Caterham: Technische Kooperation mit Suter

Caterham und Suter betreiben eine technische Kooperation in der Moto2 - Das neue Team hat zunächst die Aerodynamik der Suter komplett überarbeitet

(Motorsport-Total.com) - Caterham ist im Motorsport in erster Linie aus der Formel 1 bekannt. Der Rennstall mit malaysischen Besitzern hat seinen Standort im britischen Hingham. Seit dieser Saison ist Caterham auch in der Moto2 mit einem eigenen Team engagiert. Es handelt sich um ein interessantes Projekt, denn es werden zwar Suter-Chassis verwendet, aber man will die Technik des Formel-1-Teams nutzen und das Motorrad weiterentwickeln.

Titel-Bild zur News: Josh Herrin

Josh Herrin ist neben Johann Zarco der Moto2-Rookie im Caterham-Team Zoom

"Der ursprüngliche Plan war es, eine Kooperation mit Suter einzugehen. Wir hatten aber auch Ideen für ein eigenes Moto2-Projekt", so Teammanager Johan Stigefelt bei 'MotoGP.com'. "Wir versuchen das Motorrad zu verbessern und Suter zu helfen. Wir haben einen technischen Kooperationsvertrag. Wenn wir etwas Gutes finden, dann wird Suter auch davon in der Zukunft profitieren."

Rein optisch sind die Unterschiede zur gewöhnlichen Suter zu erkennen, denn die Verkleidung wurde überarbeitet. "Die Aerodynamik ist kein Schwachpunkt der Suter, aber für uns ist das der erste Schritt in unserer Zusammenarbeit", hält Stigefelt fest. "Caterham hat viel Erfahrung mit der Arbeit im Windkanal und mit CFD. Das Wissen in der Fabrik ist gigantisch." Auf diesem Gebiet gibt es erste Überschneidungen mit dem Formel-1-Team.

"Abgesehen von der Aerodynamik ist es ein Suter-Bike. So wird es 2014 auch bleiben", sagt Stigefelt. Im Vergleich dazu arbeitet Kalex nicht im Windkanal und erarbeitet die Verkleidung ausschließlich mit CFD-Werkzeugen. Das erste Rennwochenende in Katar verlief für Caterham allerdings enttäuschend. Im Qualifying zeigte Johann Zarco mit Platz neun sein Potenzial auf. Ins Ziel kam der Franzose nach einem Unfall in der ersten Runde allerdings nur als 23.

Rookie Josh Herrin schied durch den Massenunfall in Runde eins aus. Von dem Duo ist Zarco dank seiner Erfahrung die Messlatte. "Im Vergleich zum Vorjahr fühle ich mich auf dem Motorrad in den Kurven besser und kann am Kurvenausgang spielen. Das ist eine gute Sache", vergleicht Zarco. 2013 fuhr er eine Standard-Suter und erkennt nun bei Caterham die ersten Überarbeitungen. Caterham setzt bei den Dämpfern nicht auf Öhlins, sondern auf WP.


Moto2 in Doha

Zarco stellt dem WP-Material ein gutes Zeugnis aus: "Die Dämpfer vermitteln mir ein gutes Gefühl vom Vorderrad. Das Einlenkverhalten ist auch gut." Auch Herrin, der seine erste Saison in der Moto2 bestreitet, hat bereits die positiven Aspekte des Motorrades erkannt: "Mein Motorrad ist in den schnellen Kurven einfach zu fahren. An den engen Kurven müssen wir noch arbeiten. Deshalb glaube ich, dass wir auf den schnellen Kursen glänzen können."

Da es einen Kooperationsvertrag mit Suter gibt, gibt es auch einen Datenaustausch mit anderen Fahrern. "Wir können auch die Daten mit anderen Suter-Fahrern vergleichen. Das hilft uns sehr", bestätigt Herrin bei 'MotoGP.com'. Für die Zukunft steht allerdings noch nicht fest, ob Caterham die Zusammenarbeit mit Suter fortsetzen wird, oder doch ein komplett eigenes Chassis auf die Beine stellen wird. "Vielleicht haben wir 2015 ein neues Motorrad, ich weiß es noch nicht", meint Stigefelt. "Wir müssen dieses Jahr evaluieren und schauen, wo wir uns verbessern können."