. Oder anders ausgedrückt, insgeheim habe ich mit einer Top-Platzierung spekuliert", so der Kalex-Pilot.


Fotos: Moto2 auf Phillip Island


"Gratulation an Randy für dieses ganz besonders beeindruckende Comeback. Er hat an diesem Wochenende in jeder Session alles gegeben und er hat voll fokussiert auf seine Aufgabe Top-Leistungen abgeliefert", lobt Teamchef Marco Rodrigo. "Doch nach diesem Rennen sind wir noch stolzer auf ihn. Leider ist ihm am Start beim Gangwechseln ein Missgeschick passiert. Ohne diesen hätte er bestimmt seine Position nach dem Qualifying auch im Rennen erreichen können, wenn nicht sogar noch besser abzuschneiden."

"Danach hat er schnell seinen Rhythmus gefunden und er ist ein ganz starkes Rennen zu Ende gefahren. Seine Rundenzeiten waren nicht nur konstant, sondern sogar gleich schnell wie diejenigen der ersten Verfolgergruppe. Randy war heute der Beste in seiner Gruppe. Jedoch nach dem Rennen, als er in die Box zurückkam, hat es für uns Mitfiebernden eine große Überraschung gegeben - sein Hinterreifen hat sich nämlich nahezu komplett aufgelöst", erklärt Rodrigo schockiert. "Es fehlten wirklich große Stücke."

"Wir wissen zwar noch nicht wie es zu diesem Problem gekommen ist, aber es wird sicher nicht lange dauern, bis wir die Ursache kennen. Angesichts dieser Umstände ist Randys Leistung noch höher zu bewerten. Wie ich schon öfters gesagt habe, bekommt man meistens nicht den Lohn dafür, wenn man diesen am meisten verdient hätte. Heute hätte Randy ganz weit vorne mitfahren können. Wir freuen uns dennoch riesig für sein geglücktes Comeback und wir sind sehr stolz auf seine Performance. Nach diesem starken Wochenende blicken wir dem Saisonfinale in zwei Wochen in Valencia mit großer Freude entgegen und hoffen darauf, dass wir dort nahtlos an diese Performance anknüpfen können", schildert der Teamchef.