• 28.08.2007 12:22

  • von Norbert Siedler

Siedler-Kolumne: "Freue mich für Felipe Massa"

In seiner aktuellen Kolumne berichtet Norbert Siedler, wie er das Wochenende im Motopark erlebt hat - Platz drei für den Tiroler und ADM Motorsport in der IFM

(Motorsport-Total.com) - Ich bin eigentlich jemand, der ungern Zweiter oder Dritter wird, und schon gar nicht, wenn ich mich unter meinem Wert geschlagen geben muss. Trotzdem war der dritte Podestplatz in der International Formula Master eine weitere Bestätigung für mich und für mein Team ADM Motorsport.

Titel-Bild zur News: Jerome D'Ambrosio und Norbert Siedler

Auf dem IFM-Podium in Oschersleben mit Sieger Jerome D'Ambrosio

Aber noch einmal der Reihe nach: Einmal abgesehen von den Motorproblemen bei den offiziellen Tests, bin ich schon im Qualifying, das ja kaum auf einer anderen Strecke so wichtig ist wie in Oschersleben, von einem defekten elektronischen Gaspedal genervt worden. Man steigt aufs Gas, es tut sich nichts, man steigt noch mehr drauf und plötzlich ist die volle Leistung da, sodass man wieder herunter muss. Jammern hilft da gar nichts, man muss einfach das Beste aus der jeweiligen Situation machen. Und der vierte Startplatz war mit diesem Handicap weitaus schwieriger zu ergattern als so manche Pole Position.#w1#

Der Start ins erste Rennen war okay, obwohl ich schon nach ein paar Runden immer wieder Rauch in meinem Rückspiegel gesehen habe. Weil ich noch dazu mit alten Reifen unterwegs war - die neuen wollte ich mir für Sonntag aufsparen - und der Speed auf den Geraden nicht ganz gepasst hat, war es leider unmöglich, um den Sieg mitzukämpfen. Luca Persiani konnte ich zwar noch auf der Bremse überholen, aber damit musste ich dann auch schon zufrieden sein.

"Am Ende eines solchen Wochenendes fragt man sich deswegen zurecht, ob man sich über einen dritten Platz freuen oder über entgangene Chancen ärgern soll." Norbert Siedler

Über das Sonntagsrennen gibt es nicht mehr viel zu sagen: Mein Getriebe blieb schon auf der Runde zum Vorstart im fünften Gang hängen, sie haben mich also aus der Startaufstellung zurück in die Boxenstraße geschoben und das war es dann. Ein kaputter Stecker oder ein sonstiger Fünf-Euro-Defekt hat den Ausfall ausgelöst. Am Ende eines solchen Wochenendes fragt man sich deswegen zurecht, ob man sich über einen dritten Platz freuen oder über entgangene Chancen ärgern soll. Renato und seine Mannschaft haben jedenfalls nicht die geringste Schuld daran, und mit solchen Kinderkrankheiten muss man bei einem nagelneuen Auto halt scheinbar leben.

Glücklich waren unsere Italiener an diesem Wochenende vor allem über das starke Comeback von Ferrari, das wir im Hospitalityzelt der IFM teilweise live im TV mitverfolgen konnten. Vor allem mein Renningenieur, Andrea Mancini, der vor ein paar Jahren noch Felipe Massa betreut hat, freute sich über die Leistung seines ehemaligen Schützlings, und auch mir gibt Felipes Karriere sehr viel Motivation. Erstens weil er es auch ohne das große Geld bis ganz nach oben geschafft hat und zweitens, weil er von Leuten betreut wurde, die heute genauso von meinen Fähigkeiten überzeugt sind, worauf ich, ehrlich gesagt, schon ein bisserl stolz bin.

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