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  • 16.12.2009 16:09

  • von Maximilian Kroiss

Gelungener Einstand für die Suter-MMX

Der Schweizer Chassis-Hersteller Eskil Suter reiste nach den ersten Tests mit zufriedenstellenden Moto2-Erkenntnissen aus Spanien ab

(Motorsport-Total.com) - Dem erfahrenen Grand-Prix-Piloten Roberto Rolfo war es in der vergangenen Woche in Valencia vorbehalten, den Rollout mit der brandneuen Suter-MMX mit Honda-Motor vorzunehmen. An den vergangenen zwei Tagen konnten sich die beiden Fahrer des deutschen Kiefer-Teams, Stefan Bradl und Vladimir Leonov, mit ihrer nächstjährigen Rennmaschine in Almeria anfreunden. In beiden Fällen konnten positive Erfahrungen gesammelt werden.

Titel-Bild zur News: Vladimir Leonov

Vladimir Leonov und das Kiefer-Team testeten in dieser Woche das Moto2-Bike

"Generell können wir nach den ersten zwei Tests vollkommen zufrieden sein", sagt Konstrukteur Eskil Suter. "Auf Anhieb sind alle drei Fahrer - Rolfo, Bradl und Leonov - mit der Basisabstimmung super zurechtgekommen. Zudem sind keinerlei Probleme aufgetreten" - beim Valencia-Test überraschte der Italiener Roberto Rolfo sogar mit konstant starken Rundenzeiten auf der neuen Suter-MMX.#w1#

"Wir waren sogar etwas überrascht, dass wir gleich beim Rollout immer unter den Schnellsten in der Zeitenliste zu finden waren", fährt Suter fort. "Normalerweise muss man doch am Anfang größere Abstimmungsschritte vornehmen, bis alles passt. Doch das war bei diesen Tests nicht der Fall." Aus diesem Grund hat die Suter-Mannschaft nur noch einige grundlegende Hausaufgaben zu erledigen.

"Keiner der Fahrer hatte irgendetwas zu beanstanden", erzählt der Firmenchef. "Wir haben aber auch so genug zu tun. Sobald das Testchassis aus Spanien zurück ist, wird dieses auf alle Parameter geprüft und auch die Steifigkeit wird nochmals gemessen. So können wir feststellen, ob sich im Testbetrieb etwas verändert hat." Darüber hinaus wollen sich die Schweizer noch einigen Details widmen.

Rolfo als Entwicklungsfahrer für Suter

"Wir haben bereits ein weiteres Chassis aufgebaut - mit anderen Werten", sagt Suter. "Dieses wird bei unserem nächsten Test in Jerez zum Einsatz kommen. Danach werden wir die Daten mit jenen aus den zwei vergangenen Tests vergleichen." Der angesprochene Test wird noch in diesem Monat - kurz vor den Feiertagen - erfolgen. "Mit Rolfo und eventuell auch mit Dominique Aegerter und Jules Cluzel", so Suter.

Dass Rolfo in knapp einer Woche überwiegend zum Einsatz kommen wird, hat folgenden Grund: "Wir haben mit Italtrans eine Vereinbarung getroffen, dass Roby sozusagen unser 'Werkspilot' sein wird", klärt der ehemalige Grand-Prix-Pilot auf. "Roby ist für derartige Entwicklungsarbeit ein angenehmer Partner. Er fährt sehr konstant und präzise - und auch mit seinen Aussagen kommt sofort weiter."

Suter sieht in der Rolle Rolfos als Testpilot aber nicht nur positive Aspekte für den Italiener: "Diese Aufgabe muss für ihn nicht immer von Vorteil sein. Denn es wird vorkommen, dass er an einem Rennwochenende neue Teile testen muss und diese müssen ja nicht immer zwangsläufig besser sein", meint der erfahrene Techniker und fügt an: "Er wird eben unser Versuchskaninchen sein."

"Allerdings mit dem Privileg, falls etwas besser funktioniert, dass er dieses Teil auch früher als unsere anderen Fahrer einsetzen kann", erläutert Suter. Noch vor dem erfolgreichen Debüttest konnte der umtriebige Geschäftsmann aus Turbenthal bereits vier Kunden für seine Fahrwerke gewinnen: "Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten wir uns mit den Teams Italtrans, Kiefer, Technomag und Forward einigen."

Weitere Suter-Bikes in der Moto2?

"Mit zwei weiteren Teams laufen Verhandlungen", gibt Suter zu Protokoll. "Eines davon ist auf der Suche nach Ersatz für Aprilia. Ich persönlich finde es schade, dass nach dem Rückzug von Aprilia kein offizielles Werk in der neuen Moto2 vertreten sein wird", so der Schweizer, dessen Firma in den kommenden Wochen bis zum Saisonstart insgesamt 15 Rennmotorräder aufbauen wird.

"Mit dieser Anzahl von Chassis werden wir noch nicht an unsere Kapazitätsgrenzen stoßen", so Suter. "Man muss die Teams aber ständig betreuen und auch fähige Techniker vor Ort haben. Wir arbeiten allerdings auch noch an anderen Projekten, die man vorerst zwar etwas nach hinten reihen kann, aber nach dem ersten Jahr mit unserem Chassis WM müssen wieder Ressourcen dafür freigemacht werden."

Nach dem bereits genannten Test in Jerez wird Suter erst wieder Ende Januar auf die Rennstrecke gehen: "Genau wie andere Hersteller und Teams, werden auch wir erst in einem Monat wieder unser Testprogramm aufnehmen. Bis dahin sollten auch mehr oder weniger alle Motorräder ausgeliefert sein", erklärt Suter abschließend.