Macao: Merhi auf provisorischer Pole-Position

In einem verregneten Macao hat sich Roberto Merhi trotz Unfall die provisorische Pole-Position gesichert - Marco Wittmann in Reihe eins

(Motorsport-Total.com) - Roberto Merhi (Prema Powerteam, 2:28,860 Minuten), amtierender Champion der Formel-3-Euroserie, bewies im ersten Qualifying zum 58. Grand Prix von Macao seine Klasse. Der Spanier fuhr auf dem regennassen, 6,12 Kilometer langen Circuito da Guia die Bestzeit vor Marco Wittmann (Signature, 2:30,535 Minuten) und Felipe Nasr (Carlin, 2:30,639), dem Meister der Britischen Formel 3. Der zweite Deutsche im Feld, Daniel Abt, klassierte sich als 15.

Titel-Bild zur News: Roberto Merhi

Roberto Merhi hat sich trotz Unfall die provisorische Pole-Position gesichert

Zusammen mit dem vierten Platz von Daniel Juncadella (Prema Powerteam, 2:30,867) stehen vorläufig drei Piloten der Formel-3-Euroserie in den ersten beiden Startreihen. Qualifying zwei findet am Freitag, den 18. November statt. Das Ergebnis der ersten Qualifikation ist noch nicht endgültig, da die Rennkommissare Vorfälle von bis zu acht Fahrern untersuchen.

Merhi übernahm schon zu Beginn der Qualifying-Session eins die Führung. Am Ende hatte er 1,675 Sekunden Vorsprung auf Verfolger Wittmann. Doch nicht alles lief rund für den Spanier, dem beim Finale in Macao die Gesamtführung in der FIA Formula-3-International-Trophy nicht mehr zu nehmen ist: Knapp sieben Minuten vor Schluss fuhr er beim Anbremsen der Lisboa-Kurve ins Heck von Felix Rosenqvist (Mücke Motorsport, 2:32,457).

Die Session wurde für kurze Zeit unterbrochen. "Die Bedingungen waren in den ersten zwei Runden etwas einfacher, weil es da noch nicht so nass war", schildert Merhi. "Da habe ich im oberen Teil der Strecke aber nicht immer die optimale Linie erwischt. Auf meiner schnellsten Runde war es zwar feuchter, aber ich habe es besser hinbekommen. Beim Auffahrunfall mit Felix konnte ich wegen der Gischt absolut nichts sehen. Es tut mir leid, ich habe meinen Bremspunkt komplett verfehlt."


Fotos: Formel 3 in Macao, Donnerstag


Als das Qualifying wieder aufgenommen wurde, rutschte der zweitplatzierte Wittmann in die Streckenbegrenzung. "Macau im Regen ist wohl die größte Herausforderung, die es im Motorsport gibt", sagt der Deutsche. "Zu Beginn des Qualifyings hatte ich im Verkehr viel Zeit verloren, danach wurden die Bedingungen erheblich schlechter. Mit Platz zwei bin ich aber halbwegs zufrieden. An der Abstimmung meines Autos müssen wir noch arbeiten."

Auch das Vormittagstraining war verregnet und musste nach zwei Vorfällen unterbrochen werden. Hironobu Yasuda verpasste zweimal in der Melco Haarnadel die Linie. Beim zweiten Ausrutscher kam nach 18 Minuten erstmals die rote Flagge heraus. Später wurde unterbrochen, weil Rosenqvist in die Leitplanken geknallt war, weil er mehreren Autos ausweichen musste, die vor der Melco-Haarnadel in einer Linie warteten. Die Bestzeit im Training war an Wittmann gegangen.

Zurück zum Qualifying: Hinter Alexander Sims (Tom's, 2:31,306 Minuten) reihte sich der Japaner Yuhi Sekiguchi, der kurzfristig für den verletzten Michael Ho bei Mücke Motorsport eingesprungen war, als Sechster ein. Sekiguchis Teamkollege Rosenqvist beendete das erste Qualifying trotz seines unverschuldeten Unfalls auf Rang zehn. Zwischen die beiden Mücke-Piloten schoben sich Hannes van Asseldonk, Antonio Felix da Costa (beide Hitech) und William Buller (Fortec).

Formel-1-Testfahrer Valtteri Bottas hatte eine aufreibende Reise nach Asien. Der Finne kam direkt von den Young-Driver-Tests aus Abu Dhabi, wo er für Williams im Einsatz war. Zunächst verpasste Bottas seinen Flug und anschließend die Fähre. Erst im Qualifying konnte er in seinen Double-R-Dallara steigen. Aufgrund der Turbulenzen und der regnerischen Bedingungen kam das Talent nur auf den vorläufigen 27. Startplatz.